Versuchtes Tötungsdelikt in Erfurt: Innenminister im nächtlichen Einsatz – Messer-Attacke durch Jugendliche

Die Nachtstreife mit Innenminister Maier traf bald schon nach dem Notruf des Straßenbahnfahrers am Tatort ein. Hier waren die Kollegen bereits bei der Arbeit ...
Von 21. Februar 2018

In der Nacht auf Samstag, 17. Februar, wurde eine Nachtstreife der Polizei Erfurt als Verstärkung zu einem versuchten Tötungsdelikt an der Straßenbahnendhaltestelle Roter Berg hinzugerufen. Mit an Bord war Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD), der in dieser Nacht für acht Stunden zwei Erfurter Streifenbeamte bei ihrem Dienst begleitete.

Fünf junge Männer im Alter von 16 bis 19 Jahren hatten einen Mann in der Straßenbahn angegriffen. Sie schlugen und traten nach dem 33-Jährigen. Beim Aussteigen zog einer der Täter, ein 19-Jähriger, sein Springmesser und stieß es mit den Worten „Ich bring dich um!“ in Richtung des Kopfes des Mannes. Dieser konnte die Messer-Attacke glücklicherweise abwehren, wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet.

Straßenbahnfahrer schlägt Alarm

Nachdem der Straßenbahnfahrer gegen 23.12 Uhr die Polizei alarmiert hatte, konnten erste Einsatzkräfte die fünf Tatverdächtigen noch in Tatortnähe ermitteln und festnehmen.

Die Nachtstreife mit dem Innenminister half bei der Befragung der Mitarbeiter der Erfurter Verkehrsbetriebe, während in einiger Sicherheitsentfernung zum Minister die jungen Täter von ihren Kollegen vernommen wurden. Auch der Kriminaldauerdienst hatte bereits seine Arbeit der Spurensicherung am Tatort und in der Straßenbahn aufgenommen.

Nach etwa einer Stunde hatte die „Innenminister-Streife“ ihre Arbeit vor Ort beendet und fuhr noch weiter zu einem kleineren Einsatz, bevor Innenminister Maier gegen 3 Uhr morgens dann Feierabend machte. Für die beiden Beamten war aber noch nicht Schicht im Schacht. Sie mussten in der Dienststelle noch den Papierkram zu ihrem Einsatz erledigen.

Messer-Stecher vom Haftrichter empfangen

Bis auf den 19-jährigen Messer-Stecher wurden die übrigen vier Angreifer nach den polizeilichen Formalitäten wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen den Haupttäter jedoch wurden Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts eingeleitet. Er wurde noch am Samstag dem Haftrichter vorgeführt.

Bei allen an der Tat beteiligten Personen soll es sich um Deutsche gehandelt haben.

Innenminister auf Augenhöhe

Laut Polizei Thüringen trug der Innenminister während des nächtlichen Einsatzes eine Schutzweste. Der Innenminister empfand es als eine gute Gelegenheit, von den Beamten zu erfahren, wie  ihr Dienst wirklich verläuft, inklusive der Probleme, aber auch der Dinge, die bei der Thüringer Polizei gut gelöst sind, so die „TA“.

Seit seinem Amtsantritt Ende August 2017 soll der Innenminister immer wieder Dienststellen der Polizei besucht haben, um sich vor Ort persönlich zu informieren und ins Gespräch mit den Beamten zu kommen, was gut laufe und was zu verbessern sei.

 



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