Union klettert in Umfrage – aber große Mehrheit traut keiner Partei „Lösung der Probleme in Deutschland“ zu

Der vorletzte Stern-RTL-Wahltrend dieses Jahres sieht die CDU/CSU nach dem Berliner LKW-Terror gestärkt: Sie klettert auf ihr Niveau vom Jahresanfang zurück.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Presse am 22. Dezember 2016Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Dezember 2016

Rot-rot-grün wäre derzeit nicht möglich: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU/CSU 38 Prozent erhalten. Das wären zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche, ermittelte der Stern-RTL-Wahltrend kurz vor Ende des Jahres. Einen so guten Wert hatte die Union in der von Forsa durchgeführten Umfrage zuletzt im Januar 2016.

Verlierer der Woche ist die SPD: Sie geht zwei Punkte ins Minus und landet bei 20 Prozent. Auch die FDP verliert einen Punkt und fällt auf 5 Prozent. Ihr Einzug ins Parlament wäre derzeit eine Zitterpartie.

Die Grünen bleiben weiter bei 10 Prozent und die Linke bei 9 Prozent.

Die AfD kann einen Punkt auf 12 Prozent zulegen, ermittelte Forsa. Damit schätzt das Institut den Aufwind, welche die AfD durch den Terroranschlag bekam, deutlich geringer ein als Insa: Deren Umfrage hatte die AfD am 23. Dezember auf einem Jahreshoch von 15,5 Prozent gesehen – auf Grund eines Zuwachses von 2,5 Prozentpunkten nach dem Berliner Attentat. Die Union war von Insa am vergangenen Samstag bei nur 31,5 Prozent eingeschätzt worden. (Siehe auch: “AfD gewinnt nach Berliner Anschlag 2,5 Prozentpunkte”)

Rot-rot-grün wäre nicht möglich

Nach den neuen Forsa-Zahlen wäre derzeit eine schwarz-grüne Koalition sogar in einem Sechs-Parteien-Parlament möglich. Rot-Rot-Grün fände keine Mehrheit und käme nur auf 39 Prozent. Die SPD hätte nur als Wiederauflage der Großen Koalition eine Regierungsoption, berichtete “n-tv”.

Forsa-Chef Manfred Güllner erklärte das Phänomen laut “Focus” wie folgt: „Wie immer, wenn solche fürchterlichen Taten die Menschen aufwühlen, scheuen die Wahlbürger Experimente und scharen sich lieber hinter der Regierungsmacht.“ Ein Beispiel: Nach dem Pariser Charlie Hebdo-Anschlag von 2015 kletterte die Beliebtheit des notorisch unbeliebten französischen Präsidenten Hollande von 13 Prozent auf 29 Prozent.

Güllner rechnet damit, dass CSU-Chef Horst Seehofer der AfD weiteren Aufwind bringen könnte, falls er in Zukunft weiterhin Angela Merkels Flüchtlingspolitik kritisiert. Seehofer hatte einen Zusammenhang zwischen dem Terroranschlag und dem Asylthema hergestellt. “Sollten die Querschläge der CSU weiter anhalten, kann das der Union wieder – wie bereits im gesamten letzten Jahr – schaden und der AfD Aufwind geben“, so der Meinungsforscher laut “Focus”.

54 Prozent trauen keiner Partei “Lösung der Probleme in Deutschland” zu

Bei der Frage, wer mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, bekam die Union mit 28 Prozent den ersten Platz. 54 Prozent trauten dies laut Forsa keiner Partei zu. 8 Prozent vertrauten bei diesem Thema der SPD, eine „sonstige Partei“ nannten 10 Prozent.

Merkel vor Gabriel selbst bei SPD-Wählern

Bei der Frage “Wen hätten Sie gerne als Bundeskanzler” führt weiterhin Amtsinhaberin Angela Merkel mit 52 Prozent. Deutlich vor Sigmar Gabriel: Der SPD-Chef liegt hier abgeschlagen bei 13 Prozent. Selbst bei SPD-Wählern rangiert Merkel mit 38 zu 36 Prozent vor Sigmar Gabriel. Bei Anhängern der CDU erhielt Merkel 90 Prozent, bei CSU-Wählern 73 Prozent.

(rf)

 



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