Gladbach ärgert Bayern – Keine vorzeitige Meisterfeier
André Hahn (72. Minute) krönte mit dem Ausgleich seine starke Leistung und ärgerte Pep Guardiola in dessen 100. Bundesligaspiel. Thomas Müller hatte die durchrotierten Münchner in der 6. Minute mit seinem 20. Saisontreffer in Führung gebracht und für die später gestoppte Feierstimmung anlässlich des historischen vierten Titels in Serie gesorgt.
In der Tabelle schrumpfte der Vorsprung der Münchner auf Borussia Dortmund auf fünf Punkte. Die Bayern haben aber auswärts gegen den FC Ingolstadt und beim Saisonfinale gegen Absteiger Hannover 96 weiter alle Trümpfe in der Hand, sich zum 26. Mal zur Nummer 1 im deutschen Fußball zu krönen. Gladbach holte sich einen wertvollen Punkt im Kampf um die Champions-League-Qualifikation.
Drei Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse gegen Atlético Madrid, gegen das die Münchner nach dem 0:1 doch noch in das Endspiel am 28. Mai in Mailand einziehen wollen, setzte Trainer Pep Guardiola auf ein auf acht Positionen verändertes Ensemble. Im 3-4-3-System feierte Weltmeister Jérôme Boateng in der Abwehrzentrale 99 Tage nach seiner schweren Muskelverletzung das Comeback. Nach Startschwierigkeiten kam der 27-Jährige besser ins Spiel und könnte für das Königsklassen-Spiel gegen Madrid eine Alternative sein. Wahrscheinlich ist der Einsatz des nach 68 Minuten mit Extra-Beifall ausgewechselten Boatengs in der Startelf aber nicht.
Dagegen unterstrich der beim 0:1 in Madrid von Guardiola nur eingewechselte Müller wieder einmal seinen Wert als Startspieler und stellte früh vermeintlich die Weichen auf Sieg. Nach einem Eckball von Joshua Kimmich köpfte Müller den Ball auf das Borussen-Tor. Serdar Tasci versuchte noch mit einem langen Bein an den Ball zu kommen und irritierte damit Gladbachs Torhüter Yann Sommer. Der Ball trudelte über die Torlinie.
Der sichtlich erfreute Dauerreservist Tasci wurde vor 75 000 Zuschauern in der Arena als Torschütze gefeiert. Doch nicht nur der nicht einmal für den Kader berücksichtigte Javi Martínez konnte sich auf der Tribüne beim Blick auf den TV-Schirm bei der Zeitlupe vergewissern, dass Müller doch einmal wieder der Torschütze war.
Der Weltmeister zeigte sich überhaupt höchst engagiert. Zwei Distanzschüsse sorgten allerdings nicht für Gefahr (33./45.). Näher am 2:0 waren die Bayern nach einem Klärungsversuch von Oscar Wendt (41.). Nur knapp setzte der Schwede den Ball nach einer Flanke von Kingsley Coman neben das eigene Tor.
Martínez und Franck Ribéry standen nicht einmal im Kader. Thiago, Robert Lewandowski, Douglas Costa, Philipp Lahm, Arturo Vidal und David Alaba nahmen lange oder über 90 Minuten auf der Bank Platz. In der ungewöhnlichen und nicht eingespielten Formation agierten die Bayern mit dem 1:0 im Rücken zu passiv gegen mutige Gladbacher. Zwar leisteten sich die Gäste zu viele Abspielfehler, aber eine Riesenchance verbuchten sie vor der Pause trotzdem. Nach einem langen Ball rettete Neuer nach einem Kopfball von Hahn (17.).
Im Duell gegen die drittschlechteste Auswärtsmannschaft der Liga gab es auch nach dem Seitenwechsel lange kaum Höhepunkte, die Bayern-Fans sangen schon einmal vom „Europapokal“. Mitten in die Münchner Jubelstimmung hinein rutschte Hahn nach einer Flanke von Patrick Herrmann am Ball vorbei (69.). Drei Minuten später war der starke Angreifer aber nach Vorarbeit von Lars Stindl doch Torschütze. Der FC Bayern muss mindestens noch eine Woche auf sein Meister-Kunststück warten.
(dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion