Görlitz: CDU gewinnt Bürgermeisterwahl mit 55,1 Prozent der Stimmen

Der CDU-Politiker Octavian Ursu wurde mit 55,1 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister von Görlitz gewählt. AfD-Kandidat Sebastian Wippel erreichte 44,9 Prozent der Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 56 Prozent.
Epoch Times16. Juni 2019

Alle 75 Wahlbezirke sind ausgezählt. Der CDU-Kandidat Octavian Ursu gewinnt die Oberbürgermeisterwahl in Görlitz mit 55,1 Prozent der Stimmen. Der AfD-Kandidat Sebastian Wippel erreichte 44,9 Prozent der Stimmen.

Die Wahlbeteiligung lag bei 56 Prozent, schreibt die „Sächsische.de“. In der ersten Runde am 26. Mai gewann Polizeikommissar Sebastian Wippel mit 36,4 Prozent vor dem 51-jährigen Musiker und Landtagsabgeordnetem Ursu mit 30,3 Prozent.

In Görlitz blockierte gegen 19:00 Uhr ein Windows-Update die Auszählung. Die Rechner mussten komplett runtergefahren werden, meldete der „mdr“ in seinem Liveticker.

Octavian Ursu (CDU). Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images

Der 51-jährige Ursu, der wie Wippel als Abgeordneter im sächsischen Landtag sitzt, hatte vor der Abstimmung für eine „weltoffene Europastadt Görlitz“ geworben. Der gebürtige Rumäne kam 1990 als Musiker nach Görlitz, gründete dort eine Familie und blieb.

Sebastian Wippel (AfD). Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images

Wippel sprach angesichts seines Stimmenanteils von knapp 45 Prozent von einem respektablen Ergebnis, „wenn man bedenkt, dass alle anderen Parteien alle ihre Kräfte gegen uns mobilisiert haben“.

Grüne sprachen von „Sieg der demokratischen Kräfte“

Der Landesvorstandssprecher der sächsischen Grünen, Norman Volger, sprach indes von einem „Sieg der demokratischen Kräfte“. Das Ergebnis zeige, dass die Mehrheit der Menschen in Görlitz „nicht von einem Antidemokraten regiert werden will“. Die Oberbürgermeisterwahl bleibe aber „ein Weckruf“ für die Landtagswahl am 1. September in Sachsen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte vor der Abstimmung in Görlitz vor einem AfD-Sieg gewarnt. „Viele Menschen unterschätzen die Radikalität der AfD“, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Kretschmer selbst hatte in seiner Heimatstadt Görlitz bei der Bundestagswahl 2017 sein Direktmandat an einen AfD-Politiker verloren. Für die Zeit nach der Landtagswahl schloss er wiederholt eine Koalition mit der AfD in Sachsen aus.

Zwischenergebnis nach Auszählung von zwei Dritteln der Wahlbezirke

Die Kandidaten von AfD und CDU lieferten sich bei der Oberbürgermeisterwahl im ostsächsischen Görlitz ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach Auszählung von 55 der insgesamt 75 Wahlbüros lag der CDU-Bewerber Octavian Ursu am Sonntagabend mit 52 Prozent vorn. Sein AfD-Kontrahent Sebastian Wippel kam zu diesem Zeitpunkt auf 48 Prozent der Stimmen, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte.

Wippel hatte im ersten Wahlgang vor drei Wochen mit 36,4 Prozent die meisten Stimmen geholt, Ursu kam auf 30,3 Prozent.

Da kein Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhielt, wurde ein weiterer Wahlgang notwendig. Dem Sieger reicht diesmal die einfache Mehrheit. Die beiden ebenfalls unterlegenen Kandidatinnen Franziska Schubert von den Grünen (27,9) und Jana Lübeck von den Linken (5,5) hatten auf die Wahl verzichtet, um Wippel zu verhindern.

Wippel wäre bei einem Wahlsieg der erste AfD-Oberbürgermeister einer deutschen Stadt, weshalb die Abstimmung bundesweit mit großem Interesse verfolgt wurde.

Die Oberbürgermeisterwahl in Görlitz wurde auch als Stimmungstest für die Landtagswahl in Sachsen am 1. September gewertet. Jüngsten Umfragen zufolge könnte die AfD bei der Landtagswahl stärkste Kraft im Freistaat werden. Die derzeitige Landesregierung von CDU und SPD hat in Umfragen keine Mehrheit mehr.

Ergebnis der Stichwahl in Aue-Schlema

In Sachsen kam es am gleichen Tag noch zu weiteren Stichwahlen um das Amt des Bürgermeister. So gewann in Aue-Bad Schlema Heinrich Kohl (CDU) mit 42,0 Prozent. Die weiteren Ergebnisse: Jens Müller (FWE): 32,9 Prozent, Stefan Hartung 18,2 Prozent, Andreas Rössel (Linke) 6,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,2 Prozent.

Weitere Neuwahlen gab es in Bärenstein und Großpostwitz. (afp)



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