Teilnahme in Scharm El-Scheich: Regierung verursacht 308 Tonnen CO₂

Scholz, Baerbock und Schulze waren mit der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums nach Ägypten unterwegs. Sie erzeugten dabei so viel CO₂ wie ein Autofahrer in 150 Jahren. „Effekthascherei“ nennt es die fraktionslose Bundestagsabgeordnete Joana Cotar.
Titelbild
Außenministerin Annalena Baerbock (rechts) nutzte die Flugbereitschaft zur Reise nach Ägypten.Foto: Getty Images/JOSEPH EID/AFP
Von 6. Dezember 2022


Bei Hin- und Rückflügen im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm el Scheich haben Mitglieder der Bundesregierung sowie deren Mitarbeiter etwa 308 Tonnen Kohlenstoffdioxid ausgestoßen.

Das geht aus einer aktuellen schriftlichen Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Frage der ehemaligen AfD-Abgeordneten Joana Cotar hervor. Diese liegt der „Deutschen Presse-Agentur“ vor. Verschiedene Medien berichteten darüber – unter anderem auch die „Tagesschau“ auf ihrer Internetseite. Die Klimakonferenz fand vom 6. bis zum 18. November in dem ägyptischen Badeort statt.

Auch zivile Flüge inbegriffen

Wie das Auswärtige Amt mitteilt, umfasst der genannte Ausstoß alle Flüge, die im Zusammenhang der Konferenzteilnahme der Bundesregierung angefallen sind.

Dazu gehören den Angaben zufolge Flüge mit drei Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums. An- und Abreisen von Regierungsmitgliedern und deren Mitarbeitern mit zivilen Flügen sind ebenfalls berücksichtigt.

Inbegriffen ist auch der CO₂-Fußabdruck, den Weiterflüge in andere Länder, etwa um die Maschinen dort zu parken, verursacht haben.

Das Außenministerium betont, dass „für alle durch Dienstreisen der Bundesregierung verursachten CO₂-Emissionen“ über das Umweltbundesamt ein entsprechender Ausgleich veranlasst werde.

Die drei Maschinen nahmen von der Bundesregierung Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) samt ihren mitreisenden Mitarbeitern in Anspruch. Andere Regierungsvertreter hätten samt Begleitung zivile Flüge für die An- und Abreise genutzt, hieß es vonseiten des Auswärtigen Amtes.

So viel CO₂ erzeugt wie ein Autofahrer in 150 Jahren

Die nach ihrem Austritt aus der AfD nun fraktionslose Bundestagsabgeordnete Joana Cotar warf der Ampel-Regierung „Effekthascherei“ vor.

„Die Bundesregierung hat alleine mit den Flügen zur Klimakonferenz so viel CO₂ erzeugt, dass ein durchschnittlicher Deutscher damit 150 Jahre Auto fahren könnte“, sagte sie gegenüber der dpa.

„Das ist in Zeiten von Videokonferenzen absurd und eine riesige Verschwendung von Steuergeld.“ Deutschland brauche „eine rationale Realpolitik, keinen aktionistischen Klimawahn“, betonte die Politikerin.



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