„Südländisch aussehend“: Integrationsrat wirft Lokalzeitung und Polizei Schüren von Ressentiments gegen Migranten vor

Der Bielefelder Polizei und der "Neue Westfälische"-Zeitung, wird durch den Integrationsrat der Stadt Bielefeld vorgeworfen, durch ihren Sprachgebrauch Ressentiments gegen Migranten zu schüren.
Epoch Times18. April 2018

Der Bielefelder Integrationsrat wirft der lokalen Polizei vor, durch die Verwendung der Beschreibung „südländisch aussehend“ in Fahndungsaufrufen Ressentiments gegen Migranten zu schüren.

Anscheinend wurden 2015 in einem „klärenden“ Gespräch zwischen Polizei und Integrationsrat seitens der Polizei ein sensibler Umgang bereits zugesichert. Nun sieht der Integrationsrat in der Formulierung der Polizei „Vorurteile und Stigmatisierung“.

In dem betreffenden Fahndungsaufruf nach versuchter Vergewaltigung heißt es bei der Täterbeschreibung:

„Männlich, 40 bis 50 Jahre alt, circa 175 cm groß, kräftige Statur mit einem „Bierbauch“. Er besaß einen dunklen Teint und südländisches Aussehen. Er trug fast kinnlange dunkle Haare mit einem Mittelscheitel und war dunkel gekleidet.“

 Die „Neue Westfälische“ wird ebenfalls kritisiert

Neben der Polizei wurde durch den Integrationsrat auch die „Neue Westfälische“ (NW) wegen unreflektiertem Verhalten beim Gebrauch „südländisch“ kritisiert. Die Polizei hat bisher keine Stellungnahme zu dem Vorwurf abgegeben.

Die Neue Westfälische äußert sich hingegen mehrfach dazu. In einer Stellungnahme macht sie deutlich, dass sich die Redaktion in jedem Einzelfall entscheidet. Sie erklärt, dass wenn eine Straftat geschah, es unzweifelhaft ist, dass ein öffentliches und individuelles Interesse besteht, die Tat aufzuklären.

Dinge müssen auch beim Namen genannt werden

In diesem Fall – so erklärt die Redaktion – verwenden sie eine umfassend gefasste Beschreibung, die „nicht diskriminierender ist als die konkrete Beschreibung ’schwarze Haare und Vollbart, dunkler Teint, braune Augen, Akzent.’“

„Die Assoziation beim Leser wird kaum anders sein, als beim Wort ’südländisch'“, führt die Redaktion der NW aus.

Außerdem sind wir als Journalisten der Überzeugung, dass die Dinge beim Namen genannt werden müssen. Wohlgemerkt: Ohne zu diskriminieren,“

beendet die NW-Redaktion die Stellungnahme. (er)



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