Wochenrückblick: Die EU will an Omas Häuschen, 3.500 Jahre alte Schlittschuhe und Japanisch Lernen im Schlaf
Die EU will an Omas Häuschen
In den kommenden Jahren soll saniert und renoviert werden. Neue Häuser sollen ab 2030 klimaneutral sein, alle anderen bis 2050. Das hat die EU am 14. März als ihren Vorschlag beschlossen, der nun in den EU-Staaten beraten wird. Kritiker laufen bereits Sturm: Wie sollen die Menschen das bezahlen – neben dem zusätzlich erwünschten Heizungsaustausch? Wer führt die Renovierungen durch, wo Handwerker und Baumaterialien rar oder unbezahlbar geworden sind? Die EU plant, bis zum Jahr 2030 bis zu 130 Milliarden Euro dafür zur Verfügung zu stellen. Rein rechnerisch wären das bei 450 Millionen Einwohnern in der EU 288 Euro pro Kopf. Selbst wenn eine Einigung zwischen den Parlamenten und den EU-Staaten erreicht wird, ist nicht sicher, ob und wann es in Kraft tritt. Nach dem Veto von Verkehrsminister Wissing zu dem geplanten Aus für Verbrennungsmotoren in acht Jahren wachsen im EU-Parlament Bedenken, ob sich die Staaten an die Abmachungen halten werden. Das könnte das Ende für den Green Deal sein.
Lila Krokusmeer in Husum
Am Wochenende feiert Husum rund um das „Schloss vor Husum“ das Krokusblütenfest 2023. Geschätzte vier Millionen lila Krokusse verwandeln den Schlossgarten in das größte lila Krokusmeer Nordeuropas. Woher die vielen Blüten kommen, ist nicht eindeutig. In einer Legende wird von Mönchen eines Klosters berichtet, die im 15. Jahrhundert Safran benötigten, um ihre Roben zu färben. Daher sollen sie die Krokusse gepflanzt haben. Das Färben scheiterte, da die in Husum gepflanzte Krokusart nicht den passenden Safran enthält – die Krokusse blieben. In der Innenstadt beginnt am 18. März, 10 Uhr, die traditionelle Meile der Kunsthandwerker. Später wird die Krokusblütenmajestät gewählt. Nebenbei ist der Sonntag verkaufsoffen und lädt mit Führungen in die Stadt ein.
Bankencrash Silicon Valley
Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank will sich die Fed unangenehmen Fragen stellen und kündigte eine interne Überprüfung an. Die US-Notenbank will klären, ob Aufsicht und Regulierung der Bank ausreichend waren. Die Fed müsse „Demut“ zeigen und herausfinden, „was wir aus dieser Erfahrung lernen können“, erklärt Fed-Vize Michael Barr. Aktien mehrerer US-Regionalbanken brachen ein, Geldhäuser mussten heftige Verluste hinnehmen. Joe Biden schiebt die Schuld auf seinen Vorgänger Donald Trump, der einige Auflagen des Dodd-Frank-Gesetzes von 2010 zurückgenommen hatte. Der bekannte US-Unternehmer Bernie Marcus warnt derweil vor den Folgen der „Woke“-Politik für die US-Wirtschaft. Der jüngste Bankencrash zeige, dass sich die Wirtschaft in einer verheerenden Lage befinde.
Amazon im Niedergang
Jeff Bezos, Gründer von Amazon, sagte 2018, dass Amazon eines Tages scheitern werde: „Amazon wird bankrottgehen.“ Viele große Unternehmen würden in der Regel nicht älter als 30 Jahre. Nun scheint sein Satz in Erfüllung zu gehen. Umsätze schwinden, Kosten steigen. CEO Andy Jassy erklärte kürzlich, dass anhaltender Inflations- und Lieferkettendruck Probleme bereite. Innerhalb eines Jahres verlor der Konzern fast die Hälfte an Wert und fuhr 2022 Milliarden-Verluste ein. Als Nächstes schließt das Unternehmen acht seiner Amazon-Go-Standorte. Amazon Fresh versucht noch, in Deutschland als Lebensmittelanbieter Fuß zu fassen. Auch Sprachassistentin Alexa droht das Ende, der Bau eines zweiten Hauptsitzes wurde auf Eis gelegt. Übrigens: Amazon wird 2024 genau 30 Jahre alt.
