Vordenker in Sachen Erneuerbare Energien viel zu früh gestorben

Titelbild
Hermann Scheer, rechts, mit Carl-A.Fechner, dem Regisseur des Films „Die 4. Revolution“.Foto: www.energyautonomy.org
Epoch Times15. Oktober 2010

Hermann Scheer war der Vordenker in Sachen erneuerbare Energien. Der langjährige SPD-Politiker und Publizist zahlreicher Bücher ist am Donnerstag im Alter von 66 Jahren unerwartet gestorben. Viel zu früh für Viele, die derzeit mit Hochdruck an der Energiewende arbeiten.

Scheer setzte sich seit Ende der 1980er Jahre für die generelle Ablösung atomarer und fossiler Energien ein – auch auf internationaler Ebene. 1988 gehörte er zu den Mitbegründern der gemeinnützigen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar. Im Jahr 2000 war er an der Entwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) maßgeblich beteiligt.

Politik ohne Alternative

Eines seiner zahlreichen Bücher, „Sonnen-Strategie. Politik ohne Alternative“, das 1993 erschienen ist, beschreibt unter anderem ein komplettes Szenario für Frankreich auf Basis Erneuerbarer Energien. Leider hat sich das Land dann für die Alternative Atomkraft entschieden.

Sein neuestes Buch „Der energethische Imperativ – 100% jetzt“ vermittelt, dass Deutschland und Europa bis 2030 zu 100 Prozent erneuerbar werden können, wenn die politischen Weichen richtig gestellt werden. Scheer dazu: „Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit Beginn des Industriezeitalters“. Und weiter: „Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und ihre Gesellschaften und Volkswirtschaften sein.“

Die 4. Revolution

Scheer gehört mit Namen wie Muhammad Yunus und Preben Maegaard zu den Protagonisten des Filmes „Die 4. Revolution – EnergyAutonomy“, der seit März 2010 in den deutschen Kinos läuft und inzwischen in aller Munde ist. An den Schulen wird den Schülern empfohlen, sich diese Dokumentation anzusehen.

Der Däne Preben Maegaard, der Gründer des Films, lebt bereits heute in der größten energieautonomen Region der Welt. 50.000 Menschen beziehen hier ihren Strom zu 100 Prozent aus Windenergie.

Scheer hat für sein unermüdliches Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem 1998 den Weltpreis für Solarenergie, 1999 den Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis), 2000 den Weltpreis für Bio-Energie, 2002 den Hero for the Green Century, eine Ehrung durch das amerikanische „Time-Magazine“. Die Liste lässt sich fortsetzen. 2009 wurde ihm die Karl Böer-Verdienstmedaille für Solarenergie verliehen. (jel)

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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