Wo bleibt der Respekt vor den Großeltern? FFF eckt an – Buschkowsky: „Menschenverachtendes Gequatsche“

"Fridays For Future" Germany twittert: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“. Die Antwort folgt sofort: "Ein wenig Respekt würde den jungen Menschen schon gut stehen."
Von 23. Dezember 2019

„Fridays For Future“ sucht derzeit Sätze, „die man sowohl an Weihnachten als auch im Angesicht der Klimakrise sagen kann“ und eckt massiv an. FFF Germany twitterte: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“

https://twitter.com/FridayForFuture/status/1209036827212025856

Der fragwürdige Tweet schaukelt sich hoch

Eineinhalb Stunden später wurde der Text als Satire gekennzeichnet – mit der Frage „Was darf Satire?“. Seither schaukelt sich bei Twitter der Tweet hoch.

Andere User vermuten, dass dies erst nach der Geschenkeverteilung zu Weihnachten erfolgen wird. Oliver Luksic, FDP-Abgeordneter sagt zu „BILD“: „Der Tweet von FFF ist peinlich und geschmacklos, ein weiteres Beispiel für die Radikalisierung der Öko-Bewegung.“

Kurz nach 15:00 Uhr entschuldigte sich „Fridays For Future“

Wir möchten uns aufrichtig bei allen entschuldigen, die sich durch unseren satirisch gemeinten Tweet heute Morgen verletzt gefühlt haben. Auch die tolle Unterstützung unzähliger Großeltern wollen wir nicht geringschätzen. Wir wünschen erholsame Tage nach diesem aufregenden Jahr!

https://twitter.com/FridayForFuture/status/1209100562513481734

Die Idee war, die Frage auzuwerfen, ob die Entscheidungsmacht in unserer Gesellschaft bei Fragen der Klimakrise eigentlich gerecht verteilt ist. Auch wenn die Formulierung unglücklich und falsch war – die Frage bleibt. Frohe Weihnachten an alle

Zu spät! Erst denken, dann schreiben! Ihr braucht nicht mehr freitags hüpfen, geht zur Schule und lernt fleißig! Klimawandel wird nicht durch Verbote gestoppt! Also Neustart für euch! Viel Erfolg

Vorschlag ohne Satire: Am Heiligen Abend mal 24 STD das Handy, Tablet, PC, Laptop & Streamingdienste am TV ausschalten, fördert das Verstehen wozu wir Weihnachten feiern & auf der Welt sind und spart Strom & CO2.

Buschkowsky: „Dümmliches, ja menschenverachtendes Gequatsche“

Heinz Buschkowsky, der ehemalige Bürgermeister von Berlin-Neukölln, erklärt in der „Bild“: „Das ist ein unsägliches dümmliches, ja menschenverachtendes Gequatsche. Das zeugt von einer unfassbaren Arroganz, die sprachlos macht und die wir sonst fast nur aus dem linksradikalen Lager kennen: Bessermenschentum!“

Und weiter: „Man erhebt sich aber nicht über andere Menschen! Was soll das bedeuten: Klappe halten und zum Sterben weggelegt!? Soll das Friedhofsgemüse einfach den Mund halten? Ohne die Älteren gäbe es diese jungen Aktivisten gar nicht, hätten die keine Gegenwart und auch keine Zukunft! Mit so einer Geisteshaltung hat man die Teilnahme am Diskurs eigentlich verwirkt.“

Er schlägt vor: „Ich bin für eine Woche: PFF – (Alten-) Pflege for Future, damit wieder Respekt und Demut einkehrt in die Debatte. Oder, um es mit Friedrich Schillers Wallenstein zu sagen: ‚Schnell fertig ist die Jugend mit dem Worte, das schwer sich handhabt wie des Messers Schneide (…) gleich heißt ihr alles schändlich oder würdig…‘ Aber das kam wohl freitags in der Schule dran.“

Der Respekt fehlt

antwortete auf die FFF-Tweets:

Finde ich schon krass wie man über die ältere Generation spricht. Ein wenig Respekt würde den jungen Menschen schon gut stehen.“

Antwort:

https://twitter.com/MonkeyB04833455/status/1209041887719559169

Das ist derart respektlos gegenüber der Generation, die Deutschland wieder aufgebaut hat. Unsere Großeltern sind der Grund dafür, dass wir überhaupt in der Lage sind, diese lächerliche Klimadebatte zu führen.

Dieser fürchterliche Tweet ist pure Menschenverachtung. Kennzeichen jeder totalitären Ideologie war, das sie menschliches Leben (reales, existierendes, nicht abstraktes, künftiges) ihre eigenen politischen Zielen untergeordnet hat. Grauenvoll.

Was ist Kulturmarxismus?

