Ukrainische Forschungsstation: Alge färbt Schnee in der Antarktis blutrot

Soll eine für die Antarktis typische Farbe genannt werden, ist im Normalfall Weiß der Favorit. Forscher einer ukrainischen Forschungsstation könnten derzeit allerdings anderer Meinung sein.
Titelbild
Der Schnee um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gefärbt.Foto: --/Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine/dpa/dpa
Epoch Times1. März 2020

In der Antarktis gibt es seit Wochen ein ungewöhnliches Naturphänomen: Der Schnee um eine ukrainische Forschungsstation ist blutrot gefärbt.

Grund dafür sei eine auf Schnee wachsende Alge, teilte das Wissenschaftsministerium in Kiew mit. Die mikroskopisch kleinen Algen mit dem Namen Chlamydomonas nivalis konnten sich schnell vermehren.

Nach Auffassung der Forscher wird damit die Schneeschmelze beschleunigt, da die rötliche Oberfläche mehr Sonnenlicht absorbiere als weißer Schnee, der das Licht stärker reflektiert. Vor kurzem wurden in der Antarktis mancherorts Temperaturen um 20 Grad Celsius gemessen.

Die Alge kommt auf der Welt vor, wo dauerhaft Winter ist – neben der Antarktis auch in der Arktis und in Teilen der Alpen. Experten vom Geoforschungszentrum in Potsdam schrieben 2016 in einer Studie, dass der Einfluss von Schneealgen auf die Gletscherschmelze bisher unterschätzt worden sei. Künftige Klimamodelle sollten diesen Effekt berücksichtigen.

„Dass Algen einen signifikanten Einfluss darauf haben, ist schwer vorstellbar“, sagte Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer für Zelltherapie und Immunologie, der die Algen erforscht, der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei das nicht umfassend untersucht.

Die Forschung wisse auch zu wenig darüber, wie die mikroskopische Alge es schaffe, „solche Massen an Zellen hervorzubringen, die es für das Phänomen des roten Schnees benötigt“. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion