DFB-Präsident Grindel wirbt um EM-Turnier 2024
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die gemeinsame Präsentation des Münchner EM-Logos für 2020 mit dem neuen UEFA-Chef Aleksander Ceferin zur Charme-Offensive für ein weiteres „Fußball-Sommermärchen“ in Deutschland genutzt.
Die Bewerbung um das EM-Turnier 2024 sei für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) „ein Leuchtturmprojekt“, erklärte Grindel im Münchner Olympiapark. „Es würde ausstrahlen auf die Basis und die Vereine der Bundesliga.“ Ceferin reagierte smart: „Jeder Spieler muss sich warmlaufen, auch wenn er nicht weiß, wann er den Platz betreten darf.“
Die historisch einmalige EM-Endrunde 2020 in 13 Ländern soll aus deutscher Sicht nur das Vorspiel für das nächste große Turnier in Deutschland nach der Weltmeisterschaft 2006 sein. München begeistert Ceferin schon mal als Spielort. „Die Allianz Arena ist für mich das schönste und beste Stadion“, sagte Ceferin. Dieses Urteil sei „nicht politisch“ zu bewerten. „Ich meine es so“, sagte der 49 Jahre alte Slowene, der erst seit knapp 50 Tagen UEFA-Präsident ist.
Im Stadion des FC Bayern werden 2020 vier Partien ausgetragen, drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale. Die deutsche Nationalmannschaft könnte im Falle der erfolgreichen Qualifikation zwei ihrer drei Gruppenspiele in München vor den eigenen Fans bestreiten. „Bayern München ist stolz, dass die EM-Spiele in unserem Stadion ausgetragen werden“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge.
In 13 Spielorten von Baku in Aserbaidschan bis Bilbao in Spanien wird 2024 gespielt. Der neue Europameister wird in London gekürt, wo neben dem Endspiel auch die Halbfinalpartien stattfinden. Es sei eine „spezielle Feier“ zum 60. Geburtstag der EM, betonte Ceferin. Die Entscheidung für das Paneuropa-Turnier war noch in der Amtszeit seines Vorgängers Michel Platini gefallen. „Viele kleine Länder sind dabei, die ein komplettes Turnier nicht ausrichten könnten“, betonte Ceferin.
Das Münchner Logo mit der Wittelsbacherbrücke als Blickfang soll genau diesen europäischen Brückenschlag symbolisieren. „Ich erwarte 2020 einen positiven Mix der Kulturen“, sagte Ceferin. In einer Zeit, in der Europa auseinanderzudriften drohe, könne eine EM in vielen verschiedenen Ländern zum Zusammenhalt beitragen, meinte Grindel.
Vom Austragungsort München, das sich im DFB-Präsidium gegen Berlin durchgesetzt hatte, erwartet die UEFA vor allem eines, wie Generalsekretär Theodore Theodoridis erklärte: „Perfektion! Die Deutschen sind nicht nur der Weltmeister auf dem Fußballplatz, sondern auch in der Organisation.“ München, Bayern und Deutschland würden sich wieder als „großartige Gastgeber“ erweisen, versprach Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Grindel sprach in München von vielen positiven Signalen, die er auch aus der UEFA-Administration für Deutschlands EM-Bewerbung 2024 erhalten habe. Bis März 2017 müssen sich Kandidaten offiziell bewerben. „Ich schaue nicht auf andere Bewerbungen“, sagte Grindel. Deutschland sei mit seinen modernen Stadien für die Austragung eines Großereignisses mit inzwischen 24 Mannschaften prädestiniert. „Wer kann das noch – auch in dieser Größe – angemessen bewältigen“, fragte Grindel. Die Antwort steht für den DFB-Chef fest: Deutschland. (dpa)
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