EHC Münchnen vor nächstem Kapitel in Eishockey-Erfolgsära?

Seit zwei Jahren ist München der Primus in der Deutschen Eishockey Liga. Die Ära soll weitergehen, so stellt es sich die von Red Bull finanzierte Truppe vor. Die Voraussetzungen dafür sind erstklassig. An FC-Bayern-Verhältnisse will die Konkurrenz aber nicht denken.
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Gehen als Titelverteidiger in die neue DEL-Saison: Die Spieler vom EHC Red Bull München.Foto: Matthias Balk//dpa
Epoch Times6. September 2017

Von Triumphen, Geld und Glamour eines FC Bayern ist der EHC Red Bull München zwar noch weit entfernt. Ähnlich wie der deutsche Fußball-Primus schicken sich aber auch die Eishockey-Cracks von Coach Don Jackson an, eine Ära der Dominanz zu prägen.

Vor der am Wochenende beginnenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind die Münchner haushoher Favorit auf den dritten Erfolg in Serie. „Es gibt kein Limit beim Gewinnen“, sagte Routinier Yannic Seidenberg. Das meiste Geld, der erfolgreichste Trainer, der namhafteste Kader und eine bestechende Frühform: Wer soll diese Münchner aufhalten?

„Wir haben schon bewiesen, dass wir den Titel verteidigen können“, sagte Kapitän Michael Wolf vor dem Auftaktmatch am Freitag (19.30 Uhr) auswärts bei den Krefeld Pinguinen. „Es wird ein harter und weiter Weg. Aber wir sind bereit.“ Das zeigte die Truppe bereits vor dem ersten Bully in der DEL durch Erfolge in der Vorbereitung und in den ersten vier Gruppenspielen der Champions League, die gegen teils hochkarätige Gegner allesamt gewonnen wurden. „Wir gehen mit gutem Selbstvertrauen in den Liga-Start“, sagte Auswahlstürmer Frank Mauer.

München will erneut die ehemaligen Branchengrößen aus Mannheim, Köln und Berlin hinter sich lassen, das ist der klare Auftrag für die vom österreichischen Brausekonzern finanzierte Mannschaft. „Wir wollen Champion sein!“, betonte Coach Jackson am Mittwoch. Mit sieben Titeln ist der Amerikaner der erfolgreichste Trainer der DEL-Historie und Vater des Eishockey-Höhenflugs in der bayerischen Landeshauptstadt. „Alle sind heiß“, ergänzte Nationalspieler Konrad Abeltshauser.

In einer dpa-Umfrage erklärten elf der 14 DEL-Trainer München als ersten Anwärter auf die Meisterschaft. Kein Wunder, konnte Red Bull doch seinen Kader der Extraklasse fast komplett zusammenhalten. Hinzu kommt Patrick Hager, der als einer der besten deutschen Mittelstürmer im Sommer von Köln geholt wurde, sowie die beiden Verteidiger Markus Lauridsen und Ryan Button. Nationalspieler Jerome Flaake fehlt beim Saisonstart prognostizierte drei Wochen wegen einer Beinverletzung.

Zum Auftakt in die neue Spielzeit schickte die Jackson-Truppe bereits klare Signale in Richtung Konkurrenz. „Wir wollen da weitermachen, wo wir in der Champions League aufgehört haben“, sagte Hager. In dem europäischen Wettbewerb verblüffte der EHC zuletzt etwa mit zwei klaren Siegen gegen den finnischen Spitzenclub Helsinki IFK.

Die zweijährige Dominanz in der Liga hat aber auch die DEL-Rivalen motiviert, den Rückstand auf München aufzuholen, das wissen Jackson und Co. „Wenn man an der Spitze ist, dann ist jeder hinter einem her“, sagte der Trainer, der neben Köln, Mannheim und Berlin auch den bayerischen Rivalen Ingolstadt und Nürnberg gute Chancen einräumt.

Eine Ära analog zu den Verhältnissen rund um den FC Bayern wollen sich die Gegner nicht ausmalen. „Der Vergleich zum Fußball oder zu Bayern Münchens Status in der Bundesliga ist für mich einfach zu pessimistisch“, sagte etwa Berlins Coach Uwe Krupp. Krefeld-Manager Matthias Roos prognostizierte: „Eine München-Ära wird es im Eishockey in den nächsten Jahren nicht geben. Im Gegensatz zum Fußball ist die Konkurrenz in der Spitze grundsätzlich auf Augenhöhe.“

Auch Pat Cortina, Trainer in Schwenningen und Vorgänger von Jackson in München, glaubt nicht an so ein Szenario. „Viele Mannschaften spielen um den Titel mit“, sagte er. An jenen Teams liegt es nun, den Rückstand auf die weiter hungrige Startruppe von der Isar aufzuholen. Denn im Trophäenschrank des EHC ist weiterhin noch eine Menge Platz. (dpa)



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