Benfica kein «Freilos» für Jubilar Guardiola
„Jeder Sieg zu Null“ sei ein gutes Ergebnis, gab Karl-Heinz Rummenigge die Richtung für das erste Duell mit Portugals Rekordchampion am Dienstag (20.45 Uhr) vor.
Von einem „Freilos“ wollen weder der Vorstandschef noch Guardiola etwas wissen. „Es wird sehr hart, das Halbfinale zu erreichen“, warnte der Katalane und forderte ein „intelligentes Spiel“ seines Teams. 4:1, 4:1, 5:1 lauten die deutlichen Ergebnisse für den FC Bayern bei den bisherigen drei Benfica-Besuchen in München. Es wäre ein „großer Fehler“, nur an das Toreschießen zu denken, erklärte Guardiola. Bloß kein Gegentor, lautet die erste Devise. Denn das könnte die Chancen auf das Weiterkommen gegen das Benfica-Bollwerk womöglich empfindlich schmälern.
Vor dem Heimspiel in München und dem Rückspiel in einer Woche in Portugals Hauptstadt spricht aber nichts dafür, dass das Ensemble um den wiedererstarkten Franck Ribéry überraschend in dieser Runde scheitern könnte. „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen. Wir haben eine erfahrene Mannschaft, die schon viele große Duelle auf europäischer Ebene hatte“, erklärte Philipp Lahm. „Wir sind der Favorit. Und wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir weiterkommen“, ergänzte der Bayern-Kapitän selbstbewusst.
Ähnlich sah es vor einem Jahr aus. Auch damals ging es in der Runde der letzten Acht gegen den Meister aus Portugal. Erst aufgeschreckt durch ein 1:3 im Hinspiel beim FC Porto wendeten die Bayern durch ein spektakuläres 6:1 im eigenen Stadion noch das Blatt, erreichten das vierte Halbfinale nacheinander. „Das ist eine Warnung. Nach dem Spiel in Porto war das Lamento groß“, erinnerte Rummenigge.
Damals fehlten reihenweise Bayern-Stars, diesmal sieht es besser aus. Zwar müssen die Münchner weiterhin auf Arjen Robben wegen mysteriöser Adduktorenprobleme verzichten, dafür nähert sich Ribéry großer Form. Die beim 1:0 gegen die Frankfurt lange oder ganz geschonten Kingsley Coman, Douglas Costa oder Arturo Vidal sollten wieder in guter körperlicher Verfassung sein. Dazu winkt Javi Martínez nach seinem Bundesliga-Comeback die Rückkehr in die Champions-League-Startelf.
„Es ist wichtig, dass die Spieler jetzt wieder zurück sind. Es sieht ja auch bei Jérôme Boateng wieder ganz gut aus“, erklärte Rummenigge. Er freut sich auf „die wichtigsten zwei Monate des Jahres“. Bis zu neun Spiele warten allein im April auf Guardiolas Titel- und Triplejäger. „Nach monatelangem Büffeln stehen nun endlich die Prüfungen an“, bemerkte Rummenigge. Weitere sieben Millionen Euro UEFA-Prämie winken zudem für einen Halbfinaleinzug.
Benfica wirkt da eher wie eine Vorklausur. Die ganz großen Zeiten des Traditionsvereins mit den Triumphen im europäischen Landesmeistercup 1961 und 1962 sind lange vorbei. Angesichts von Schwergewichten wie Real Madrid oder Titelverteidiger FC Barcelona in dieser Runde waren die zuletzt 1990 im Halbfinale spielenden Portugiesen mit der angenehmste Gegner im Lostopf. „Natürlich sind wir auf dem Papier der Favorit, aber wir werden Benfica auf keinen Fall unterschätzen“, betonte Nationaltorhüter Manuel Neuer.
Das Team um den viermaligen Wettbewerbs-Torschützen Nicolás Gaitán – bei Bayern führen Robert Lewandowski (8) und Thomas Müller (7) die Schützenliste an – hat seine Stärken vor allem in der Defensive. „Sie haben eine super Organisation. Die Viererkette arbeitet, wie ich es lange nicht gesehen habe. Ich habe großen Respekt vor Benfica und der Historie des Vereins“, erklärte Guardiola. Sein Plan lautet: „Wir müssen das Spiel kontrollieren, natürlich auch Tore schießen – und so wenig wie möglich kassieren.“ Zehn Bayern-Heimsiege in der Champions League nacheinander bei 40:6 Toren machen den Fans große Hoffnung.
(dpa)
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