Superform stimmt Benfica optimistisch
Eine Superserie von acht Siegen und 19 Erfolgen in den jüngsten 20 Begegnungen stimmen den portugiesischen Rekordmeister vor dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale beim haushohen Favoriten FC Bayern München am Dienstag hoffnungsvoll.
„Wir werden furchtlos spielen“, versprach Rui Vitória. Der Coach, der seinen Namen (auf Deutsch „Sieg“) zum Programm machen möchte, versicherte, man möge bei Benfica „solche Herausforderungen“. Die Generalprobe klappte schon mal glänzend: Beim 5:1-Heimsieg gegen den Tabellenvierten und Europa-League-Viertelfinalisten Sporting Braga legte der Meister und Tabellenführer am Freitag mit einem 5:1-Kantersieg den Grundstein für den 35. Titelgewinn.
„Zusammen sind wir zu allem fähig. Wir haben schon mehrfach gezeigt, dass wir das vermeintlich Unmögliche schaffen können“, meint der argentinische Außenstürmer Eduardo Salvio. Mittelfeldmann Pizzi verspricht Kampf „von der ersten bis zur letzten Minute“. Nach holprigem Saisonstart mit neuem Coach zeigt die Leistungskurve schon seit Monaten derart nach oben, dass auch die Medien am Tejo sich mit großen Tönen überschlagen. „Die rote Welle wächst und schwappt nun auf München über“, schrieb die Sportzeitung „Record“.
Wenn es nach der Statistik geht, hätten die „Benfiquistas“, die Anfang der 1960er Jahre mit Weltstar Eusebio zweimal den Europapokal der Landesmeister gewannen, eigentlich gleich zu Hause bleiben können. Gegen die Bayern hatte man bei drei europäischen K.o.-Duellen keine Chance. Es gab vier Niederlagen und zwei Remis, in München ging man einmal mit 1:5 und zwei Mal mit 1:4 unter. Seit 1990 erreicht Benfica nicht mehr das Halbfinale der Königsklasse.
Diese Saison setzt man bei den „Adlern“ unterdessen auf eine homogenes Team, bei dem der blutjunge Mittelfeldmotor Renato Sanches (18) und zwei Stürmer herausragen, die einen zweiten Frühling feiern: Der Grieche Konstantinos Mitroglou (28) und vor allem der 32 Jahre alte Jonas Gonçalves. „Record“ weist auf bisher 100-Saisontreffer hin: „Benfica ist eine Tormaschine“.
Der Brasilianer Jonas Gonçalves wurde daheim 2009 nach mehreren versiebten „100prozentigen“ Chancen im Trikot von Gremio Porto Alegre von Medien noch als „schlechtester Stürmer der Welt“ gehandelt. Heute führt der bescheidene und stets zurückhaltend auftretende Mann aus São Paulo mit 30 Treffern das Rennen um den Goldenen Schuh für Europas besten Torjäger vor vielen Mega-Stars wie Cristiano Ronaldo, Robert Lewandowski und Lionel Messi an.
Wie solide das Team spielen kann, zeigte sich unter anderem in der Gruppenphase beim 2:1-Sieg bei Mitfavorit Atlético Madrid. Im Achtelfinale setzte man sich gegen Zenit Sankt Petersburg mit zwei Siegen durch. Gegen die Bayern kehrt zudem der argentinische Innenverteidiger Lisandro López nach einer Oberschenkelblessur in den Kader zurück. Torwart Julio Cesar, Abwehr-Routinier Luisão und Nuno Santos fehlen wegen Verletzung zwar weiter. Dem Optimismus tut das keinen Abbruch.
(dpa)
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