Formel 1 Saison 2018: Regeländerungen und biometrische Handschuhe

Neuigkeiten und Regeländerungen: Der Auftakt der Formel 1 Saison findet dieses Jahr vom 23. bis 25. März mit dem Großen Preis von Australien (Melbourne) statt.
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Mehr Reifen, weniger Motoren - aber keine Grid-Girls.Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images
Epoch Times20. März 2018

Neben der Einführung neuer Rennen in den aktuellen Saisonkalender und den Fahrerwechsel gibt es auch einige Regeländerungen und Neuerungen, auf und neben der Strecke. Heiß diskutiert ist vor allem die Abschaffung der Grid-Girls.

„Haben die einen Vogel?“

Bereits im letzten Jahr kam innerhalb der F1-Community und bei dem amerikanischen Medienunternehmen Liberty Media eine Debatte über die traditionellen Grid-Girls auf. Es wurden Stimmen laut, die die Präsenz der Damen infrage stellen und glauben, dass diese im Widerspruch zu progressiven Trends stehe und eine Geschlechtertrennung im Sport fördere.

Ab dieser Saison wird es vorerst keine Grid Girls in der Formel 1 mehr geben. Foto: Getty Images for Shell

„Im Laufe des letzten Jahres haben wir uns mit einer Reihe von Bereichen beschäftigt, die unserer Meinung nach aktualisiert werden müssen, um unserer Vision für diesen großartigen Sport besser gerecht zu werden“, sagte Sean Bratches, Formel 1-Marketingchef.

„Obwohl die Praxis, Grid Girls zu beschäftigen, seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Formel 1 ist, sind wir der Meinung, dass dieser Brauch nicht mit unseren Markenwerten übereinstimmt und eindeutig im Widerspruch zu den modernen gesellschaftlichen Normen steht.“

Viele Fahrer, darunter Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg und Max Verstappen, sprachen sich für die Bewahrung der über 50-jährigen Tradition aus.

Wäre wirklich schade, wenn sie den Augenschmuck vom Grid nehmen“, so Nico Hülkenberg.

Im letzten Dezember äußerte sich Niki Lauda bei Servus TV zu den Plänen der Verantwortlichen: „Haben die einen Vogel?“

Niki Lauda äußerte sich bei Servus TV mit den Worten „Haben die einen Vogel?“ zur Abschaffung der Grid Girls. Foto: Clive Mason/Getty Images

Eine neutrale Einstellung zu der Grid-Girl-Debatte hat der Haas-Pilot Romain Grosjean. Er twitterte: „Es ist mir egal, ich bin mit dem schönsten Mädchen der Welt verheiratet“.

Die Technischen Regeländerungen

Die einzige Neuerung an den Boliden, die jeder Formel 1 Fan 2018 sofort bemerken wird, ist die Einführung des Halos, einer 14 Kilo schweren Schutzvorrichtung, die im Falle eines Unfalls die Überlebenschance eines Fahrers um 17 Prozent erhöht.

Als Folge der Einführung des Halos wurde das minimale Gesamtgewicht der Autos auf 733 kg angepasst.

Absofort schützt das sogenannte „Halo“ den Fahrer zusätzlich. Die FIA errechnete eine 17 Prozent höhere Überlebenschance bei Unfällen. Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images

Neben der Heckflosse und dem T-Flügel wurden auch die von den Auspuffrohren umgebenen Bleche (sog. Monkey Seat) verboten.

Für noch mehr Sicherheit tragen die Fahrer ab dieser Saison biometrische Handschuhe. In ihnen sind Sensoren eingearbeitet, die Gesundheitsdaten aufzeichnen und an die Box senden.

Im Falle eines Unfalles können so Ärzte den Zustand des Fahrers überprüfen und gegebenenfalls schneller und gezielter helfen.

Die neuen biometrische Handschuhe mit Sensoren im Inneren liefern medizinische Daten der Fahrer. Im Falle eines Unfalls kann so dem Piloten schneller und gezielter geholfen werden. Foto: Peter Fox/Getty Images

Weitere Änderungen

Um die Kosten noch weiter zu senken, muss sich jeder Fahrer in dieser Saison mit nur noch drei Motoren begnügen, statt den bisherigen vier. Besonders Lewis Hamilton hat sich gegen die Regelung ausgesprochen.

I don’t like the idea of going to three. That sucks. Sprinting is what we are missing in F1. The car is going to be a bus next year, it is going to be so heavy, like a Nascar (stock car). I know it sounds negative but as a racer we want fast, nimble cars.“ – Lewis Hamilton

In dieser Saison müssen alle Fahrer mit nur noch 3 Motoren auskommen, dass besonders Vierfach-Weltmeister Hamilton nicht zusagt. Foto: Mark Thompson/Getty Images

Ich mag die Idee auf drei Motoren zu gehen nicht. Das ist ätzend. Sprinten ist das, was wir in der F1 vermissen. Das Auto wird wie ein Bus sein, so schwer wie ein Nascar (Stock Car). Ich weiß, dass es sich negativ anhört, aber als Rennfahrer wollen wir schnelle, flinke Autos“, so der Mercedes-Pilot.

Während sich die Anzahl der Motoren verringert, steigen die Variationen der Reifentypen. Zu den aus der letzten Saison bekannten fünf Trockenreifentypen kommen zwei neue hinzu: Der Hypersoft (rosa) und der Superhart (orange).

Im Gegensatz zum Vorjahr gibt es nun neun Reifentypen: Hypersoft (rosa), Ultrasoft (lila), Supersoft (rot), Soft (gelb), Medium (weiß), Hart (türkis), Superhart (orange), Intermediates (grün) und die Regenreifen (blau). Foto: Mark Thompson/Getty Images

Insgesamt gibt es also sieben Trockenreifen, von denen drei Typen mit je drei Sätzen an einem Rennwochenende verwendet werden dürfen. Zusätzlich kommen die Regenreifen und Intermediates zu je zwei Sätzen, sodass einem Fahrer pro Grand Prix 13 Reifensätze zur Verfügung stehen.

Mehr Übersichtlichkeit für den Zuschauer

Zudem wurden die Strafen im Vergleich zum Vorjahr vereinfacht. So konnten Fahrer, die in der letzten Saison mehrere Teile wechselten, auch mehrere Strafen bekommen. Dies führte dazu, dass die Piloten mehr Strafplätze erhalten konnten, als teilnehmenden Autos vorhanden waren.

Jetzt muss jeder Fahrer, der eine Strafe von 15 oder mehr Plätze erhält, von ganz hinten starten. Wenn jedoch mehr als ein Fahrer eine solche Strafe erhält, starten sie in der Reihenfolge, in der die Strafen ausgerufen worden.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Strafen vereinfacht. Foto: Clive Mason/Getty Images

Weitere Fakten zur neuen Formel 1 Saison finden Sie hier:

Formel 1 Rennkalender 2018: Rennstrecken – Termine – Änderungen

Formel 1 Saison 2018: Fahrer und Teams auf einem Blick



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