Ungewöhnlicher Tropensturm
Tropensturm „Freddy“ hat ein außergewöhnlich langes Leben. Seit dem 6. Februar kreist der Zyklon vor dem südöstlichen Afrika. Am 21. Februar erreichte er erstmals Madagaskar, dann Mosambik. Nachdem er erneut über den Indischen Ozean pflügte, verwüstete er kürzlich erneut Afrika – vor allem Malawi und Mosambik. Bisher kamen 91 Menschen durch die massiven Regenfälle und Fluten ums Leben, das volle Ausmaß der Schäden ist offen. Er dürfte der langanhaltendste Zyklon seit Beginn der modernen Wetteraufzeichnungen sein.
Machte das Rot aggressiv?
Der rote Teppich, über den Schauspieler und Co. zur Oscar-Verleihung schweben, ist weg. Dieses Jahr gab es einen sandfarbenen, beigen oder auch „champagnerfarbenen“ Teppich. Moderator Jimmy Kimmel präsentierte die neue Farbe unter anderem so: „Viele Leute haben gefragt: ‘Wird es dieses Jahr wieder Ärger oder Gewalt geben?‘, und natürlich hoffen wir das nicht. Aber wenn es doch Ärger geben sollte, dann zeigt die Entscheidung für einen champagnerfarbenen statt eines roten Teppichs, wie zuversichtlich wir sind, dass zumindest kein Blut fließen wird“. Die Anspielung bezieht sich auf die Watsche während der Oscar-Verleihung 2022 – ausgeteilt von Schauspieler Will Smith nach einem Witz über seine Mutter. Alle Seiten entschuldigten sich später. Ein roter Teppich verleiht Gästen ein Gefühl von Wichtigkeit und Bedeutung – ein beiger erinnert eher an Farben von Senioren.
3.500 Jahre alte Schlittschuhe
In einem Grab im Westen Chinas haben Archäologen die Kufen von Schlittschuhen gefunden. Sie sind aus den Knochen von Ochse oder Pferd gearbeitet und haben Löcher an beiden Enden, sodass sie an Schuhe geschnallt werden konnten. Technisch entsprechen sie damit 5.000 Jahre alten Funden aus Europa, was als weiterer Beweis für den Informationsaustausch zwischen Asien und Europa gilt. Für welche Aktivitäten (Jagd, Reisen et cetera) sie getragen wurden, ist unbekannt. Nach Ansicht einiger Forscher sei der Fundort in der Bergregion Xinjiang die Wiege des Skisports. So sollen 10.000 Jahre alte Höhlenmalereien Jäger mit Ski-ähnlichen Hilfsmitteln zeigen.
Ehrung für Elefanten
Mit einem opulenten „All you can eat“-Buffet hat Thailand sein Nationaltier geehrt: Am 13. März feiert das Königreich den Tag des Elefanten – auch „Chang Thai Day“ genannt. In Ayutthaya nördlich von Bangkok wurden Elefanten mit Unmengen an Bananen, Wassermelonen und allerlei Grünzeug gefüttert. Der Elefant ist seit 1963 Thailands Nationaltier. Die Tiere sind wichtige Symbole für das Land und sein Königshaus. Für thailändische Buddhisten verkörpern sie Glück, Majestät, Stärke und Intelligenz.
Zu dick, krank oder kriminell
Fast 80 Prozent der Amerikaner im Alter von 17 bis 24 Jahren sind für den Dienst in der US-Armee körperlich nicht geeignet. Eine der größten Hürden: Übergewicht. Fettleibigkeit wurde von der Gesundheitsorganisation CDC als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft. Man habe auch mit „sinkenden Intelligenz- und Bildungsstandards“ zu kämpfen, so Sicherheitsanalystin Irina Tsukerman. Generalleutnant Xavier Brunson erklärte 2022 unverblümt, dass junge Amerikaner entweder zu dick, zu krank oder zu kriminell sind, um in der Armee zu dienen. Dieser „Zustand“ sei aber keineswegs nur ein „Problem des Militärs“. Man müsse sich heute auf nationaler Ebene fragen, „was mit der Jugend los ist“?
Im Durchschnitt 35 Euro
Secondhand liegt im Trend. Auch Privatpersonen machen Kleidung, Bücher oder Möbelstücke zunehmend zu Geld. Durchschnittlich 35 Euro im Monat nahmen private Haushalte im Jahr 2021 durch den Verkauf von Waren ein. Das waren 8 Euro mehr als 2016, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Bei den Waren handelt es sich überwiegend um gebrauchte Artikel, aber auch um Selbsterzeugtes oder Neuwertiges aus zweiter Hand. Rund 15 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren gab an, im 1. Quartal 2022 Waren und Dienstleistungen online feilgeboten zu haben. Besonders verbreitet ist das bei den 25- bis 44-Jährigen – hier ist es jeder vierte. Haushalte von Selbstständigen wurden in die Befragung nicht einbezogen.
