Umfrage: Grüne gewinnen Wähler vor allem von der SPD

Die meisten "Neu-Grünen" haben 2017 die SPD (42 Prozent), ein beträchtlicher Teil aber auch die Union (25 Prozent) gewählt. Von den AfD-Wählern ist laut Forsa keiner zu den Grünen gewechselt. Die neu von den Grünen gewonnenen Anhänger stammen wie die Stammwähler überwiegend aus Westdeutschland (92 Prozent).
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Grünen-Parteitag Juni 2017Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Oktober 2018

Der aktuelle Höhenflug der Grünen in den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Forsa kommt nach Angaben des Instituts vor allem durch enttäuschte Wähler der SPD aber auch der Union zustande. Laut dem sogenannten „Trendbarometer“, welches von Forsa für RTL und n-tv ermittelt wird, hat die Hälfte der aktuellen Sympathisanten der Grünen bei der letzten Bundestagswahl der Partei nicht die Stimme gegeben. Die meisten „Neu-Grünen“ haben demnach 2017 die SPD (42 Prozent), ein beträchtlicher Teil aber auch die Union (25 Prozent) gewählt.

Die übrigen „Neu-Grünen“ sind bisherige Wähler der FDP (7 Prozent) oder der Linken (8 Prozent) beziehungsweise haben gar nicht (16 Prozent) oder eine der sonstigen Parteien (2 Prozent) gewählt. Von den AfD-Wählern ist laut Forsa jedoch keiner zu den Grünen gewechselt.

Die „Neu-Grünen“ unterscheiden sich in einigen Merkmalen von den alten Stammwählern: Während sich 71 Prozent der Stammwähler im linken politischen Spektrum verorten, sind es bei den „Neu-Grünen“ deutlich weniger (60 Prozent). Mehr „Neu“- als „Alt“-Grüne fühlen sich dagegen der politischen Mitte zugehörig (37 Prozent zu 27 Prozent).

Im Vergleich zu den „Alt“-Grünen haben weniger „Neu-Grüne“ Abitur oder einen Hochschulabschluss (68 Prozent zu 76 Prozent). Außerdem sind unter den „Neu-Grünen“ mehr Rentner (28 Prozent) als unter den Stammwählern der Grünen (19 Prozent).

Die neu von den Grünen gewonnenen Anhänger stammen wie die Stammwähler überwiegend aus Westdeutschland (92 Prozent). Das durchschnittliche monatliche Netto-Einkommen der „Neu-Grünen“ ist ähnlich hoch wie das der Stammwähler (circa 3.200 Euro). „Die Grünen profitieren vor allem von der anhaltenden Schwäche der SPD, können aber auch frühere Wähler der Union an sich binden“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL.

„Die Partei hat derzeit die Chance, über ihre Kernwählerschaft hinaus auch für Teile der Mitte der Gesellschaft wählbar zu werden, allerdings fehlt ihnen nach wie vor eine ausreichende Verankerung in der ostdeutschen Wählerschaft.“

Die Daten für die Umfrage wurden von Juni bis Oktober erhoben. Befragt wurden circa 3.000 Wahlberechtigte, die 2017 die Grünen gewählt haben und circa 3.000 Wahlberechtigte, die heute – anders als im September 2017 – die Grünen wählen würden. (dts)



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