Thüringen: Ramelow zeigt AfD-Politiker den Mittelfinger

In Thüringen haben sich Linke und AfD erneut in den Haaren.
Epoch Times17. Juli 2020

Während einer hitzigen Landtagsdebatte über den Umgang mit Akten zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem Thüringer AfD-Abgeordneten Stefan Möller den Stinkefinger gezeigt.

Möller ist seit 2014 nicht nur Mitglied des Thüringer Landtags, sondern auch einer der beiden Landessprecher der AfD Thüringen. Wie das Blatt „in südthüringen.de“ berichtet, habe er im Vorfeld die Linke provoziert mit den Worten: „Schauen Sie sich doch mal selbst an, wer in Ihren eigenen Reihen ist.“ Damit verwies er auf den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar. Im Jahr 2016 wurde bekannt, dass Klar für einen Linken-Abgeordneten im Bundestag arbeitete.

Im Anschluss ging Möller auf den Verfassungsschutz ein, den er als skandalgeneigte Behörde bezeichnet haben soll. In Richtung des Thüringer Ministerpräsidenten sagte Möller dann: „Wer da schon alles Tolles beobachtet wurde, nicht wahr, Herr Ramelow?“

Daraufhin habe Ramelow Möller den Mittelfinger gezeigt, heißt es in der dpa-Meldung. Die AfD-Fraktion ließ den Ältestenrat des Landtages einberufen, die letzte Sitzung vor der Sommerpause wurde unterbrochen.

Weiter wird in der Meldung bestätigt, dass Bodo Ramelow tatsächlich mehrere Jahre vom Verfassungsschutz überwacht worden war. Das Bundesverfassungsgericht stellte jedoch fest, dass die Überwachung verfassungswidrig war.

Henning-Wellsow sieht in Möller einen „Unanständigen“

Auf Twitter zeigte Thüringens Linke-Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellso Unterstützung für Ramelow. „Ein Stinkefinger ist die einzig anständige Reaktion auf einen Unanständigen“, schrieb sie.

 


Hennig-Wellsow hatte sich dieses Jahr bei den Ministerpräsidentenwahlen in Thüringen selbst nicht mit Ruhm bekleckert. Nachdem der FDP-Politiker Thomas Kemmerich im Februar überraschend zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, warf sie ihm einen Blumenstrauß vor die Füße. Kemmerich war mit Stimmen von der AfD ins Amt gekommen, was deutschlandweite Proteste hervorrief. Auch Kanzlerin Angela Merkel schaltete sich von einem Besuch in Südafrika aus ein und verlangte einen sofortigen Rücktritt von Kemmerich. Sie hatte die Wahl Kemmerichs mit den Stimmen nicht nur von der AfD, sondern auch von der CDU als „unverzeihlich“ bezeichnet und gefordert, sie „rückgängig“ zu machen. (nmc)



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