Guardiola ganz gelassen – Sammer findet Bayern «super»

Leverkusen (dpa) - Pep Guardiola wirkte wie die Ruhe selbst. Fünf Tage vor dem Champions-League-Halbfinale bei seinem einstigen Club FC Barcelona nahm der spanische Top-Trainer die 0:2 (0:0)-Niederlage in Leverkusen äußerlich ganz cool hin. Im…
Epoch Times3. Mai 2015
Pep Guardiola wirkte wie die Ruhe selbst. Fünf Tage vor dem Champions-League-Halbfinale bei seinem einstigen Club FC Barcelona nahm der spanische Top-Trainer die 0:2 (0:0)-Niederlage in Leverkusen äußerlich ganz cool hin.

Im dunklen Anzug hielt sich Guardiola zumeist am Rande der Coachingzone auf, die Hände in den Taschen, nur hin und wieder die Arme wie ein Dirigent bewegend, um das Geschehen seiner personell dezimierten Bayern in die möglichst besten Bahnen zu lenken. Es half nichts: Der alte und neue deutsche Fußballmeister verlor sein drittes Saisonspiel – was aber augenscheinlich keinen Münchner so richtig aufregte.

Guardiola blieb selbst nach dem zweiten Gegentreffer gelassen, die Füße über Kreuz, die Arme vor der Brust verschränkt. Er wusste: Diese Niederlage tat keinem so richtig weh. Für den 44-Jährigen und auch für Bayern-Kapitän Philipp Lahm war eines viel bedeutungsvoller: Vor dem Königsklassen-Duell in Barcelona gab es keine weiteren Ausfälle.

„Dass keiner verletzt wurde, das ist die gute Nachricht“, sagte Guardiola. „Das Wichtigste ist, dass alle ganz gut durchgekommen sind“, sagte Lahm. Ergo herrschte Erleichterung bei den Bayern. Xabi Alonso, von Guardiola für den Barcelona-Trip geschont, klatschte im Gang zur Kabine Mario Götze ab, obwohl der WM-Siegtorschütze in der 27. und 76. Minute zweimal frei vor Bayer-Keeper Bernd Leno auftauchte – und zweimal scheiterte. Das war, meinte jedenfalls Lahm, das einzige Manko: „Wir haben es wieder nicht geschafft, diese Tore zu machen.“

Matthias Sammer konnte in diesem Punkt nur beipflichten. „Wir standen dreimal allein vor dem Tor – wenn du die nicht rein machst, kannst du nicht gewinnen“, kommentierte der Bayern-Sportvorstand die Götze-Chancen und die ähnlich gute, aber gleichfalls vergebene Möglichkeit von Robert-Lewandowski-Vertreter Claudio Pizarro in der 48. Minute. Sammer: „Wir sind Bayern München – da musst du jedes Spiel gewinnen. Deswegen ärgert es mich.“

Aber wirklich nur ein bisschen. Denn generell befand der gelöst wirkende Bayern-Mahner, Guardiolas Rumpfteam habe es „gut gemacht“ vor den 30 210 Besuchern in der BayArena. Und dann geriet Sammer ob der Souveränität, mit der Guardiola und Co. die Pflicht des 25. Titelgewinns erfüllt hatten, sogar ins Schwärmen: „Ich finde unsere Mannschaft super, ich finde sie Weltklasse.“

Jetzt soll sich das Team einfach nur noch auf Barcelona freuen, empfahl Sammer den Seinen: „Solche Spiele sind der Traum eines jeden Fußballers.“ Lahm indes weiß, dass derartige Anlässe auf dem Weg in das Berliner Champions-League-Finale am 6. Juni auch zum Alptraum werden können – speziell angesichts der 105 Treffer, die Superstar Lionel Messi und seine Mitstreiter in der spanischen Liga bislang erzielt haben. Lahms simples Rezept für das Hinspiel: „Ein Auswärtstor ist immer gut – und nicht verlieren. Und Zuhause sind wir sehr, sehr stark.“

(dpa)


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