Bayern feiern letzten Titel mit Guardiola
Nach dem glücklichen 4:3-Sieg im Elfmeterschießen gegen Borussia in einem zuvor 120 Minuten torlosen Endspiel entlud sich die Anspannung bei dem 45 Jahre alten Startrainer in großen Gefühlen.
Es wurde ein Abschied mit Tränen. „Die letzten fünf Monate waren nicht einfach“, sagte der Katalane, nachdem er am Samstagabend im Olympiastadion auf dem Siegerpodest den goldenen „Pott“ in die Höhe gereckt hatte. „Es war eine Riesenehre für mich, hier zu sein“, sagte Guardiola. Er meinte den FC Bayern und Deutschland. In Kürze zieht er nach England zu Manchester City weiter.
Die schon im Stadion ausgelassene Jubelfeier der Bayern-Stars setzte sich später in der Hauptstadt fort. „Wir können auf dieses Team stolz sein“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge beim vereinsinternen Bankett. Im Anschluss gab der Vorstandsvorsitzende den Startschuss zu einer Party ohne Limit. Den Schlusspunkt soll es erst nach der Rückkehr aus Berlin am Sonntagnachmittag gegen. Für 15.00 Uhr ist eine Präsentation der erfolgreichen Mannschaft um Kapitän Philipp Lahm vor Tausenden Fans auf dem Münchner Rathausbalkon geplant.
„Das Double gewinnt man nicht im Vorbeigehen. Da muss man eine ganze Saison lang viel leisten“, sagte Lahm. Es sei nun mit Meisterschaft und Pokalsieg eine „sehr gute“ Saison gewesen. Im aktuellen Jubel mochte keiner dem auch im dritten und letzten Guardiola-Jahr knapp verpassten Champions-League-Finale nachtrauern.
Nach 120 Minuten hatte es in einem größtenteils von den Bayern bestimmten Finale 0:0 gestanden. Vor 74 322 Zuschauern versagten im Elfmeterschießen den vorher so stark spielenden Defensivkräften Sven Bender und Sokratis die Nerven. Bei den Bayern verschoss einzig Joshua Kimmich. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Douglas Costa.
Nach sieben Titeln in drei Jahren tritt Guardiola nun ab. Der Italiener Carlo Ancelotti tritt seine Nachfolge beim deutschen Rekordchampion an. Für die Bayern war es der 18. Pokalsieg und das elfte Double.
Die Dortmunder erlebten eine traurige Nacht. „Was heute passiert ist, schmerzt sehr“, sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke beim Bankett der Borussia. Zum dritten Mal nacheinander haben die Dortmunder ein Pokalfinale verloren, zwei davon gegen den Rivalen aus München. „Aber wenn man aus einem Spiel Stärke ziehen kann, dann heute. Wir können erhobenen Hauptes Berlin verlassen“, sagte Watzke trotzig in seiner Ansprache an Mannschaft und Edelfans.
Kapitän Mats Hummels, der nach dem letzten Saisonspiel den BVB nach achteinhalb Jahren verlassen und zum FC Bayern zurückkehren wird, wurde offiziell verabschiedet. „Es war eine schöne Zeit, die ich nie vergessen werde. Es war fast perfekt“, sagte der Weltmeister, der beim Elfmeterschießen schon nicht mehr auf dem Platz gestanden hatte. Er musste wegen Schmerzen in der Wade noch vor der Verlängerung ausgewechselt werden.
(dpa)
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