Ancelotti: Kein Systemwechsel nach Thiago-Verletzung
Carlo Ancelotti blieb nach der Verletzung eines Hinrunden-Lieblings gelassen. Im Luxus-Kader des FC Bayern hat der Italiener auch nach Thiagos Muskelblessur und der voraussichtlich mehrwöchigen Pause noch reichlich Alternativen.
„Wir hoffen, es dauert nicht zu lange. Er hat kein großes Problem. Vielleicht fehlt er nur drei Wochen“, sagte der Münchner Coach im Trainingslager in Doha. „Ich habe die Hoffnung, dass es bis zum Hinspiel gegen Arsenal reicht.“
Bis zum Hinspiel am 14. Februar im Champions-League-Achtelfinale gegen das Londoner Spitzenteam um Mesut Özil ist noch Zeit, aber Ancelotti muss erst einmal ohne Thiago Alcántara planen. In 22 von 25 Pflichtspielen (drei Tore) kam der Mittelfeldakteur in dieser Saison zum Einsatz. Der 2013 vom FC Barcelona verpflichtete Spanier glänzte zuletzt besonders im 4-2-3-1-System als Spielmacher, Torschütze und Vorbereiter.
„Das ist bitter“, sagte Kapitän Philipp Lahm nach dem Ausfall des 25-Jährigen. „Thiago war in sehr guter Verfassung. Aber wir haben einen breiten Kader. Wir haben mehrere Optionen und brauchen uns da keine Sorgen zu machen.“ Für Thiago gibt es im Spielsystem sogar eine weltmeisterliche Alternative: Thomas Müller könnte auf der offensiven Mittelfeldposition hinter Spitze Robert Lewandowski auftrumpfen. „An unserem System ändert das nichts“, erklärte Ancelotti am Tag vor dem Uli-Hoeneß-Besuch in Doha.
Extraklasse sind sowohl Müller als auch Thiago – bei unterschiedlichen Profilen. „Thiago will den Ball lieber in den Fuß haben, Thomas geht auch in die Tiefe, agiert mehr als zweite Spitze“, beschrieb es Lahm. „Thomas hat seine unglaubliche Stärke im Sechzehner. Da ist er unglaublich, seine Bewegungen, sein Torabschluss – das ist sensationell. Da ist er definitiv einer der Stärksten auf der Welt. Thiago ist eher der fußballerische Typ, der den Ball gerne hat, der seine Mitspieler gerne einsetzt, der ins Eins gegen Eins gehen kann“, führte der Kapitän aus.
Nach dem Ausfall von Innenverteidiger Jérôme Boateng ist Thiago der zweite Bayern-Star, der am 20. Januar beim Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg und vermutlich auch bei den folgenden Aufgaben in DFB-Pokal und Liga fehlen wird. „Das ist schade, weil Thiago hat es bis jetzt gut gemacht und war im Rhythmus“, haderte Franck Ribéry am Sonntag. Der 33 Jahre alte Franzose selbst ist voller Eifer bei den Einheiten auf der Aspire-Anlage dabei, feuert seine Teamkollegen oft lautstark an. „Ich hoffe, ich gewinne noch viele Titel mit Bayern“, sagte Ribéry.
Bei Münchner Siegen kann bald auch Kingsley Coman wieder mithelfen. Der Flügelspieler stand am Sonntag zumindest anfänglich wieder mit dem Team auf dem Platz und soll im bis zum 11. Januar andauernden Trainingslager am Persischen Golf weiter behutsam an die Mannschaft heran geführt werden. Coman hatte im November einen Außenbandriss im Kniegelenk und einen Kapselriss im Sprunggelenk des linken Beins erlitten.
Wie lange Holger Badstuber noch beim FC Bayern spielt, bleibt abzuwarten. Der 31-malige Nationalspieler wünscht sich mehr Spielpraxis, immer wieder wird er mit seinem Ex-Trainer Pep Guardiola und Manchester City in Verbindung gebracht. „Holger passt überall hin“, sagte Lahm, der seine eigene Karriere bis ins Jahr 2018 plant. „Ich schätze Holger für das, was er geleistet hatte und komme super mit ihm klar. Deswegen wünsche ich mir, dass er hier bleibt.“ Das würde allerdings überraschen. (dpa)
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