Geister-Spieltag perfekt: Auch in Leipzig keine Zuschauer

Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt für den ersten Bundesliga-Spieltag ohne Zuschauer. Am Mittwoch entschied RB Leipzig, das Spiel gegen Freiburg ohne Zuschauer auszutragen.
Titelbild
Als letzte Partie des 26. Spieltages wurde das Bundesliga-Spiel in Leipzig als Geisterspiel bestätigt.Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times11. März 2020

Der erste Geister-Spieltag der Fußball-Bundesliga ist beschlossen. Am Mittwoch entschied sich RB Leipzig, das Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SC Freiburg aufgrund des sich ausbreitenden Coronavirus ohne Zuschauer auszutragen.

Zuvor war bereits die Begegnung zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FC Bayern München zum Geisterspiel erklärt worden.

„Wir haben heute Vormittag intensiv zusammengesessen und unter Berücksichtigung der täglich neuen Entwicklung um das Corona-Virus nun entschieden, am Samstag leider ohne Zuschauer zu spielen. Trotz weiterhin sehr wenig Infizierter im Leipziger Raum wollen wir zum einen das gesundheitliche Risiko minimieren“, sagte Club-Boss Oliver Mintzlaff. „Zum anderen möchten wir durch diese Entscheidung dazu beitragen, einer potenziellen Wettbewerbsverzerrung durch die mögliche unterschiedliche Handhabung an den verschiedenen Bundesliga-Spielorten aktiv entgegenzuwirken.“

Leipzig hatte am Dienstag in der Champions League noch in der ausverkauften Red Bull Arena den Einzug in das Viertelfinale gegen Tottenham Hotspur gefeiert. Im Anschluss hatte sich Mintzlaff dafür eingesetzt, spielnah über einen Ausschluss der Zuschauer zu entscheiden. Man könne das auch am Freitagmorgen machen, hatte der 44-Jährige betont. Einen Tag später entschied man sich in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt anders. Alle Ticketinhaber werden entschädigt.

Am Mittwochvormittag war nach einiger Verwirrung auf Anordnung des Amtsarztes auch für das Spiel Union Berlin gegen Bayern ein Zuschauer-Verbot verhängt worden. Am Dienstag hatte es widersprüchliche Angaben vom Bezirksamt und vom Verein gegeben, ob die Partie mit oder ohne Zuschauer aus Sorge um die Ausbreitung des Coronavirus über die Bühne gehen würde.

Die örtlichen Behörden im Stadtbezirk Treptow-Köpenick hätten den Berliner Verein informiert, „dass sie nach umfangreicher Prüfung der aktuellen Risikobewertung in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus entschieden haben, keine Anordnung über einen Ausschluss von Zuschauern für das Heimspiel zu erlassen“, hatte es in der Vereinsmitteilung des Köpenicker Clubs geheißen.

Am Abend meldete sich dann das Gesundheitsamt mit einer „Klarstellung“ auf seiner Homepage. Das zuständige Gesundheitsamt und auch der zuständige Dezernent hätten keine Entscheidung zur Durchführung des Spieles mit Zuschauerbeteiligung getroffen.

Am Mittwochmorgen vor der neuerlichen Mitteilung des Bezirksamts Treptow-Köpenick hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sein Unverständnis zum Ausdruck gebracht für die vorangehenden Angaben, dass die Partie mit Zuschauern stattfinden werde. „Ich bin etwas verwundert, das will ich sagen, über das, was hier in Berlin mit diesem Fußballspiel passiert“, sagte er im Deutschlandfunk. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion