Bayer-Sieg gegen Bayern-Rumpfteam kein Makel

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen wollte sich den Sieg gegen die Rumpfmannschaft von Bayern München nicht kleinreden lassen. „Wenn man gegen die Bayern 2:0 gewinnt, ist es ein super Tag. Man muss sie auch erstmal schlagen, wenn sie mit so…
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Bayer Leverkusen konnte im Spiel gegen Bayern München den Gegner dominieren.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times3. Mai 2015
Bayer Leverkusen wollte sich den Sieg gegen die Rumpfmannschaft von Bayern München nicht kleinreden lassen.

„Wenn man gegen die Bayern 2:0 gewinnt, ist es ein super Tag. Man muss sie auch erstmal schlagen, wenn sie mit so einer Aufstellung antreten“, meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, gab aber nach dem 17. Bundesligasieg gegen den Rekordmeister auch ehrlich zu: „Wir haben dominiert, was normalerweise nicht der Fall ist.“

Nach dem vorzeitigen 25. Titelgewinn und der großen Verletzungsmisere wollte sich der FC Bayern mit Blick auf das Halbfinal-Schlagerspiel der Champions League am Mittwoch beim FC Barcelona nur ordentlich aus der Affäre ziehen – mehr nicht. „Die Spieler haben eine gute Leistung und große Seriosität gezeigt“, lobte Münchens Chefcoach Pep Guardiola sein Rotationsteam mit unbekannten Regionalliga-Spielern wie Rico Strieder und Lukas Görtler.

„Was uns hier am Herzen lag, war, dass sich niemand verletzt hat“, sagte Bayern-Keeper Manuel Neuer, der sein 20. Zu-Null-Spiel in dieser Saison am Rhein verpasste. Den Führungstreffer erzielte Leverkusens Kunstschütze Hakan Calhanoglu (55.). „Ich wollte unbedingt gegen Manuel Neuer ein Freistoßtor schießen“, sagte der Deutsch-Türke. „Wenn das gegen den besten Torwart der Welt gelingt, freut man sich umso mehr.“ Allen Grund zur Freude hatte auch Bayer-Supertalent Julian Brandt, der an seinem 19. Geburtstag das 2:0 (81.) schoss und meinte: „Es ist ein Tag wie gemalt.“

Während die Bayern trotz verpatzter Generalprobe und der schwierigen Personallage die kleine Überraschung gegen den FC Barcelona landen und ins Champions-League-Finale am 30. Mai in Berlin einziehen wollen, müssen die Leverkusener die direkte Rückkehr in die Königsklasse erst noch schaffen. „Jetzt ist mit Sicherheit alles offen“, sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes vor dem Gastspiel am kommenden Samstag beim rheinischen Rivalen um Platz drei.

„Dass wir jetzt eine gute Situation und es in der eigenen Hand haben, war wichtig“, sagte 04-Trainer Roger Schmidt. Verzichten muss er in Gladbach auf Karim Bellarabi, der mit Rafinha aneinandergeraten war und dafür die fünfte Gelbe Karte kassierte. „Natürlich ist das Spiel in Gladbach vorentscheidend. Mit einem Sieg kann man viel klar machen – mit einer Niederlage auch“, befand Vereinschef Michael Schade. Danach stehen noch das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim und der Auswärtstrip zu Eintracht Frankfurt auf dem Plan.

Für den FC Bayern zählen dagegen nur noch die beiden Partien gegen den FC Barcelona, der sich fast zeitgleich mit einem 8:0 beim FC Cordoba für die Münchner warm geschossen hat. „Ich kenne die Mannschaft und habe großen Respekt“, sagte Guardiola, der von 2008 bis 2012 Barça-Trainer war, nach der eher lästigen Pflicht am Rhein.

„Es wird schwer, Barcelona zu schlagen, aber wir werden alles in die Waagschale werfen. Wir wollen ins Finale“, sagte Neuer. „Die Vorfreude ist groß auf dieses Duell“, meinte Kapitän Philipp Lahm, der ebenso wie Neuer, Bastian Schweinsteiger, Rafinha, Mario Götze und Dante zu den gegen Bayer aufgebotenen Stammkräften zählte. „Uns ist relativ wurscht, wer Favorit ist.“

Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer spricht zwar von einer „extrem schwierigen Situation“, will seinen Club gegen den FC Barcelona aber keineswegs zum klaren Außenseiter ernennen. „Das kleine Momentum spricht für Barcelona, das einen guten Lauf hat, doch wir brauchen diese Herausforderungen. Wir müssen aber zweimal an unsere Grenzen gehen“, erklärte er am Samstag im ZDF-Sportstudio. Immerhin schoss Barça in 35 Partien der Primera División 105 Tore – 40 Treffer davon erzielte Lionel Messi. Beim 8:0 in Cordoba erkannte Sammer aber auch etwas, was Mut macht: „Bis zur 42. Minute stand es noch 0:0.“

(dpa)

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