Wegen Zeitumstellung: Rund drei Millionen Deutsche schlucken Schlafmittel

Viele Menschen in Deutschland schlucken Schlafmittel, um besser mit der Zeitumstellung klarzukommen. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Befragung im Auftrag der DAK.
Titelbild
Die Zeitumstellung verursacht bei vielen Menschen Schlafstörungen, die diese mit Tabletteneinnahme behandeln.Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Epoch Times20. März 2017

Vier Prozent der Befragten einer neuen Forsa-Studie sagen, dass sie wegen der Uhrzeit-Verstellung im Frühlung schon einmal Schlafmittel eingenommen haben. Hochgerechnet sind das rund drei Millionen Menschen in Deutschland. Die DAK berichtete.

Weiteres Ergebnis: Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) hatte bereits gesundheitliche Probleme wegen der Zeitumstellung. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Ein- und Durchschlafstörungen stehen ganz oben bei den Beschwerden. 74 Prozent der Deutschen würden die Zeitumstellung gern abschaffen. Die Uhren werden am 26. März um 2 Uhr früh um eine Stunde verstellt auf die sogenannte „Sommerzeit“, die eigentlich der Zeitzone von Kiew entspricht.

Laut der repräsentativen DAK-Befragung führt die Uhrzeit-Verstellung bei den meisten Betroffenen dazu, dass sie sich schlapp und müde fühlen. 77 Prozent haben dies schon erlebt. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) leiden unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen. Vor allem Frauen gaben dies an (71 Prozent). Jeder dritte Befragte kann sich schlechter konzentrieren. 29 Prozent sind gereizter als sonst. Männer scheinen wegen der Zeitumstellung vor allem ein Problem mit der Pünktlichkeit zu haben: 27 Prozent sagen, dass sie deshalb morgens nicht rechtzeitig bei der Arbeit waren (Frauen: acht Prozent). Jeder Zehnte nennt depressive Verstimmungen als Folge der neuen Zeit.

Vor allem Frauen nehmen Schlafmittel

Um besser mit der Uhrzeit-Verstellung zurechtzukommen haben vier Prozent der Befragten sogar schon mal Schlafmittel eingenommen. Das sind hochgerechnet auf die Bevölkerung immerhin rund drei Millionen Menschen. Frauen gaben dies mehr als doppelt so häufig an wie Männer (fünf Prozent zu zwei Prozent). „Schlafmittel sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden“, warnt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. „Sie können schon nach wenigen Einnahmen ein Suchtpotenzial entwickeln.“

Eine gute Alternative für einen gesunden Schlaf ist es, laut DAK-Ärztin, schon ein paar Tage vor der Umstellung früher ins Bett zu gehen. So kann sich der Körper langsam an den neuen Rhythmus gewöhnen. Auch ein leichtes Abendessen, Entspannungsbäder, Spaziergänge und weniger TV und Computer vorm Schlafengehen tragen zu einem besseren Schlaf bei.

Große Mehrheit für Abschaffung der Zeitumstellung

74 Prozent der Befragten halten die Uhrzeit-Verstellung für überflüssig. 2013 sagten das nur 69 Prozent. Vor allem 45- bis 59-Jährige gaben dies an (85 Prozent). Zum Vergleich: Bei den unter 30-Jährigen plädieren nur 56 Prozent für eine Abschaffung. Auch regional gibt es deutliche Unterschiede: So hat in Norddeutschland die Uhrzeit-Verstellung am wenigsten Befürworter, hier halten sie 79 Prozent für überflüssig. Im Südwesten sind es 67 Prozent.

Siehe auch:

Ärztliche Tipps: So bleibt man gesünder und wacher trotz Zeitumstellung

(rf)



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