China löscht Özil aus Computerspiel wegen seiner Kritik an der Uiguren-Verfolgung

Titelbild
Mesut ÖzilFoto: Getty Images
Epoch Times19. Dezember 2019

Wegen seiner Kritik an der Uiguren-Verfolgung in China ist der deutsche Ex-Fußballnationalspieler Mesut Özil aus der chinesischen Version eines beliebten Computerspiels gelöscht worden.

Das chinesische Unternehmen NetEase begründete das Entfernen von Özils Figur aus dem Fußball-Spiel „Pro Evolution Soccer“ mit dessen „extremen Aussagen über China“. Der japanische Entwickler des Spiels, Konami, wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht dazu äußern.

Özil hatte vergangene Woche die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang kritisiert und das Schweigen muslimischer Staaten angeprangert. Chinesische Medien kritisierten den türkischstämmigen Fußballer daraufhin scharf.

Der chinesische Staatssender CCTV nahm in der Folge die Live-Übertragung eines Spiels zwischen Özils Club FC Arsenal und Manchester City aus dem Programm.

Die Auseinandersetzung könnte für den FC Arsenal und die Premier League Auswirkungen im lukrativen chinesischen Markt haben. Am Montag warf die chinesische Regierung Özil vor, er habe sich „von Fake News täuschen“ lassen.

Experten werfen China massive Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Minderheit der Uiguren vor. Mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime befinden sich Menschenrechtsaktivisten zufolge in Umerziehungslagern, wo sie demnach willkürlich festgehalten und teils misshandelt werden.

Nachdem die Regierung in Peking die Existenz der Lager zunächst bestritten hatte, spricht sie heute von „Berufsbildungszentren“ zur Deradikalisierung.

Özil war im vergangenen Jahr in Deutschland in die Kritik geraten, weil er sich vor einer Wahl in der Türkei demonstrativ an der Seite des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gezeigt hatte, dem seinerseits Menschenrechtsverletzungen und die Missachtung des Rechtsstaates vorgeworfen werden. Der Streit führte schließlich mit zu Özils Rücktritt aus der deutschen Fußballnationalmannschaft. (afp)

 

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