Martina Beck und Simone Hauswald beenden Karriere

Nach dem Rücktritt von Kati Wilhelm hängen nun mit Martina Beck und Simone Hauswald zwei weitere erfolgreiche DSV-Skijägerinnen ihr Biathlon-Gewehr an den Nagel.
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Foto: Kyrre Lien/AFP/Getty Images
Von 23. März 2010

Martina Beck, die am 21. September 1979 in Garmisch-Partenkirchen geboren wurde und mit Geburtsnamen Glagow hieß, wollte eigentlich früher lieber Hebamme werden. Bevor die gelernte Polizeiobermeisterin 1992 zum Biathlon kam, fuhr sie Alpin-Ski, turnte und spielte Fußball. Bei einem Schullanglaufrennen fragte sie damals ihr Trainer, ob sie nicht auch einmal Lust hätte zu einem Biathlontraining zu kommen. Sie tat es und es gefiel ihr so gut, dass sie dabei blieb. 1996  wechselte sie dann ins Profilager, und nachdem sie im Dezember 1999 drei Europacups gewann, durfte die Hobby-Taucherin auch bei den Weltcups in Oberhof und Ruhpolding starten.

Ihr erstes Weltcuprennen gewann sie zwanzigjährig in Antholz und 14 weitere Weltcupsiege sollten im Laufe ihrer erfolgreichen Karriere noch folgen. Auch bei Weltmeisterschaften stand sie drei Mal ganz oben – vier Mal wurde sie Zweite und vier Mal bestieg sie das Treppchen als Dritte. Neben drei Silbermedaillen bei Olympischen Winterspielen gewann sie in diesem Jahr in Vancouver Bronze mit der Staffel.

„Die Medaille in Vancouver war für mich noch einmal die Erfüllung eines sportlichen Traums“, erklärte Martina Beck. „Und ich hatte in den vergangenen zehn Jahren eine Super-Zeit, mit vielen schönen Momenten und lieben Menschen, die mich begleitet haben. Aber ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um sich neuen Zielen zu widmen. Jetzt freue ich mich auch darauf, mehr Zeit für mich, meine Familie und meine Freunde zu haben.“ Ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicherte sich die Mittenwalderin aber vor allem mit dem Gewinn des Gesamt-Weltcups im Winter 2002/03 – ein Triumph, der zuvor noch keiner anderen deutschen Biathletin gelungen war.

Auch Simone Hauswald, die am 3. Mai 1979  in Rottweil als Simone Hye-Soon Denkinger geboren wurde, kann auf eine langjährige und erfolgreiche Laufbahn zurück blicken. Mit Alter von sechs Jahren stand die Tochter einer Südkoreanerin und eines Deutschen, zum ersten Mal auf dem Langlaufski. Als die Sportsoldatin dann vier Jahre später einmal von ihrem Papa zum Biathlontraining mitgenommen wurde, fand sie soviel Gefallen daran, dass sie dabei blieb und den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere legte.

Insbesondere in den vergangenen drei Jahren hatte sich die Schwäbin vom SC Gosheim als feste Größe in der Weltspitze etabliert. Neben ein Mal Silber und drei Mal Bronze bei Biathlon-Weltmeisterschaften, kehrte die dreimalige Junioren-Weltmeisterin von ihren zweiten Olympischen Spielen zuletzt mit jeweils einer Bronzemedaille im Massenstart und in der Staffel aus Vancouver zurück. „Wie heißt es so schön – man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist! Ich hatte viele tolle und erfolgreiche Jahre im Biathlonsport. Die Weltmeisterschaften in Südkorea und die Olympischen Spiele in Vancouver waren für mich noch einmal ganz persönliche Highlights in meinem Sportlerleben. Durch die Begegnungen mit vielen anderen Menschen habe ich sehr viel gelernt und bin sehr dankbar darüber. Es war eine sehr schöne und unvergessliche Zeit. Ich bin zufrieden mit dem, was ich im Biathlon erreicht habe. Und mit diesem guten Gefühl möchte ich das nächste Kapitel in meinem Leben beginnen.“

Beide Sportlerinnen gehörten zu den dienstältesten Athletinnen und wollen dem Sport nach ihrer Biathlon-Laufbahn mit Sicherheit auf die eine oder andere Weise verbunden bleiben.

Foto: Kyrre Lien/AFP/Getty Images


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