Wie ARD & Co. mit Rundfunkgebühren ein Instagram-Imperium erbaut haben

Mit Milliarden aus Rundfunkgebührenbeiträgen haben öffentlich-rechtliche Sender ein Account-Imperium auf Instagram aufgebaut. Sind sie auf der Suche nach den jungen Menschen, die sie nicht über TV erreichen können? Beispiele legen jedoch eine tendenziöse Richtung nahe.
Titelbild
Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sollen im Internet mehr Spielraum bekommen.Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Epoch Times23. März 2021

Die Öffentlich-Rechtlichen haben sich in den letzten Jahren eine Präsenz an Online-Formaten in den sozialen Netzwerken aufgebaut. Die Reichweite der Rundfunkanstalten ist enorm, vor allem auf Instagram.

Die „Welt“ recherchierte zu dem „Instagram-Imperium“, das sich ARD & Co. aufgebaut haben, um junge Zielgruppen zu erreichen.

ARD, ZDF, Arte, Funk sowie das Millennials-Netzwerk von ARD und ZDF (Millennials = Generation Y = Geburtenjahrgänge 1980 bis 1999) haben auf Instagram mehr als 200 Accounts und eine potenzielle Reichweite von rund 21 Millionen Nutzern, inklusive Mehrfach-Accounts.

Das ist mehr als das Fünffache als die „Bild“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, die „Zeit“, der „Spiegel“ und die „Welt“ mit insgesamt 3,7 Millionen zusammen. Dies verdeutlicht laut „Welt“ die „gebührenfinanzierte Wettbewerbsverzerrung“.

Während das ZDF mit 14 Accounts noch relativ zurückhaltend auftritt, gehen die ARD-Anstalten mit mehr als 150 Accounts auf Masse. Allein der WDR hat 35 Accounts, gefolgt vom SWR (27) und dem Bayerischen Rundfunk (25), was andeutet, dass man sich bei den durch Gebühren finanzierten Sendern wohl weniger Gedanken um Rentabilität machen muss, als bei der freien Konkurrenz.

Journalismus oder Staatsfunk?

Das übergeordnete Ziel der Accounts sei laut ARD auf Anfrage der „Welt“, „mit gesellschaftlich relevanten Themen und objektiver Berichterstattung Nutzer*innen zu erreichen“. Zum Punkt ‚gesellschaftliche Relevanz‘ verwies die Zeitung auf zwei Themen: Corona und Klima.

Allerdings werden die Themen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern mitunter einseitig behandelt, wie ein Beispiel mit der WDR-Wissenschaftssendung „Quarks und Co“ mit knapp 900.000 Followern auf Instagram zeigt.

Der reichweitenstarke Account erkläre anhand bunter Infografiken, warum „Impfnationalismus“ ein Problem sei, hinterfrage laut „Welt“ jedoch nicht, woher der Begriff stammt und erwähnt auch nicht, dass er von Verteidigern der Regierung verwendet wird, um das aktuelle Impfdebakel zu kaschieren. Die Aufgabe von Journalismus sei jedoch dies zu hinterfragen.

In einem anderen Beispiel werde journalistische Ausgewogenheit durch gestalterische Aufbereitung suggeriert. À la Faktencheck würden Gründe geliefert, warum die Corona-Zahlen (Inzidenzwerte) in Richtung Null gedrückt werden müssten.

Die dahinterstehende kapitalismuskritische Kampagne von ZeroCovid (oder NoCovid) wird nicht hinterfragt, sondern nur benannt. Die „Welt“ bringt das Beispiel unter der Zwischenüberschrift „Politisch gefärbt“. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft gehe es eher darum, bestimmte Sentiments zu bedienen, als tatsächlich wissenschaftliche Erkenntnisse darzustellen.

Eine ähnlich tendenziöse Themenauswahl sei auch bei dem öffentlich-rechtlichen Jugendnetzwerk „Funk“ mit mehr als 50 Instagram-Accounts zu finden.

Hoher Aufwand, hohe Kosten. Wofür?

Derzeit gibt es keine Informationen darüber, was diese Social-Media-Auftritte die öffentlich-rechtlichen Sender kosten. Klar ist nur, dass sie mit den Einnahmen aus den Rundfunkgebühren bestritten werden.

Es gibt lediglich einen Verweis auf die allgemeinen Kosten für Telemedien, die bei ARD, ZDF, Deutschlandradio und Arte für 2021 bis 2024 auf etwa 1,4 Milliarden Euro beziffert werden, was 20 Prozent mehr sei, als in der vergangenen Beitragsperiode.

Mediatheken, Audiotheken, Livestreams, Webradio, Podcasts und Social Media teilen sich dieses Geld. Unklar ist allerdings, was davon für die Instagram-Aktionen ausgegeben wurde. Auch Funk ist mit etwa 184 Millionen Euro in diesem Zeitraum aufgestellt, auch hier weiß man nicht, wie viel hier für Instagram & Co. ausgegeben wurde.

Dabei könne man derzeit auf Instagram überhaupt keine Videos mit Werbung monetarisieren und Verlinkungen auf die eigene Homepage seien auch nur eingeschränkt möglich.

„Begründet wurde dies mit der Notwendigkeit, vor allem junge Zuschauer zu erreichen, die über das klassische Fernsehprogramm eher nicht ansprechbar sind“, schreibt die „Welt“.

Eine Nachfrage bei der ARD vermittelte den Eindruck, dass es sich bei der Netzwerkbetreuung um eine redaktionelle Nebentätigkeit einzelner Redakteure handle. Dies scheine allerdings bei 200 aufwendig betriebenen Accounts mit einem vielfältigen Video- und Animationsangebot eher unwahrscheinlich, so die Zeitung. (sm)



Unsere Buchempfehlung

In einem Ozean von Informationen beeinflussen die Medien, welche Informationen die Menschen sehen und wie sie diese bewerten. Medien legen sowohl den Schwerpunkt als auch die Richtung der öffentlichen Meinung fest. Themen, die die Medien aufgreifen, erlangen in der Gesellschaft große Bedeutung. Probleme, über die sie nicht berichten, werden ignoriert und vergessen.

Heute schließt die Gemeinschaft der Medienschaffenden die Meinungen aus, die nicht mit ihrer liberalen, linken und sozialistischen Ausrichtung übereinstimmen. Jedoch ist die linke Schieflage der Medien eindeutig nicht das Ergebnis des Volkswillens.

Ursache ist vielmehr die hinter den Kulissen betriebene politischen Strategie, die die gesamte Menschheit nach links rücken will. Genau darum geht es im 13. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ mit dem Titel: „Unterwanderung der Medien“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion