Dortmund nach 3:1 bei Hoffenheim Spitzenreiter

Mit viel Effizienz, wenig Glanz und etwas Glück übernimmt Borussia Dortmund die Tabellenführung. In der Königsklasse muss das Terzic-Team aber deutlich zulegen.
Der BVB sichert sich mit dem Sieg zumindest über Nacht die Tabellenführung.
Der BVB sichert sich mit dem Sieg zumindest über Nacht die Tabellenführung.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times30. September 2023

Edin Terzic klatsche schon vor dem Schlusspfiff mit Sebastian Kehl ab, die Spieler ließen sich nach getaner Arbeit von den mitgereisten Fans feiern.

Für mindestens eine Nacht hat Borussia Dortmund die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen. Der teilweise ziemlich wackelige Vizemeister setzte sich zum Auftakt des sechsten Spieltags mit 3:1 (2:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim durch und bleibt in dieser Saison ungeschlagen. „Für uns wieder ein kleines Hindernis, das wir gemeistert haben. Das sind Ergebnisse, die uns stärken“, sagte Torschütze Niclas Füllkrug beim Streamingdienst DAZN. „Es waren viele Emotionen dabei, es war ein schweres Spiel“, sagte Torwart Gregor Kobel: „Am Ende haben wir unseren Job gemacht.“

Reus trifft erneut

Vor den Augen des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann an dessen früherer Wirkungsstätte gingen den drei Treffern der ersten Hälfte am Freitagabend grobe Patzer voraus. Das Team von Trainer Edin Terzic konnte jedenfalls vor der nächsten Herausforderung in der Champions League am Mittwoch gegen AC Mailand nicht voll überzeugen – dafür aber Marco Reus erneut als Torschützen feiern.

Vor 30 150 im ausverkauften Sinsheimer Stadion trafen Nationalspieler Füllkrug mit seinem ersten Tor für den BVB (18. Minute) sowie Reus (45.+3) und Julian Ryerson (90.+5) für den BVB. Andrej Kramaric hatte zwischendurch per Foulelfmeter (25.) ausgeglichen. Damit endete auch die Serie von vier Siegen der TSG unter Trainer Pellegrino Matarazzo. Wegen Ballwegschlagens sah BVB-Profi Rami Bensebaini noch Gelb-Rot (71.).

Hoffenheim mit groben Fehlern

Terzic hatte zuletzt „ein bisschen Leichtigkeit und ein bisschen die Magie“ vermisst bei seinem Team – das änderte sich auch dieses Mal nicht. Kapitän Emre Can setzte der BVB-Coach jedenfalls erneut auf die Bank, Reus stand wieder in der Startelf. Erst mal beschäftigte Donyell Malen über links die TSG-Abwehr: Seinen ersten Warnschuss in der 14. Minute konnte Torwart Oliver Baumann aber abwehren.

Ein klarer Fehler von John Anthony Brooks, der nach einem Einwurf den Ball an Julian Brandt verlor, diente als Steilvorlage für Füllkrug: Der Ex-Bremer hatte keine Mühe, zur Führung einzuschießen. Gleich doppelt patzte danach ausgerechnet der erfahrene Mats Hummels: Erst ließ der Ex-Weltmeister den Ball zu Anton Stach abprallen, dann stieg er dem früheren Mainzer auch noch deutlich auf den Fuß. Kramaric verwandelte den Strafstoß mit seinem vierten Saisontor zum Ausgleich.

Hoffheimer Drangphase

Damit baute die Borussia die Hoffenheimer erst mal wieder auf – und geriet hinten immer wieder ins Schwimmen. Vor allem Nico Schlotterbeck hatte gut zu tun mit dem neuen Senkrechtstarter der Kraichgauer: Der 20-jährige Maximilian Beier – zuletzt mit vier Toren in vier Spielen – huschte immer wieder in die Lücken der BVB-Abwehr.

Etwas überraschend in der starken Phase der Gastgeber fiel vor der Pause noch das 2:1. Dieses Mal sah TSG-Keeper und -Kapitän Baumann schlecht aus, als er nach einer Malen-Flanke den Ball nach vorn abwehrte und Reus einschob. Damit traf der 35-Jährige wie schon vergangene Woche beim 1:0 gegen den VfL Wolfsburg.

Durch viele Nickeligkeiten und Unterbrechungen verlor die Partie danach an Schwung. Füllkrug hätte um ein Haar sogar ein Eigentor erzielt, als er nach einer Ecke klären wollte. Der in dieser Spielzeit noch torlose Karim Adeyemi sollte den Dortmundern noch Schwung verleihen. Auch wenn der BVB nicht mehr richtig in Fahrt kam, hatte Adeyemi in der 82. die Riesenchance zum 3:1, scheiterte aber an Baumann. Ryerson machte es besser in seinem 100. Bundesligaspiel, von den vergangenen vier Gastspielen in Sinsheim hat der BVB nun alle für sich entschieden.    (dpa/red)



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