Ja, Fußball ist unser Leben…

Titelbild
Auch bereits am ersten Spieltag füllten die Fans, wie hier in Dortmund, die Stadien. (Steffen Andritzke / The Epoch Times)
Von 9. August 2009

Es ist wohl die wichtigste Nachricht des zweiten Halbjahres: er rollt wieder!

Ja, am vergangenen Wochenende begann sie, die neue Fußballsaison und zu Hundertausenden strömten die Massen wieder in die Stadien, um ihren Stars zuzujubeln und sie spielen zu sehen.

Schaute man vor 20 Jahren noch etwas verächtlich auf den gemeinen Fußball-Fan herab und betrachtete ihn als eine Art proletarischen Kunstbanausen, so ist es heute schick, ins Stadion zu gehen. Hier gibt es noch Helden; hier gibt es noch Vorbilder, die man woanders mittlerweile so nur noch selten findet. Die Fußballer werden von ihren Fans bewundert, weil sie durch hartes Training und ehrliche Arbeit zu Wohlstand, Ruhm und Ansehen gekommen sind. Gerade in Zeiten wachsender Politikverdrossenheit und Parteiskandalen schaut so mancher Politiker neidisch auf die Bundesliga, die ihre Helden verehrt und ihnen huldigt und in der jedes Wochenende Hunderttausende „wählen gehen“. Jedes Wochenende wählen die Fans ihren Verein aufs neue und um selbst auch gewählt zu werden, zeigen sich manche Politiker (und -innen) auch schon gern mal dem Volke auf der Tribüne eines Fußballstadions.

Milde lächelnd und Fachkommentare vor laufenden Kameras in die Mikrofone hauchend.
Und natürlich waren unsere Volksvertreter auch schon Fußball-Fans, bevor die Werbe- und Massenwirksamkeit des runden Leders von findigen PR-Strategen endeckt wurde.

An der wirtschaftlichen Bedeutung und der damit einhergehenden Macht des Fußballs kommt sowieso schon lange keiner mehr vorbei. So kauften sich zum Beispiel in der vergangenen Saison mehr als 17 Millionen Fans eine Eintrittskarte; 2007 führten die Vereine des deutschen Profi-Fußballs 549 Millionen Euro an den Fiskus ab und bei der WM 2006 konnte der Staat allein durch den Besuch von ausländischen Touristen 1,3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen verbuchen. Wer könnte da noch die Macht und den Einfluss des Fußballs auf unsere Gesellschaft leugnen?

Zweifellos ist der Fußball aber auch ein gesellschaftliches Thema und jeder kann und will mitreden: Popstars tippen mit fachmännischem Gesicht den nächsten Meister, Polizeigewerkschaften fordern mehr Geld, Priester segnen ihren Verein und fast in jeder Firma kann man die Ergebnisse des nächsten Spieltages innerhalb der Belegschaft tippen. Und, hat man(n) mal eben kein Gesprächsthema, so ist es selbstredend auch angemessen, ein Gespräch mit „…boah, die Bayern haben schon wieder…“ zu eröffnen.

Ja, wirklich, gemessen am ungebrochenen Interesse am Fußball, an seinem gesellschaftlichen und politischen Einfluss und an der Wirkung seiner Stars kommt heute kaum noch jemand an ihm vorbei.

Aber zum Glück rollt er ja nun wieder…

 



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