Tierschützer machen in Brüssel Druck gegen Wildtier-Handel

Brüssel (dpa) - Tierschützer in Europa machen Druck im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtierprodukten wie Elfenbein und Rhinozeros-Horn. Die Umweltschutzorganisation Born Free Foundation forderte von der EU-Kommission in Brüssel, einen…
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Ein Mitarbeiter des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main präsentiert sichergestellte Nashorn-Hörner.Foto: Andreas Arnold/Archiv/dpa
Epoch Times15. April 2015
Tierschützer in Europa machen Druck im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtierprodukten wie Elfenbein und Rhinozeros-Horn. Die Umweltschutzorganisation Born Free Foundation forderte von der EU-Kommission in Brüssel, einen europaweiten Aktionsplan vorzulegen.

„Der illegale Handel mit Wildtieren ist ein massives und zunehmendes Problem“, sagte Mark Jones von der Stiftung.

Vor einem Jahr hatte die EU-Kommission angekündigt, die europäische Gesetzgebung überprüfen zu wollen, weil nach Einschätzung der Behörde Wilderei und unerlaubter Handel weltweit bedenklich zugenommen hatten. „Aber seitdem haben wir ein neues Europäisches Parlament gewählt und eine neue Kommission bekommen“, sagte Jones. Es bestehe die Gefahr, dass das Vorhaben im Sand verlaufe.

Der zuständige EU-Umweltkommissar Karmenu Vella teilte dagegen auf Anfrage mit, die Kommission werde bald über den Nutzen eines solchen übergreifenden Aktionsplans oder über andere Maßnahmen entscheiden. „Es ist klar, dass die Kommission auf jeden Fall weiterhin an vorderster Stelle gegen dieses Verbrechen vorgehen wird“, erklärte Vella.

Nach früheren Angaben der EU werden jährlich etwa 2500 Mal Produkte von Wildtieren in Europa beschlagnahmt. Dies sei nur die Spitze des Eisbergs, sagte Jones. Auf dem Schwarzmarkt sollen Elfenbein, Rhinozeros-Horn, Tigerprodukte oder auch Flossen von Haien besonders teuer gehandelt werden.

„Es ist kein Geheimnis, dass der Handel mit Wildtieren in den letzten Jahren zugenommen hat“, teilte Vella mit, der seit Herbst im Amt ist. Die meisten Menschen würden dabei vor allem an die Bedrohung der Artenvielfalt denken, was ein wichtiger Punkt sei. Aber es gebe auch dunkle Verbindungen zu organisierter Kriminalität und Korruption.

Eine Beratung mit Interessenvertretern habe gezeigt, dass es großes Interesse an einem Aktionsplan gebe, ähnlich wie er gegen Schusswaffen- und Menschenhandel verabschiedet worden sei, sagte Vella. Er stehe in Kontakt mit seinen Kollegen in der EU-Kommission, die etwa für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens, auswärtige Angelegenheiten oder Entwicklungszusammenarbeit zuständig seien.

Die Stiftung Born Free forderte unter anderem, bestehende Regeln in den EU-Staaten zu vereinheitlichen. In einigen Ländern sei etwa der Handel mit Elfenbein strenger geregelt als in anderen Mitgliedsstaaten, sagte Jones. Zudem sprach sich der Tierschützer dafür aus, Projekte in der Entwicklungshilfe daran zu koppeln, wie stark sich ein Land gegen Wilderei und illegalen Handel engagiere.

(dpa)


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