26. Meistertitel: Große Bayern feiern auf kleiner Bühne
Die großen Bayern machten vier Tage nach dem deprimierenden Champions-League-K.o. ihren 26. nationalen Titelgewinn im kleinsten Erstligastadion mit einem hart erarbeiteten 2:1 (2:1) beim frechen Aufsteiger FC Ingolstadt perfekt.
Für den zu Manchester City wechselnden Guardiola war es die dritte Meisterschaft im dritten Jahr, für die Münchner Startruppe sogar der vierte Titel nacheinander – ein Novum in der Bundesliga. Nach dem Abpfiff bejubelten die Gäste ihr Meisterstück. „Deutscher Meister wird nur der FCB“, skandierten lautstark die mitgereisten Anhänger.
Torjäger Robert Lewandowski war vor 15 617 Zuschauern im ausverkauften Ingolstädter Sportpark Bayerns Meistermacher. Der Pole verwandelte in der 14. Minute einen Foulelfmeter und legte in einer intensiven Partie auch das 2:0 nach (32.). Es waren seine Saisontreffer 28 und 29. Damit steht Lewandowski dicht vor dem Gewinn der Torjägerkrone. Für die mutig agierenden Gastgeber verwandelte im letzten Heimspiel unter dem zu RB Leipzig wechselnden Trainer Ralph Hasenhüttl Torjäger Moritz Hartmann einen Foulelfmeter zum 1:2 (42.).
Leicht gemacht wurde den Bayern, die ohne den erkrankten Arturo Vidal (Infekt) und den geschonten Weltmeister Jérôme Boateng antraten, das Eintüten ihres nächsten Meistertitels nicht. Die Gastgeber blieben ihrem Stil treu, griffen weit in des Gegners Hälfte an und agierten hochmotiviert. Bis zum Ende war auch das Ausgleichstor möglich.
Mit Tempo und Steilpässen aus dem Mittelfeld hebelten die Münchner die Ingolstädter Defensive mehrfach aus. Douglas Costa schickte vor dem 0:1 Franck Ribéry steil. Der Franzose umspielte Torwart Ramazan Özcan, wurde dann aber von FCI-Kapitän Marwin Matip gelegt. Nach dem Fehlschuss von Thomas Müller in der Champions League gegen Atlético Madrid trat Lewandowski an. Er traf sicher flach ins rechte Eck.
Nach einem weiteren Steilpass von Lewandowski auf Costa hatte der Brasilianer die Münchner 2:0-Führung auf dem Fuß. Aber gestört vom Ingolstädter Benjamin Hübner verstolperte Costa – Guardiola fasste sich entsetzt an den Kopf. Besser machte es Lewandowski, der einen feinen Pass von Xabi Alonso aus spitzem Winkel ins lange Eck schoss.
Zuvor hatte Hartmann das 1:1 vergeben, als er freistehend vor Nationaltorhüter Manuel Neuer ans Außennetz schoss (29.). Auch Matthew Leckie scheiterte an Neuer (34.). Die Belohnung für ihre Offensivbemühungen ernteten die Gastgeber kurz vor der Pause. Der quirlige Dario Lezcano passte auf Hartmann, den Xabi Alonso zu Boden stieß. Der Gefoulte verwandelte sicher vom Punkt, es war Hartmanns 11. Saisontor.
Der angeschlagene Alonso, für den Medhi Benatia kam, musste bei den Bayern zur Halbzeitpause raus. Schaulaufen war für die Münchner aber nach dem Seitenwechsel nicht angesagt. Denn Müller verpasste nach einem Zuspiel von Thiago die Vorentscheidung. Der Nationalspieler scheiterte am gut reagierenden Özcan (61.). Ingolstadt mobilisierte alles. Nach Zuspiel von Lezcano hatte Hartmann die Chance zum 2:2. Der Schuss des FCI-Angreifers verfehlte das Münchner Tor knapp (71.). In der Nachspielzeit vergab der eingewechselte Lukas Hinterseer die letzte Ingolstädter Torchance. Danach konnten die Bayern jubeln.
(dpa)
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