Journalistin: Die Taliban brauchen Geld und internationale Anerkennung

Von 1. September 2021

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Analyse: Was wollen die Taliban von den Großmächten“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 

Die internationale Journalistin Hollie McKay ist kürzlich aus Afghanistan ausgereist. Sie berichtet NTD, wie sie die komplexen Zusammenhänge rund um die Taliban versteht – insbesondere den Wunsch der Gruppe, von der internationalen Gemeinschaft anerkannt zu werden.

Hollie McKay arbeitet als Journalistin in Kriegsgebieten und Gebieten mit humanitären Krisen. Vor Kurzem hat sie Afghanistan verlassen – in Begleitung der Taliban, die sie bis zur usbekischen Grenze eskortierten. Von dort aus berichtet sie in der NTD-Sendung “The Nation Speaks”, warum die Taliban ein gutes Verhältnis zu den USA haben wollen.

Das Originalvideo von NTD Deutsch: 

„Sie brauchen Geld, internationale Unterstützung und humanitäre Hilfe. Sie müssen das Land wieder aufbauen. Ohne finanzielle Mittel können sie das Land nicht regieren. Natürlich haben sie Einnahmen aus verschiedenen Ländern, aus dem Opiumhandel und von Schmuggelrouten, aber um Afghanistan regieren zu können, brauchen sie noch viel mehr Geld von der internationalen Gemeinschaft. Ich bin sicher, dass zumindest die oberste Führungsebene unbedingt international anerkannt werden will. Sie wollen die Flagge des Islamischen Emirats bei den Vereinten Nationen gehisst sehen.“ – Hollie McKay, Internationale Journalistin und Kriegsberichterstatterin.

McKay zufolge seien die Taliban sehr gut darin, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, um die Macht zu ergreifen.

„Die Taliban haben es geschafft, die afghanischen Sicherheitskräfte glauben zu machen, dass sie stärker sind, als sie es waren. So konnten sie diesen Schritt zurück machen. Das vermittelte den Vereinigten Staaten ein falsches Gefühl von Sicherheit. Sie glaubten, die Afghanen könnten sich selbst behaupten, obwohl wir in der Sekunde des Rückzuges sahen, dass das nicht möglich war.“ – meint Hollie McKay.

Es gibt Gerüchte über freundschaftliche Beziehungen zwischen den Taliban, China und Russland. McKay glaubt jedoch nicht, dass diese ausreichen, um die Taliban international und finanziell zu unterstützen.

„Ich glaube, dass sie strategische Beziehungen zu China aufbauen können. China wird ihnen einige Wiederaufbauprojekte im Rahmen der ‚Neuen Seidenstraße‘ anbieten. Russland zeigt sich seit Langem offen für Beziehungen zu den Taliban. Russland hat die Beziehungen zu den Taliban immer für sich genutzt, weil es sich Sorgen macht, dass ISIS im eigenen Land aktiv ist. Ich glaube also, dass diese beiden Beziehungen recht freundschaftlich sind, aber ich denke, dass das Islamische Emirat Afghanistan, wenn man so will, viel mehr Anerkennung benötigen wird.“ – sagt McKay.

Die Taliban, so McKay, würden die internationale Gemeinschaft auf eine harte Probe stellen. — Es gehe darum, inwieweit die anderen Nationen über die Menschenrechtsverletzungen der Gruppe hinwegsehen werden, um sie als legitime Regierung anzuerkennen.



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