FC Bayern gefordert – «Bonusspiel» für Leipzig

Entscheidend für den Ausgang der Meisterschaft ist das Topspiel zwischen Rekordmeister Bayern und Rekordaufsteiger Leipzig nicht. Aber die Kraftprobe elektrisiert die Liga und die Kontrahenten.
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Für Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl ist die Kraftprobe gegen den FC Bayern München ein «Bonusspiel».Foto:  Sebastian Willnow/dpa
Epoch Times21. Dezember 2016

Das Beste kommt zum Schluss. Im letzten Spiel des Jahres kämpfen Spitzenreiter FC Bayern und der Tabellenzweite RB Leipzig am Abend in München um den inoffiziellen Titel des Weihnachtsmeisters in der Fußball-Bundesliga.

„Für alle, die den Fußball lieben, ist das ein fantastisches und interessantes Spiel“, sagte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Beim Rekordaufsteiger aus Leipzig firmiert die Kraftprobe unter dem Begriff „Bonusspiel“, wie Trainer Ralph Hasenhüttl sagte. Es gehe für das jüngste Team der Liga darum, „zu schauen, wie weit wir in unserer Entwicklung schon sind“.

AUSGANGSLAGE: Beide Mannschaften liegen nach 15 Spielen mit je 36 Punkten gleichauf. Nur die bessere Tordifferenz beschert den Bayern Platz eins. Schon mit einem Unentschieden würde der Meister diesen behaupten. „Das Spiel ist wichtig, weil es gegen eine starke Mannschaft geht“, sagte Ancelotti. Aber es sei „nicht entscheidend“ für den Ausgang der Meisterschaft. Der inoffizielle Herbstmeister wird auch erst im neuen Jahr gekürt. Denn der 17. und letzte Hinrundenspieltag findet nach der Winterpause im Januar statt.

RB LEIPZIG: Diesen neuen Titelrivalen hatten auch die Bayern zu Saisonbeginn nicht auf dem Zettel. Aber spätestens nach neun Siegen in den vergangenen zehn Partien muss den Sachsen auch etwas ganz Großes zugetraut werden. Leipzig stellt das beste Auswärtsteam der Liga, verlor nur einmal in Ingolstadt. „Wichtig wird sein, dass wir so mutig auftreten wie bisher. Mal sehen, wie die Bayern damit umgehen werden“, sagte Kapitän Dominik Kaiser. „Schnell, konterstark, gut als Team“ – diese Qualitäten schreibt Ancelotti dem Herausforderer zu.

ANCELOTTI: Für den Italiener ist es sein 25. Pflichtspiel mit dem FC Bayern. 18 Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen stehen für Ancelotti zu Buche. Er wähnt sich damit „im Soll“, wie er vor dem finalen Auftritt 2016 sagte: „Die Resultate in der ersten Halbserie waren okay.“ Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal – die Bayern können 2017 noch um alle drei Titel mitmischen. „Ich weiß, wir können es noch besser machen – und das werden wir auch“, sagte Ancelotti. In der Allianz Arena hat er mit den Bayern noch kein Spiel verloren.

PERSONAL: Beim Leipziger Heimsieg gegen Hertha BSC hatten sich Mittelfeldakteur Naby Keita (Oberschenkel) und Abwehrspieler Marcel Halstenberg (Hüftbeuger) verletzt. Hasenhüttl meinte, dass es „eng“ würde mit einem Einsatz des Duos in der ausverkauften Münchner Arena. Die Bayern müssen auf den am Dienstag am Brustmuskel operierten Nationalspieler Jérôme Boateng verzichten. Fit sind dafür beim Rekordmeister wieder die noch am Sonntag beim Sieg in Darmstadt fehlenden Leistungsträger Philipp Lahm und Arjen Robben.

TAKTIK: „Wir wollen mit unserem Stil gewinnen“, kündigte Ancelotti an. Dominanten Offensivfußball möchte er spielen. Erwartet wird, dass er entsprechend aufstellt, also mit Robben, Franck Ribéry und Thomas Müller hinter dem zentralen Stürmer Robert Lewandowski. Maßgeblich sei nicht das System, sondern die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive, mahnte der Trainer. Dafür soll wohl auch Arturo Vidal sorgen. Der Chilene ist zwar aktuell nicht in Topform, aber Ancelotti schätzt den Mittelfeldspieler wegen seines Charakters als Kämpfer.

Hasenhüttl wiederum kündigte an, dass seine jungen Wilden auch in München mutig und selbstbewusst ihre Chance suchen würden. „Wir werden uns nicht verstecken.“ Mit ihrem Pressing wollen die „Bullen“ die Bayern über den Platz jagen. Hasenhüttl: „Wir hoffen, mit unserer Spielidee durchzukommen und so dem Spitzenspiel gerecht zu werden.“

BUNDESLIGA: Die Konkurrenz wird auch gebannt auf das schauen, was in München passiert. „Es wird eine knappe Kiste“, meint Sportvorstand Christian Heidel vom FC Schalke 04. Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac wird im Stadion live dabei sein: „Ich bin gespannt darauf, wie die Leipziger das machen werden gegen Bayern.“ Christian Streich, der Coach des SC Freiburg, erwartet ein „total interessantes Spiel“ mit unterschiedlichen Spielarten: „Bayern spielt ganz anders als Leipzig und muss aufpassen mit deren Tempo. Wobei Bayern dafür natürlich eine enorme Erfahrung im Kader hat.“ Auflösung mit Anpfiff um 20.00 Uhr. (dpa)



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