Vollmer: Griechenland-Politik wie Niederschlagung des Prager Frühlings

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Griechisches ParlamentFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times15. Juli 2015

Die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) hat die Politik der Eurozone gegenüber Griechenland mit der Niederschlagung des Prager Frühlings durch den Warschauer Pakt im Jahr 1968 verglichen: „Das Ganze erinnert mich an ein historisches Ereignis vom Anfang meiner politischen Biografie: an den Prager Frühling 1968“, sagte sie der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochsausgabe). „Auch damals gab es den Versuch eines kleinen Landes, in einem vorgegebenen System einen eigenen Weg zu finden. Das hieß `Sozialismus mit menschlichem Antlitz‘. Seinerzeit wurde der Generalsekretär der tschechischen Kommunisten, Alexander Dubcek, mit viel Druck gezwungen, das Diktat der `Warschauer Fünf‘ zu akzeptieren oder unterzugehen. Das habe ich mitgehört, als Tsipras gesagt hat: `Ich werde nicht den Tod Griechenlands unterschreiben.‘“ Vollmehr fuhr fort: „Daraufhin hat er sich bei einem Referendum den Rückhalt geholt, der von Angela Merkel als `Vertrauensverlust‘ denunziert wird. Und nun muss ein frei gewähltes Parlament ein Gesetzespaket, an dem Parlamente sonst drei bis fünf Jahre arbeiten, in zwei Tagen durchwinken. Griechenland wird zum Protektorat der Eurozone. Das alles erlebe ich mit einem Gefühl trostloser Ohnmacht.“

Die frühere Grünen-Politikerin erklärte weiter: „Für Griechenland hoffe ich, dass kein extremes Chaos entsteht, in dem ich auch ein militärisches Eingreifen nicht mehr für ausgeschlossen hielte.“ Dann nämlich wäre die Parallele zum Prager Frühling perfekt.

(dts Nachrichtenagentur)



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