Der katastrophale Zustand der heutigen Gesellschaft wurzelt in einer inzwischen fast 100 Jahre alten Idee: Dem Kulturmarxismus, erdacht von den Ideologen der Frankfurter Schule, schrieb die Schweizer „Express-Zeitung“ in einem Artikel. Hier ein Ausschnitt:

Blickt man in die Gesellschaft, wird all das, was früher unter dem Oberbegriff „Werte“ zu verstehen war und der Gesellschaft inneren Halt und Kitt gab, heute als altbacken, rückständig und hinterwäldlerisch dargestellt. Meist verleumderisch zusammengefasst unter dem Oberbegriff „Rechts“.

Worte wie „Anstand, Pünktlichkeit, Ordnung, Rücksichtnahme, Moral, Fleiss, Ausdauer, Erziehung, Familie, Gemeinschaft, Tradition, Heimatliebe“ – alles Werte, auf denen eine intakte Gesellschaft eigentlich aufgebaut ist – werden in der heutigen Gesellschaft als Synonyme für Rückständigkeit, Unterdrückung oder gar Rassismus verstanden.

„Eltern für die Zukunft“ vor dem Kanzleramt mit roten Karten in der Hand – 12. Dezember 2019 in Berlin, Deutschland. Foto: Carsten Koall/Getty Images

Man könnte bei der Beobachtung dieser Zustände von einem Zufall, einer natürlichen Entwicklung, einer Laune der Geschichte oder einfach dem „Zeitgeist“ ausgehen. Die Gesellschaft habe sich einfach in diese negative Richtung entwickelt. Allerdings lässt sich nicht bestreiten, dass sich Gesellschaften stets von Ideologien und Ideen leiten ließen, die oft nicht aus ihr selbst entstammten, sondern von anderen Menschen erschaffen wurden, um die entsprechende Gesellschaft zu lenken.

Dass der Zerfall unserer Gesellschaft keine zufällige Entwicklung darstellt, sondern von einer Ideologie beeinflusst wird, die von einer kleinen Gruppe Menschen strategisch erdacht wurde, mag zunächst unglaublich klingen. Das liegt vor allem daran, dass der westliche Durchschnittsbürger selbst die Personen nicht mehr kennt, die sein Denken beeinflussen. Im Gegensatz zu früheren Epochen der Geschichte ist die Ideologie unsichtbar geworden: Es wird keine Fahne mehr geschwenkt, kein Vers mehr zitiert, kein Parteibuch auswendig gelernt.

Wer jedoch mit den Augen eines Historikers auf die vergangenen knapp 70 Jahre der Bundesrepublik Deutschland zurückblickt, stellt fest, dass spätestens seit Mitte der Sechziger-Jahre in Politik, Medien und Bildung eine Ideologie vermittelt wird, die in erschreckender Weise an die Denkmuster des längst totgeglaubten Marxismus erinnert: Die Geringschätzung des Christentums, die Absage an traditionelle Werte, die Familie als veraltetes Lebensmodell, die Kritik an der freien Marktwirtschaft.

„Ende Gelände“ und „Fridays for Future“ blockierten am 20. November 2019 den Kohletagebau Jänschwalde. Foto: Till Rimmele/Getty Images

Wer würde bestreiten, dass diese Ideen in unseren Medien, an unseren Schulen und Universitäten verbreitet werden? Die Zerschlagung der kapitalistischen und bürgerlichen Gesellschaft stand seit jeher im Zentrum der kommunistischen Lehre. Ist es Zufall, dass ausgerechnet die Werte, die Marx und Engels kritisierten und abschaffen wollten, heute so massiv angegriffen werden? Weiterlesen

64 politisch motivierte Straftaten von „Ende Gelände“ seit 2018

Seit 2018 hat das Bündnis „Ende Gelände Hamburg“ 64 politisch motivierte Straftaten im Rahmen von Klimaschutzprotesten verübt. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor (Drucksache 21/19324). Hierbei handelt es sich unter anderem um Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Nötigungen, Hausfriedensbruch, Gefangenenbefreiung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Dazu sagt der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Dirk Nockemann:

„Die Befürchtungen einer zunehmenden Radikalisierung der Klimaschutzbewegung durch Linksextreme haben sich bestätigt. Unsere Anfrage belegt die kriminelle Energie, die von vermeintlichen Klimaschützern wie der Gruppe ‚Ende Gelände‘ ausgeht. Es verwundert nicht, denn diese wurde maßgeblich von der linksextremistischen Organisation ‚Interventionistische Linke‘ gegründet. Offenkundig finden hier personelle und ideelle Überschneidungen statt.

Linksextreme Gruppierungen greifen vermehrt auf die Strategie der Entgrenzung zurück, um ihre extremistischen Positionen in demokratische Strukturen zu übertragen. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Kriminelle unter dem Deckmantel des Klimaschutzes! Alle demokratischen Kräfte sind aufgerufen genau hinzuschauen, mit wem sie im Sinne des Klimaschutzes demonstrieren, um eine weitere Einflussnahme zu verhindern.“



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