Studie: Bei Umstieg auf Elektromobilität 125.000 weniger Arbeitsplätze notwendig

Beim Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektromobilität dürften einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland bis 2030 rund 125.000 Arbeitsplätze entfallen. Bayens Ministerpräsident warnt: "Wir dürfen nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen.“
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Den Ast, auf dem man sitzt, absägen ...Foto: iStock
Epoch Times29. September 2019

Im Zuge des geplanten Umstiegs von Verbrennungsmotoren auf Elektromobilität dürften einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland bis 2030 rund 125.000 Arbeitsplätze entfallen. Die Mehrzahl der nicht mehr benötigten Arbeitsplätze entfalle auf die Produktion, heißt es in der Analyse des CAR-Instituts, aus der die „Welt am Sonntag“ zitierte. Mehrere Bundesländer mit Automobilstandorten bereiten sich dem Bericht zufolge bereits darauf vor, den anstehenden Umbau aktiv mitzugestalten.

Hintergrund ist, dass für Elektroautos Batterien benötigt werden, viele andere Bauteile herkömmlicher Autos wie Schaltgetriebe und andere Bestandteile von Verbrennungsmotoren aber nicht mehr erforderlich sind. Daher gelten Elektroautos auch im Betrieb als deutlich wartungsfreundlicher.

„Mit der Automobilindustrie steht und fällt die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Das Auto der Zukunft müsse in Deutschland gebaut werden, sonst stünden „zigtausende Arbeitsplätze auf dem Spiel“. Die drei großen Automobilländer seien entschlossen, „den Transformationsprozess aktiv zu gestalten“, kündigte Söder an. „Wir dürfen nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen.“

Die Experten des Center Automotive Research Instituts (CAR) gingen bei ihren Berechnungen davon aus, dass in gut zehn Jahren etwa zwei Drittel aller in Deutschland hergestellten Fahrzeuge reine Elektroautos sein werden. Für deren Produktion wären dann voraussichtlich noch 709.000 Menschen erforderlich statt 834.000 wie derzeit.

Angesichts dieser Entwicklung arbeite das Bundesfinanzministerum bereits an Plänen, um den Umbauprozess in der Industrie zu unterstützen, berichtete die „WamS“. Die drei Ministerpräsidenten der sogenannten Autoländer Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg halten das Vorgehen der Bundesregierung demnach allerdings für zu zögerlich. Sie wollten sich daher am 10. Dezember in Berlin zu einem gemeinsamen Kabinettsausschuss treffen. (afp)



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