Eingewanderte Krankheiten stellen Ärzte vor Herausforderungen: Tuberkulose, Krätze und Co.

Nachdem die unkontrollierte Migration nach Europa sprunghaft anstieg, sind ansteckende Krankheiten nach Deutschland gekommen, die Ärzte vor ungeahnte Herausforderungen stellen.
Titelbild
Tuberkulose-Fall auf einem Röntgenbild im Tuberkulosezentrum Berlin-Lichtenberg.Foto: Gregor Fischer/dpa
Epoch Times20. Juli 2017

Ärzte in Deutschland sehen sich seit 2015 mit Krankheiten konfrontiert, die in Deutschland nicht mehr oder noch nie existierten: Skorbut, Paratyphus, Darm und Lungentuberkulose, Lepra, Bandwurminfektion Echinokokkose, Diphtherie, Läuserückfallfieber, Masern, Malaria, Lassa-Fieber, Dengue-Fieber und Krätze. Die Liste ist lang und klingt wie aus einem verstaubten Abenteuerbuch oder längst vergangenen Zeiten.

Ärzte stehen vor Herausforderungen

Dabei haben viele Ärzte in ihrer Ausbildung „vergessene Krankheiten“ wie Läuserückfallfieber nicht mehr kennengelernt, sodass die Diagnose nicht leicht fällt. Kleiderläuse übertragen die Krankheit mit hoher Sterberate, wenn der Betroffene monatelang die Kleidung nicht wechselt, wie es auf dem Treck von Ostafrika nach Europa vorkommt. Erkrankte leiden an Malaria-Symptomen und müssen mit Antibiotika behandelt werden.

Integration in die Gesellschaft – mit hochansteckenden Krankheiten?

Flüchtlinge und Wirtschaftsemigranten, die aus Krisenregionen oder unterentwickelten Ländern kommen, können auch Krankheiten wie infektiöse Lungentuberkulose nach Europa bringen. Die meldepflichtige und hochansteckende Krankheit kann durch ein Röntgenbild der Lunge festgestellt werden. Dennoch tauchen immer wieder Fälle auf, bei denen die bakterielle Lungeninfektion auf Einheimische übertragen wurde. Wie bei dem Fall eines mit Tuberkulose infizierten, abgelehnten Asylbewerbers in Schleswig-Holstein dessen Abschiebung durch Kirchenasyl verhindert wurde und der auf diese Weise Kontakt zu über 50 deutschen Kindergartenkindern hatte. Oder dem Kindergarten-Praktikanten in Aystett, Kreis Augsburg, einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling, der ebenfalls an TB erkrankt ist.

Das Robert Koch-Institut (RKI), ein Bundesinstitut des Bundesministeriums für Gesundheit hat die Daten zur Verbreitung von mehr als 50 Infektionskrankheiten in Deutschland in seinem Bericht erfasst und zeichnet ein Bild des Anstiegs bei vielen der meldepflichtigen Krankheiten.

Deutlicher Anstieg von Tuberkulose 2015“

Der RKI-Bericht spricht von einem „deutlichem Anstieg der Tuberkulose im Jahr 2015“. Bei den TB-Fällen fällt auf, das die Verteilung der Infektionen auf die Bundesländer stringent mit der Verteilung von Flüchtlingen und Migranten ist. „Die Inzidenz war – mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern – in allen Bundesländern höher als im Vergleich zum Median der vergangenen 5 Jahre.“ (aw)

Quelle:

Infektionsepidemiologisches Jahrbuch des RKI

Globaler Tuberkulosebericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Siehe auch:

Tuberkulose-Alarm im Kindergarten Bünsdorf

 



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