Kimmich und Weigl noch mehr im Pokal-Rampenlicht

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Bayerns Joshua Kimmich steht auch im vorläufigen EM-Kader von Joachim Löw.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times18. Mai 2016
Pep Guardiola sagte den bedeutsamen Karriereschritt von Joshua Kimmich und Julian Weigl schon vor dem ersten Bundesliga-Duell der Jungprofis voraus.

„Sicher, beide werden in der Nationalmannschaft spielen“, prophezeite der katalanische Startrainer im vergangenen Herbst den rasanten Aufstieg der beiden Shootingstars. Die Ausnahmetalente des FC Bayern und von Borussia Dortmund rücken durch die Berufung von Bundestrainer Joachim Löw in das vorläufige deutsche EM-Aufgebot beim Pokal-Finale am Samstag in Berlin noch mehr in den Fokus.

Im ausverkauften Olympiastadion sind der 21 Jahre alte Münchner Kimmich und der 20 Jahre alte Dortmunder Weigl Gegner bei „einem richtigen Highlight“, wie der Bayern-Profi sagte. Und mit der Abreise ins Trainingslager der Weltmeister-Auswahl drei Tage später nach Ascona werden sie zu Konkurrenten um einen Platz im endgültigen Aufgebot für die Europameisterschaft vom 10. Juni bis 10. Juli in Frankreich.

„Wenn man im vorläufigen Kader steht, dann versucht man auch alles, um dabei zu sein. Ich werde auf jeden Fall Vollgas geben. Und dann wird sich zeigen, was kommt“, erklärte Kimmich. „Ich habe zehn Tage Zeit, mich da zu zeigen. Aber erstmal kommt das Pokalfinale für uns.“ Es ist das fünfte Duell zwischen Kimmich und Weigl im bezahlten Fußball; bislang gab es je einen Sieg und zwei Remis.

Eine EM-Teilnahme hätten sich die Nachwuchs-Nationalspieler noch vor gar nicht langer Zeit bestimmt nicht träumen lassen. Weigl kämpfte in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga mit dem TSV 1860 München erfolgreich gegen den Abstieg. Kimmich mühte sich mit RB Leipzig vergeblich um den Bundesliga-Aufstieg. Beim 1:1 und 0:3 aus Weigls Sicht standen beide in den Startformationen von 1860 und Leipzig.

Nach den Wechseln zu den beiden deutschen Spitzenclubs hat der Münchner Kimmich mit einem 5:1 und 0:0 gegen BVB-Profi Weigl die Nase vorn. Mehr Spielminuten in den direkten Duellen aber hat der junge Dortmunder Aufsteiger, der jeweils 90 Minuten ran durfte.

„Ich bin überrascht, wenn ich diese Qualität sehe. Ein Spieler mit 19 oder 20 Jahren spielt mit dieser Persönlichkeit“, staunte selbst Guardiola über die Dortmunder Entdeckung der Saison. Trotz starker Konkurrenz wie Ilkay Gündogan, Gonzalo Castro, Sven Bender oder Nuri Sahin startete der mit zwei Millionen Euro preiswerte Neuzugang gefördert von Trainer Thomas Tuchel bei der Borussia durch.

Am Ende einer beachtlichen Saison standen in der Bundesliga 30 Einsätze für Weigl zu Buche. Nur drei BVB-Profis (Bürki, Mchitarjan und Aubameyang) haben mehr Spiele bestritten. Tuchel schätzt vor allem das sichere Passspiel von Weigl. Am letzten Ligaspieltag stellte er mit 214 Ballkontakten im Spiel gegen Köln einen ligaweiten Rekord seit Beginn der Datenerfassung 1999 auf.

Kimmich, für den die Bayern rund sieben Millionen Euro bezahlten, stand in seinem ersten Jahr im Münchner Starensemble in 70 Prozent aller Pflichtspiele auf dem Platz. 23 von 33 in der Liga, neun von zwölf in der Champions League, drei von fünf im DFB-Pokal. „Er hat gezeigt, er hat die Qualität. Er ist ein schneller Spieler, kopfballstark. Er ist ein süßer, süßer Junge“, schwärmte Guardiola über seinen Musterschüler. „Ich liebe diesen Jungen.“

Löw spürte die „wahnsinnige Freude“ bei den Länderspiel-Neulingen, wie auch deren Mitspieler. „Er ist wirklich ein klasse Junge, der noch vieles vor sich hat und trotzdem die große Bühne schon sehr gut bespielt hat“, lobte Weltmeister-Torwart Manuel Neuer den „Josh“. Auch Weigl habe die Nominierung absolut verdient, meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Er hat als blutjunger Kerl eine erstklassige Premierensaison in der Bundesliga gespielt.“

Eines hat Kimmich seinem Konkurrenten Weigl voraus: Einen großen Titel. Mit der deutschen Meisterschaft erfüllte sich für ihn „ein Kindheitstraum“. Jetzt will Weigl mit seinem Premierenpokal in Berlin kontern. Anders als beim Duell in der Hauptstadt gibt es beim Kampf um einen EM-Platz aber nicht wirklich Verlierer. Selbst wenn beide vom Bundestrainers keinen Platz im endgültigen EM-Kader ergattern sollten, würde im Sommer eine Traumreise locken: Bei den Olympischen Spielen in Rio könnten Weigl und Kimmich Seite an Seite spielen.

(dpa)


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