Unions-Politiker kontrollieren zu 43 Prozent die Geschäfte der Sparkassen in Deutschland
Politiker von CDU und CSU kontrollieren zu 43 Prozent die Geschäfte der Sparkassen in Deutschland. Das zeigt eine Recherche der „Welt am Sonntag“ unter den 20 größten Sparkassen in freier Trägerschaft und den Partei-Mitgliedschaften der gewählten Verwaltungsräte.
34 Prozent der Politiker in dem Kontrollgremium gehören der SPD an und immerhin knapp zehn Prozent der Politiker kommen von den Grünen.
Auch die anderen größeren Parteien und Freie Wähler haben Mitglieder in die Verwaltungsräte entsandt. Der Verwaltungsrat einer Sparkasse ist in der Regel zu einem Drittel aus Arbeitnehmern und zu zwei Dritteln mit Mitgliedern aus der Politik besetzt, die vom Gemeinderat, der Stadtverordnetenversammlung oder dem Kreistag gewählt werden.
Experten sehen die Zusammensetzung der Sparkassen-Verwaltungsräte in Hinblick auf die nötige Expertise kritisch. „Bei dem Großteil der Sparkassenkontrolleure ist nur schwierig erkennbar, dass sie das nötige Vorwissen haben. Oftmals ist die Wissenslücke so groß, dass sie diese kaum durch ein paar Wochenendseminare in Rechnungslegung und Bankenaufsicht schließen werden“, sagt Ralf Jasny, Professor für Finanzdienstleistungen an der Fachhochschule Frankfurt.
Auch Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Grünen, kritisiert: „Viel zu oft werden Verwaltungsräte bei Sparkassen nicht danach bestimmt, wer am meisten Ahnung hat, sondern wer es sich irgendwie politisch verdient hat.“
Unabhängig davon, ob jemand Politiker sei oder nicht, müsse gewährleistet sein, dass ein Verwaltungsrat über ausreichend Sachkenntnis verfüge, sonst funktioniere die Kontrolle nicht. Interessenkonflikte müssten ausgeschlossen werden. Druck gab es auch bereits von Seiten der Europäischen Bankenaufsicht EBA. (dts)
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