Wagenknecht: Neue Partei könnten Wähler von der AfD zurückgewinnen

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hält eine Schwächung der AfD durch eine neu gegründete Partei für möglich. Damit könnten Wähler zurückgewonnen werden.
Sahra Wagenknecht: «Neue Parteien haben immer das Risiko, dass nicht nur kluge und ehrlich engagierte Menschen mitmachen wollen, sondern auch schwierige Leute».
Mit der Gründung einer eigenen Partei liebäugelt sie bereits seit Längerem: Sahra Wagenknecht.Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Epoch Times21. Juni 2023

Wenn es in der politischen Landschaft wieder ein „attraktives Angebot“ gäbe, „mit guten Köpfen, mit einem seriösen Programm“, dann glaube sie, dass sehr viele eine solche Partei wählen würden. Ob diese neue Partei eine von ihr selbst gegründete sein soll, ließ Wagenknecht am Mittwoch bei der „Welt“ weiterhin offen.

Eine neue Partei für wirtschaftliche Vernunft

Klar sei, dass es eine neue Partei als AfD-Alternative brauche. Diese müsse für „wirtschaftliche Vernunft, für soziale Gerechtigkeit, für Liberalität und Meinungsfreiheit“ stehen. Ohne ein solches Angebot „bleibt eben nur die Auswahl zwischen den Parteien, die da sind – und das ist für viele Menschen eine ziemlich frustrierende Wahl“, sagte die Linken-Politikerin.

Mit Blick auf das aktuelle Umfragehoch für die AfD und der Ankündigung, bei der Wahl im Jahr 2025 mit einem Kanzlerkandidaten anzutreten, sagte Wagenknecht: „Ich finde, all diejenigen, die das jetzt besonders dramatisch finden, sollten lieber darüber diskutieren, warum die AfD so stark geworden ist und welchen Anteil alle anderen Parteien daran haben.“

Ihre eigene Partei nahm Wagenknecht von dieser Kritik nicht aus: „Die Linke muss sich natürlich auch fragen, warum sie in den letzten Jahren so viele Wählerinnen und Wähler verloren hat.“

Auch die Linke habe ihre Wähler enttäuscht, so Wagenknecht. „Und dann hat ein Teil dieser Wähler gesagt: Was sollen wir denn noch wählen? Also bleibt am Ende die AfD.“

Kanzlerkandidat der AfD 2025 angekündigt

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla hatten zuvor angekündigt, dass die Partei mit einem Kanzlerkandidaten in die nächste Bundestagswahl gehen werde. In Umfragen liegt die Partei aktuell bei um die 20 Prozent.

Zwischen Wagenknecht und der Linken-Spitze gibt es seit langem einen tiefen Dissens. Vor anderthalb Wochen sagte sich der Parteivorstand per Beschluss von der 53-Jährigen los und forderte sie zur Rückgabe ihres Bundestagsmandats auf.

Wagenknecht hatte zuvor wiederholt bekräftigt, Gespräche über die Gründung einer neuen Partei zu führen. Über ihren Verbleib in der Linkspartei will sie bis Jahresende entscheiden. (afp)



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