Wer zahlt – wer plant besser? Verkehrs-Staatssekretär Ferlemann regt höhere Fahrpreise für Zugfahrten an

Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), hat zur Finanzierung von Investitionen höhere Fahrpreise ins Gespräch gebracht. Die Grünen forderten, die Regierung solle stattdessen die Bahn attraktiver machen.
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Die Bahn wirbt damit, dass eine Fahrt von Berlin nach München weniger als vier Stunden dauert.Foto: Martin Schutt/dpa
Epoch Times27. Januar 2019

Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), hat zur Finanzierung von Investitionen im Bahnverkehr höhere Fahrpreise ins Gespräch gebracht. „Die Bahn könnte ihre Preise anheben oder die Sondertarife reduzieren“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte den Vorstoß und forderte, stattdessen die Bahn attraktiver zu machen.

Auch Fernbusse würden teurer, „die Zeiten des ruinösen Wettbewerbs sind vorbei“, begründete Ferlemann seinen Vorstoß. Es könne nicht der Normalfall sein, für 19 Euro quer durch Deutschland zu fahren.

Er forderte grundsätzlich ein Umdenken in der Politik. In der Vergangenheit sei das Geld lieber in neue, teure Strecken wie zwischen Berlin und München gesteckt worden. „Wichtiger wäre ein Ausbau der Bahnknoten in den Ballungsräumen, da verlieren die Züge zu viel Zeit“, zeigte sich Ferlemann überzeugt. Aber Politiker wollten natürlich lieber Schnellstrecken eröffnen als ein Ausweichgleis.

Ferlemann kritisierte aber auch die Bahn und deren Forderungen nach mehr Geld. „Immer höre ich von der Bahn: Wenn ihr uns für dieses oder jenes mehr Geld gebt, wird alles besser“, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Doch das Gegenteil sei eingetreten. Seit eineinhalb Jahren gebe es auf einmal riesige Probleme im täglichen Betriebsablauf. Da sage er als Bahnbeauftragter: „Ihr müsste euren Job machen, das System muss funktionieren. Vorher gibt die Politik kein Geld.“

Grünen-Fraktionschef Hofreiter lehnte höhere Fahrpreise ab und forderte die Bundesregierung auf, mehr Geld zu investieren. „Eine Preiserhöhung würde die Entwicklung der Bahn sabotieren“, zeigte sich Hofreiter überzeugt. Höhere Preise und schlechtere Angebote würden dazu führen, dass Reisende auf andere Verkehrsmittel umstiegen.

„Die Bundesregierung muss ihre Bahnblockade endlich aufgeben“, forderte Hofreiter. Sie müsse „deutlich mehr Geld in die Bahn investieren und gleichzeitig einen radikalen Neustart bei der Bahn voranbringen, damit das Geld sinnvoll genutzt wird und nicht versickert“.  (afp)



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