Bayern-Plan: Kräfte bündeln für Finale mit Guardiola

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Pep Guardiola wird den FC Bayern zum Ende der Saison nach drei Jahren verlassen. Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times21. Dezember 2015
Pep Guardiola ist im Weihnachtsurlaub, Carlo Ancelotti paukt im fernen Kanada deutsche Vokabeln – und die Bayern-Bosse richten in München den Fokus auf das erste Halbjahr 2016.

Nach Peps „Nein“ zu einer Vertragsverlängerung beim deutschen Fußball-Rekordmeister sollen intern alle Kräfte gebündelt werden, um mit dem Trainer ein großes Finale zu erleben und das von Seiten des Spaniers auf drei Jahre begrenzte „Projekt FC Bayern“ zu krönen.

Die Parolen aus der Vorstandsetage an der Säbener Straßen sind unmissverständlich. „Ich bin überzeugt, dass Trainer und Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten werden und Großes erreichen – gerade weil jetzt feststeht, dass Pep den FC Bayern verlassen wird“. Klarheit als Motivation! Und der zum TV-Sender „Sky“ entsandte Sportvorstand Matthias Sammer formulierte an den „Inner Circle“ die Forderung, „alle Kraft dem unterzuordnen, was wir für die Rückrunde brauchen, nämlich Spirit, Zusammenhalt und Geist“.

Mit der umgehenden Verpflichtung von „Wunschkandidat“ (Sammer) Ancelotti, den laut Rummenigge „halb Europa“ wollte, bis zum 30. Juni 2019, ist der Bayern-Vorstand in wertvolle Vorleistung getreten. Eine ablenkende Nachfolgedebatte gibt es so nicht. Die Spieler wissen, wer am 1. Juli ihr neuer Chef sein wird, ein Trainer mit Güteklasse.

Der 44 Jahre alte Guardiola dürfte noch engagierter, noch akribischer, womöglich auch (noch) rücksichtsloser dem Champions-League-Sieg nachjagen. Darum geht es, der dritte Meistertitel im dritten Münchner Jahr, ebenso ein möglicher zweiter DFB-Pokalgewinn würden erst im Gesamtergebnis des zweiten Triples der Vereinsgeschichte glanzvoll leuchten.

Auf der Zielgeraden muss sich Guardiola noch einmal an seinem Vorgänger und 2013-Triple-Gewinner Jupp Heynckes messen lassen. „Können sie sich wirklich vorstellen, dass bei Bayern München irgendeiner in diesem Verein auch nur eine Sekunde nachlässt, um die Ziele zu gefährden? Das können sie komplett vergessen“, entgegnete Sammer auf die Frage nach Guardiola als einer „lahmen Ente“.

Guardiola ist ein Projekt-Trainer und keiner, der eine Ära bei einem Verein prägen möchte. Er hat das Starensmble des FC Bayern mit seiner Spielidee befruchtet, Spieler vielseitiger gemacht und das Luxusteam mit seinem Hang zum Perfektionismus zur Siegmaschine entwickelt.

Und doch hängt alles an der Champions League, deren Saison am 28. Mai 2016 mit dem Finale in Mailand endet. Nicht auszudenken, wie quälend die letzten Monate für alle würden, sollten die Bayern schon auf dem Weg dorthin scheitern, womöglich gleich in der ersten K.o.-Runde im Februar/März gegen den Vorjahresfinalisten Juventus Turin.

Nachdem er am Wochenende geschwiegen hat, wird sich Guardiola zum Start ins neue Jahr mit Fragen nach seinen Beweggründen konfrontiert sehen, warum er die Bayern verlässt. Auch die Frage, wohin es den Rastlosen im Sommer treibt, ist nicht beantwortet. Nach England? Zu Manchester City? „Pep sucht die Herausforderung“, glaubt Rummenigge, der bei der Weihnachtsfeier vor zwei Wochen von dem so bewunderten Starcoach über dessen Abschied informiert worden war.

Schon da hatte Rummenigge Spieler, Trainer, Betreuer, ja alle im Verein eingeschworen auf den Triple-Angriff 2016. „Ich spüre das: Wir haben eine Chance, in diesem Jahr alles zu packen. Wir haben eine Chance! Aber wir haben nur eine Chance, wenn wir noch mal alles dem FC Bayern unterordnen“, sagte der Vorstandsboss in seiner Rede.

Entscheidend werden aber weder Vorstand noch der Trainer sein, sondern die Spieler auf dem Platz. Das musste Guardiola erst im vergangenen Jahr erleben, als ihm beim bitteren Halbfinal-K.o. gegen den FC Barcelona Erfolgsgaranten wie Arjen Robben, Franck Ribéry oder David Alaba verletzt fehlten. Der Luxuskader wurde danach noch einmal aufgepeppt. Am Ziel der Spieler, dem Trainer einen großen Abschied zu bescheren, wird Guardiolas Projekt FC Bayern nicht scheitern.

Das garantiert neben dem „feinen Charakter“ der Mannschaft, den Sammer hervorhob, schon der Egoismus jedes einzelnen Spielers, Maximales zu erreichen. „Wir spielen für uns als Spieler“, erklärte Thomas Müller: „Man spielt nicht für den Trainer, sondern mit dem Trainer.“

(dpa)


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