«Brot und Spiele» bis «Elf Freunde»: 11 Sport-Roman-Tipps

Alleine das Laufen - und dessen Einsamkeit - bietet unendlich Stoff für Romane. Wie der Sport überhaupt: «Brot und Spiele» und «Ballfieber» sind zwei der bekannsten Erzählungen. Tipps für Lesestoff in Corona-Zeiten.
Titelbild
Das Cover des Buches «Brot und Spiele» von Autor Siegfried Lenz.Foto: Hoffmann und Campe Verlag/dpa/dpa
Epoch Times10. April 2020

Der Sport steht still – Zeit für ein gutes Buch? Die Deutsche Presse-Agentur hat eine Auswahl von elf empfehlenswerten Sport-Romanen zusammengestellt – nicht nur Klassiker, Kultbücher und Bestseller:

„TRANSAMERIKA“ (Tom McNab/Aufbau Verlag): Ein Laufepos. Das größte Rennen der Geschichte, quer durch das brodelnde Amerika der 1930er Jahre. 5000 Kilometer von Los Angeles nach New York. Der Sieger erhält ein exorbitantes Preisgeld. Der Super-Marathon ist auch ein Protestlauf gegen die wirtschaftliche Misere in der Großen Depression.

„FEVER PITCH“ (Nick Hornby/Kiepenheuer und Witsch): Für Fans ist „Ballfieber“ das vielleicht beste Fußballbuch überhaupt. Eine Homepage an den FC Arsenal mit seltenen Siegen und zahlreichen Niederlagen und viel mehr: die Suche nach sich selbst, nach einem Platz im Leben. Der Bestseller und Debütroman des Briten wurde auch verfilmt.

„BROT UND SPIELE“ (Siegfried Lenz/Hoffmann und Campe Verlag): Die Geschichte des 10 000-Meter-Läufers Bert Buchner ist eine des Scheiterns. „Bert lief allen davon, nur sich selbst konnte er nicht entkommen.“ In der DDR galt der 1959 erschienene Roman des bekannten deutschen Schriftstellers als Parabel auf die Unmenschlichkeit der modernen westlichen Gesellschaft in der Nachkriegszeit.

„JACHYMOV“ (Josef Haslinger/S. Fischer): Eine Tänzerin und die Trägodie ihres Vaters: Als Torwart der tschechoslowakischen Eishockey-Nationalmannschaft ist Bohumil Modry Weltmeister und ein Star, dann Opfer des kommunistischen Regimes, deportiert in ein Arbeitslager im Uranbergwerk von Jachymov. Eine Dokumentation und Erzählung des Österreichers – mit viel Passion für den Puck-Sport.

„SCHLAGMANN“ (Evi Simeoni/Klett-Cotta): Die Hauptfigur heißt Arne Hansen, aber es geht in dem Roman um das tragische Leben des Bahne Rabe. Der Ruder-Olympiasieger von Seoul 1988 ist ein Masochist, trainiert wie ein Verrückter – und stirbt 2001 mit 37 Jahren an Magersucht. Und dem Leser stellt sich auch die Frage: Sind viele Leistungssportler vielleicht von vornherein psychisch krank?

„Elf FREUNDE MÜSST IHR SEIN“ (Sammy Drechsel/ Thiemann-Esslinger): Ein Jugendbuch des Sportreporters von 1955 als Klassiker. Die Kicker aus Berlin-Wilmersdorf um Kapitän Heini Kamke kämpfen um die Schulmeisterschaft, ihre Väter teilweise gegen die Arbeitslosigkeit. Der Titel stammt aus der Inschrift der „Victoria“, die es vor der Bundesliga-Meisterschale für den deutschen Titelgewinner gab.

„DIE EINSAMKEIT DES LANGSTRECKENLÄUFERS“ (Alan Silitoe/Diogenes): Der Kampf des 17-jährigen Lauftalents Colin Smith in einer Erziehungsanstalt – gegen die etablierte Ordnung und um seine Freiheit. Auf der Zielgeraden tritt er auf der Stelle und lässt einen anderen gewinnen. In der sozialkritischen Erzählung schreibt sich der britische Autor seinen Zorn über die eigene Kindheit vom Leibe.

„IN EISIGEN HÖHEN“ (Jon Krakauer/Piper): Ein Bergepos und Weltbestseller im Reportagestil über die Auswüchse im modernen Alpinismus. Bei der Katastrophe am Mount Everest kamen 1996 mehr als 30 Bergsteiger nach einem unerwarteten Wetterumschwung ums Leben. Der Amerikaner, selbst Teilnehmer einer Kletter-Expedition, löste durch seine Darstellung viele Debatten aus.

„DIE KUNST DES FELDSPIELS“ (Chad Harbach/Dumont): Ein Baseballroman – und grandioses Spiel mit dem Mythos vom amerikanischen Traum. Henry Skrimshander, der Junge aus South Dakota, hat einen gesegneten Wurf- und Fangarm, doch in einem dramatischen Moment lässt ihn sein Talent im Stich. Das Scheitern, auch in privaten Beziehungen, lässt den Protagonisten sich neu erfinden.

„WIE DIE HELDEN“ (Mick Foley/Heyne): Das furiose Debütroman eines früheren amerikanischen Profi-Wrestlers, dem das rechte Ohr fehlt und der über sein Werk einmal sagte: „Wenn es euch zu brutal ist, klappt es halt wieder zu.“ Es ist die schonungslose Geschichte des jungen Antietum „Andy“ Brown Junior und seines Vaters, eines ehemaligen Wrestlers – ohne Happy End.

„EINE SAISON MIT VERONA“ (Tim Parks/Goldmann): Eine Reise durch Italien auf der Suche nach Träumen, Fußball und dem Herzen des Landes. Der Untertitel beschreibt bestens das spannende Werk. Eine Saison lang fährt der Engländer mit Fans von Hellas Verona von Spiel zu Spiel. Wilde Ritte und Riten. Nach dem letzten Spiel schreibt er: ​„Nur zwei Monate Zeit, um mich auszunüchtern.“ (dpa)



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