Bayern planen Signal: Stark wie gegen Leipzig

Die verspätete Herbstmeisterschaft im Januar-Frost ist für den FC Bayern bestenfalls Beiwerk auf dem Weg zu fünften Meisterschaft nacheinander. Nach einem Monat Winterpause erwartet Carlo Ancelotti noch stärkere Münchner. Eine Statistik macht Freiburg Mut.
Titelbild
Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (r) kann gegen den SC Freiburg mit Arturo Vidal planen.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times19. Januar 2017

Beim Gedanken an den eisigen Start ins Fußball-Jahr blieb Carlo Ancelotti nur ein Lachen. „Es ist heute kalt, es ist morgen kalt. Für uns und für Freiburg. Das ist für keinen ein Vorteil“, sagte der Italiener am Tag vor der Ouvertüre zur Bundesliga-Restrunde.

30 Tage nach der Machtdemonstration beim 3:0 gegen Verfolger RB Leipzig will der FC Bayern mit einem Sieg beim SC Freiburg ein klares Signal senden: Beim Kampf um den fünften Meistertitel nacheinander gibt es gegen den Rekordmeister auch in diesem Jahr nichts zu holen.

„Wir wollen so gut spielen wie gegen Leipzig“, betonte Ancelotti. „Meine Mannschaft ist in einer guten Verfassung, physisch und mental. Wir haben sehr gut gearbeitet, um bereit zu sein.“ Die 27. Meisterschaft hat oberste Priorität, im Pokal und in der Champions League hegen die Münchner ebenfalls große Titelambitionen. Jetzt kommt der Saisonteil, an dem sich Königsklassen-Experte Ancelotti messen lassen muss.

„Das Ziel ist es, sofort in den Rhythmus zu kommen“, sagte Arjen Robben. „Zuerst gibt es noch ruhige Wochen, aber dann geht es los und dann muss man bereit sein.“ Noch nicht bereit sind am Freitagabend der rekonvaleszente Weltmeister Jérôme Boateng und der verletzte Thiago. Thomas Müller wird nach dem Ausfall des Spaniers im 4-2-3-1-System auf der Zehnerposition erwartet. Der zuletzt angeschlagene Arturo Vidal ist ebenso verfügbar wie der seit November nicht mehr eingesetzte Kingsley Coman.

Dass es an diesem frostigen Januar-Abend bei minus fünf, sechs Grad um die 22. Herbstmeisterschaft für den Serienchampion geht, verwundert sogar die Stars. „Zählt das dann jetzt erst?“, fragte Robben erstaunt. Eine statistische Aussagekraft hat der erste Platz nach 17 Spieltagen, den die Bayern mit drei Punkten Vorsprung und einem besseren Torverhältnis vor Leipzig fast sicher haben, allemal. In 18 von 21 Fällen wurden die Münchner dann auch Meister.

Trotz des ungewöhnlich kleinen Wintervorsprungs wird der nächste Titel erwartet. Der ins Präsidentenamt zurückgekehrte Uli Hoeneß möchte missgünstige Gegner „am Saisonende wieder weinen sehen“. Seit der Wiederwahl des 65-Jährigen gewannen die Münchner alle sechs Spiele. „Ich hoffe, das kann so weitergehen“, sagte Ancelotti. Das Star-Ensemble von der Säbener Straße hatte allerdings mitunter beim Kaltstart Probleme. Vier der vergangenen zehn Liga-Begegnungen nach der Pause wurden verloren.

Nicht nur das kann den Freiburgern Mut machen. Nach einer beachtlichen Halbserie darf der Tabellenachte furchtlos auftreten. „Wenn Bayern ein perfektes Spiel macht, muss man davon ausgehen, dass wir verlieren. Aber es muss ja nicht sein, dass sie perfekt spielen“, sagte Trainer Christian Streich. Im Mai 2015 besiegten die Freiburger den Liga-Primus zuletzt. Der frühere Bayern-Stürmer Nils Petersen schoss eine Minute vor Schluss das Siegtor; eine Woche später stiegen die Breisgauer trotzdem ab.

Die Bayern wissen um den Ehrgeiz aller Konkurrenten. „Der Gegner will Dich nach vier Meisterschaften in Folge schlagen“, sagte Torjäger Robert Lewandowski. „Du musst immer Gas geben und versuchen, noch besser zu spielen und noch etwas extra zu gewinnen.“

Das Spiel zwischen Dauermeister und Aufsteiger soll der Startschuss in ein turbulentes Fußballjahr werden. Neue Trainer wie Dieter Hecking (Mönchengladbach) oder Torsten Frings (Darmstadt), eine handvoll spannender Winterwechsel wie die von Holger Badstuber (FC Schalke) oder Yunus Malli (VfL Wolfsburg) versprechen ein interessantes Ende der fußballballfreien Zeit. Das Dauerduell um die Torjägerkanone zwischen Lewandowski und Pierre-Emerick Aubameyang, in das auch der Kölner Anthony Modeste diesmal eingreifen will, wird auch eröffnet. „In diesem Moment denke ich aber nicht an diesen Titel“, sagte Lewandowski. (dpa)



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