Bayern nach «magischer Nacht» gespannt auf Auslosung

München (dpa) - Die berauschten Bayern-Stars feierten vor ihrer Fan-Kurve schon wie Champions. Thomas Müller kletterte nach dem zauberhaften Fußball-Abend auf den Zaun, heizte Teamkollegen und Anhängern in ein Megafon brüllend ein. Zu „Humba…
Epoch Times22. April 2015
Die berauschten Bayern-Stars feierten vor ihrer Fan-Kurve schon wie Champions. Thomas Müller kletterte nach dem zauberhaften Fußball-Abend auf den Zaun, heizte Teamkollegen und Anhängern in ein Megafon brüllend ein.

Zu „Humba, Humba, Täterä“ tanzten die Münchner nach dem 6:1 (5:0) im Viertelfinal-Rückspiel über den FC Porto so losgelöst auf dem Rasen wie normalerweise nur nach einem Titelgewinn.

„Es war eine magische Nacht. Ich habe noch nicht viele solcher Nächte erlebt, obwohl ich schon lange dabei bin“, staunte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge eine Woche nach der bedrohlichen 1:3-Niederlage in Portugal. „2012 im Finale, 2010 im Finale, 2013 gewonnen, letztes Jahr im Halbfinale. Wenn man dann im Viertelfinale ausgeschieden wäre, dann wäre eine Enttäuschung dagewesen. Umso schöner, dass wir es geschafft haben“, schilderte Rummenigge. Zum neunten Mal bei der 18. Königsklassen-Teilnahme und zum vierten Mal in Serie steht der zweimalige Titelgewinner (2001, 2013) im Halbfinale.

Und wie! Erst zum fünften Mal gelangen einem Team in der Champions League fünf Tore in einer Spielhälfte, zum dritten Mal war es der FC Bayern. Doch von perfektem Fußball wollte der niemals zufriedene Pep Guardiola trotz der Gala am Dienstagabend nichts wissen. „Nein. Wir können besser spielen“, erklärte der spanische Starcoach, der allen voran den herausragenden Thiago herzte. „Nach der Niederlage waren die Spieler meine Helden, jetzt ist es einfach, sie zu lieben“, erklärte Guardiola nach seinem 100. Pflichtspiel mit den Bayern.

Die Liaison soll bis ins Finale am 6. Juni in Berlin führen. Den Gegner auf dem Weg ins Olympiastadion bekommen die Münchner am Freitag in Nyon zugelost. Bislang steht Guardiolas ehemaliger Club FC Barcelona als möglicher Gegner fest. „Wir werden sehen, was bei der Auslosung herauskommt“, erklärte der Barça-Architekt von einst. Nach der Auslosung des Gegners stehen für Guardiola zunächst zwei andere Ziele oben auf der Agenda: Am Wochenende wollen die Bayern die Meisterschaft feiern, am kommenden Dienstag dann durch einen Sieg über Borussia Dortmund im Halbfinale des DFB-Pokals das erste Endspiel in der deutschen Hauptstadt am 30. Mai erreichen.

In den Kreis der Titelanwärter der Champions League kehrte der deutsche Rekordchampion vor allem dank des herausragenden Thiago zurück. „Das ist Weltklasse, was der Bursche darstellt“, schwärmte Rummenigge. „Er ist ein Spieler, der Spiele entscheiden kann.“

Thiago (14. Minute) brach den Bann. Jérôme Boateng (22.), Robert Lewandowski (27./40.), Thomas Müller (36.) und Xabi Alonso (88.) sorgten bei einem Gegentreffer von Jackson Martinez (73.) für die weiteren Treffer. „Er ist ein Instinktfußballer, etwas Besonderes“, lobte auch Sammer den ein Jahr lang verletzten spanischen Mittelfeld-Genius Thiago.

An persönlichem Einsatz ließ es auch der ständig in Bewegungen agierende Trainer an der Seitenlinie nicht missen: Seine graue Anzughose platzte an der Außennaht. Egal, befand Guardiola eine gute Stunde nach dem Schlusspfiff. „Ich war heiß.“

(dpa)

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