Wenn Unternehmer etwas unternehmen

Titelbild
„Hurra! Endlich!“, leuchtende Kinderaugen wollten die Initiatoren von „spielKind“ sehen und das ist ihnen auch schon gelungen.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Initiative-SpielKind.de
Von 24. Januar 2011

Mein Vater, der sich in den 50er-Jahren mit einer Apotheke selbstständig gemacht hatte, nachdem die Zulassungsbeschränkungen durch das Bundesverfassungsgericht aufgehoben worden waren, litt häufig unter dem Neid von Freunden, Kollegen oder auch Kunden. Galten Apotheken doch als Goldgruben, was sie aber nicht mehr waren, seitdem genau diese Zulassungsbeschränkung aufgehoben war. Er war nun ein Unternehmer, der mit eigenem Risiko etwas unternahm, was seinem Tatendrang und seinem Wunsch entsprach, seiner Familie eine Existenz zu bieten. Es gelang ihm.

Wie viele Väter hatte auch er so seine Sprüche, manchmal fallen sie mir wieder ein, etwa dieser, den er zu seinen neidischen Kunden sagte: „Wir leben doch alle miteinander, füreinander und voneinander.“ Wie recht er hatte.

Und wie passend, sich daran zu erinnern, wenn man auf Neiddebatten stößt wie diese, die den Initiatoren der spielKind-Idee galten  und mit der sie ausgerechnet auf der Onlineplattform XING konfrontiert wurden. Dabei ist XING eine Plattform, die gerade für berufliche Vernetzungen gegründet wurde. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik.

Ein anderes Bespiel: Jede Firma, die etwa bei „Ein Herz für Kinder“ im Fernsehen spendet, ebenso wie jeder Showstar, darf sich des allgemeinen Beifalls sicher sein – und niemand wirft ihnen vor, dass sie für sich Werbung machen, was sie natürlich auch im Hinterkopf haben. Warum auch nicht, wenn man nicht bekannt ist, gibt’s weniger Kunden oder Engagements. Gibt’s weniger Geld, kann man weniger spenden. So einfach ist das.

Wenn eine Firma, wie die Westfalia Spielgeräte, gleichzeitig ihre Spielgeräte anbietet, gibt es mehr Umsatz und mehr Geld, das sie für Sponsoring einsetzen kann. Schließlich muss niemand dieses Angebot annehmen, wo ist das Problem?

Mit Verve setzte sich Volker Eickhoff, der Sprecher von spielKind auf XING zur Wehr: „Wissen Sie, was ich wirklich bedaure? Ich will es Ihnen sagen: Ich bedaure, dass wir und ich mich augenscheinlich dafür rechtfertigen müssen, dass wir eine Idee in die Tat umgesetzt haben, die Kindern zu Spielplätzen verhilft. Ja, wir stellen Spielgeräte her. Ja, wir verkaufen diese auch. Ist es das, was Sie hören wollen?

Aber dann überhören Sie doch bitte nicht – und vielleicht muss ich es nur noch einmal deutlich sagen – dass wir mit der Initiative spielKind eine Lücke schließen, auf die wir fast täglich von Kindergärten, -heimen etc. angesprochen werden, die nicht die finanziellen Mittel haben, ihre Wünsche und die Wünsche der Kinder in die Tat umzusetzen. Bisher konnten wir an der Stelle nicht helfen. (Wenn man davon absieht, dass wir jährlich auch Spielgeräte an Kindergärten im Wert von bis zu 10.000 Euro verschenken.)

Ein drittes Ja: Wir sind auf Umsatz angewiesen. Aus diesem Grund können wir nicht allen Interessenten, die nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, die Spielgeräte schenken. Aber genau aus diesem Grund haben wir die Initiative spielKind ins Leben gerufen. Und wissen Sie aus welchem Grund noch? Weil es noch kein anderer getan hat.“

Gut gebrüllt, Löwe.

 



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