Nach dem Tsumai: Vulkan auf Sulawesi bricht aus

Die indonesische Insel Sulawesi kommt nicht zur Ruhe. Nach der Tsunami-Katastrophe bricht jetzt auch noch ein Vulkan aus. Die Suche nach Überlebenden wird immer verzweifelter.
Titelbild
Erdbeben und Tsunami haben in Zentral-Sulawesi eine Trümmerwüste hinterlassen.Foto: Carl Court/Getty Images
Epoch Times3. Oktober 2018

Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist nach der Tsunami-Katastrophe mit mehr als 1300 Toten auch noch ein Vulkan ausgebrochen. Der knapp 1800 Meter hohe Vulkan Soputan schleudert Asche bis zu vier Kilometer in die Höhe.

Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde gab es zunächst keine Informationen über größere Schäden. Die Suche nach Überlebenden der Tsunami-Katastrophe wird unterdessen immer verzweifelter.

Nach der bisherigen offiziellen Zwischenbilanz kamen bei der Serie von Erdbeben und der folgenden Flutwelle auf Indonesiens viertgrößter Insel am vergangenen Freitag mindestens 1347 Menschen ums Leben. Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch viele weitere Leichen vermutet. Befürchtet wird, dass die Zahl der Todesopfer in die Tausende geht. Am Mittwoch will der Katastrophenschutz eine neue Zwischenbilanz veröffentlichen.

Bis das ganze Ausmaß der Katastrophe klar ist, wird es aber wahrscheinlich noch Tage dauern. Der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Nugroho, berichtete von mehr als 800 Verletzten. Mehr als hundert Menschen werden offiziell vermisst. Mehr als 60.000 haben ihre Häuser verloren. Die Lage auf der Insel wird derweil immer chaotischer. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 190.000 Menschen auf Hilfe angewiesen sind.

Bei den Überlebenden wachsen Verzweiflung und Zorn, weil es an den wichtigsten Dingen wie Strom, Wasser, Nahrung und Treibstoff fehlt. In der besonders schlimm betroffenen Stadt Palu kam es zu Plünderungen. Nach Polizeiangaben wurden 45 Menschen festgenommen. Sie hatten versucht, in Einkaufszentren unter anderem Flachbildfernseher, Schuhe, Kleidung und einen Geldautomaten zu stehlen.

Unterdessen flog das indonesische Militär vom Flughafen Palu aus mit Hercules-Transportmaschinen Verletzte aus. Die Menschen wurden in die Provinzhauptstadt Makassar gebracht, wo sie in Krankenhäusern besser versorgt werden können. Ein Militärsprecher sagte: „Sie müssen behandelt werden. Das geht in Palu nicht, weil es immer noch keinen Strom gibt.“ Am Flughafen der 350.000-Einwohner-Stadt wurden auch Feldlazarette aufgestellt.

Der Vulkan Soputan liegt im Nordosten von Sulawesi, mehrere Hundert Kilometer vom Gebiet der Tsunami-Katastrophe entfernt. In den vergangenen Jahren war er immer wieder ausgebrochen. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben. Auch Vulkanausbrüche sind keine Seltenheit. Der Inselstaat hat so viele aktive Vulkane wie kein anderes Land der Welt. (dpa)



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