Bayern zahlt zurück
Der Freistaat will die während der Corona-Maßnahmen zu Unrecht erhobenen Bußgelder zurückerstatten. Nach Gesundheitsminister Klaus Holetschek sind vor allem Menschen betroffen, die Bußgelder zu bezahlen hatten, weil sie ihre Wohnung verlassen haben, um „alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands im Freien zu verweilen“. Dieses ganztägig geltende Verbot sei ein schwerer Eingriff in die Grundrechte der Adressaten gewesen (Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. November 2022). Vor allem sei dieser Eingriff nicht erforderlich und unverhältnismäßig gewesen. Betroffene können die Rückzahlung formlos bei den zuständigen Behörden beantragen, die Anträge sollen unbürokratisch abgearbeitet werden.
Saftige Strafen
Ab 2024 will Wirtschaftsminister Habeck den Einbau von Öl- und Gasheizungen in Gebäuden untersagen. Neue Heizungen sollen nur noch eingebaut werden dürfen, wenn sie Wärme „auf Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien“ erzeugen. Zur Kontrolle sollen Schornsteinfeger verpflichtet werden. Wenn herauskommt, dass sich jemand vor dem Einbau einer klimafreundlichen Alternative drücken will, muss er mit einer Strafe von bis zu 50.000 Euro rechnen. Eine Härtefallregelung zur Einbaupflicht einer neuen Heizung ist in der Debatte.
Deindustrialisierung geht weiter
Der Aluminiumriese Speira in Neuss fährt seine Primärproduktion aufgrund der hohen Energiepreise komplett herunter. Als Primärproduktion wird die Herstellung von Aluminium aus Erz (nicht aus Aluminiumschrott) bezeichnet. Künftig wird der Konzern seinen gesamten Bedarf an Rohaluminium zukaufen, um seine Walzwerke zu versorgen. Daraus werden Bleche für die Autoindustrie, Verpackungshersteller und andere Branchen hergestellt. Das Unternehmen beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter, hauptsächlich in Deutschland und Norwegen. Auch der Essener Aluminiumhersteller Trimet hat seine Primärproduktion um 60 Prozent heruntergefahren.
„Totalversagen der Justiz“
Medizinrechtlerin Dr. Marion Rosenke sieht in puncto Corona mittlerweile ein „Totalversagen“ der Justiz. Im vergangenen Monat wies das Berliner Verwaltungsgericht ihre Klage zum Entstehen des „Corona-Angst-Papiers“ als unzulässig und unbegründet ab. Das Gericht habe „tunlichst“ vermieden, „sich auch nur ansatzweise inhaltlich mit der Thematik auseinanderzusetzen“, so Rosenke. Formaljuristisch habe es offensichtlich alles korrekt abgehandelt. Sie wollte wissen, welche Autoren von welchen Institutionen für welche Abschnitte verantwortlich waren. Ihr Interesse wurde unter anderem im Februar 2021 geweckt. Damals konnte sie teilweise geschwärzte E-Mails der Macher des „Corona-Angst-Papiers“ einsehen, in denen es unter anderem hieß: „Wir haben alles so kalibriert, dass am Ende eine Mortalität auf die Infizierten von etwa 1,2 Prozent herauskommt“. Das Robert Koch-Institut ging damals „in einem sehr moderaten Szenario“ von einer Letalität (Wahrscheinlichkeit an einer Krankheit zu sterben) von 0,56 Prozent aus.
Japanisch Lernen im Schlaf
Duftstoffe können helfen, besser zu lernen. War dies zuvor nur in Schlaflaboren nachweisbar, erbrachten Forscher der Uniklinik Freiburg nun den Alltagsbeweis. Dazu schickten sie 183 Personen ohne Japanischkenntnisse Umschläge mit Rosenduft oder Papierfetzen, die sie beim Lernen von 40 Vokabeln, Schlafen oder dem Vokabeltest neben sich legen sollten. Teilnehmer mit drei duftenden Umschlägen erinnerten sich dabei im Schnitt an 8,5 Prozent mehr Vokabeln. Sprich, sie wussten 3,4 Wörter mehr als Probanden, die keinen oder verschiedene Düfte in der Nase hatten. Das Vergessen verhindert das Dufterlebnis jedoch nicht.
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