Meister-Bayern lassen es «krachen» – Pep geht als «Freund»

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Thomas Müller und Co. ließen es krachen.Foto: Alexandra Beier/Bongarts/Getty Images/dpa
Epoch Times15. Mai 2016
Die Meisterspieler tanzten ausgelassen auf der Bühne und ließen sich mit der Schale feiern. Und Pep Guardiola winkte nach der rühmenden Rede von Karl-Heinz Rummenigge dankbar den erlesenen Partygästen zu.

„Du wirst immer, das kann ich dir versprechen, ein großer Freund des FC Bayern bleiben. Vielen Dank, lieber Pep“, rief der Vorstandschef dem zu Manchester City weiterziehenden Trainer zu und dankte seinen Superserienchampions. „Wir haben eine tolle Mannschaft, sie passt wunderbar zusammen. Es ist kein Zufall, dass sie immer weitermarschiert“, schwärmte Rummenigge.

Beim Feier-Marathon nach dem 3:1 gegen Hannover 96 durften es die Rekord-Rekordmeister „krachen lassen“, wie Thomas Müller erzählte. Der Weltmeister stürmte mit Kapitän Philipp Lahm als erster auf die Tanzbühne. Den Jubelgesängen und Weißbierduschen auf dem Rasen folgte eine ausgiebige Feier der „geilsten Kickertruppe Deutschlands“ im internen Kreise mit Ehrengästen wie DFB-Präsident Reinhard Grindel. Und alle freuten sich schon da auf den traditionellen Besuch im Münchner Rathaus mit der Präsentation auf dem Balkon.

„Es ist immer wieder was Besonderes und immer wieder was Schönes“, sagte Kapitän Lahm nach seiner persönlich siebten Meisterschaft. „Von Anfang an war es unser großes Ziel, das vierte Mal hintereinander Meister zu werden und den Rekord aufzustellen.“ Vier Championate am Stück gab es nie zuvor in der Bundesliga – selbst die glorreichen 1970er-Jahre mit dem Titel-Hattrick von Franz Beckenbauer, Gerd Müller & Co. wurde von der Generation um Lahm und Müller getoppt.

Dass in drei Pep-Jahren die Gier nach dem Champions-League-Triumph nicht gestillt werden konnte, machte Guardiola selbst noch einmal zum Thema. „Ich habe nicht geholt, was dieser Verein und diese Spieler verdienen, das Finale“, erinnerte der dreimal im Halbfinale ausgeschiedene Katalane. „Tief in meinem Herzen hoffe ich, Carlo kann es in seiner Periode schaffen, das Finale der Champions League zu erreichen“, sagte Guardiola, der mit der Familie zur Feier kam.

Am 11. Juli nimmt Carlo Ancelotti das Training mit dem 26-maligen deutschen Meister auf. Auf drei Jahre ist die Zusammenarbeit datiert. Und auch der Italiener wird sich wie der Spanier Guardiola dann wohl an die Bierduschen gewöhnen müssen. „Es ist kalt und stinkt. Aber es ist sehr gut und eine große Tradition von Bayern München“, sagte Guardiola. Der Katalane wurde von mehreren Spielern geduscht. Er steckte aber nicht nur ein, sondern teilte auch kräftig aus.

Mehr als der Blick in die Ancelotti-Zukunft zählte für Torschützenkönig Robert Lewandowski & Co. die Gegenwart mit einer angemessenen Party. Und das Endspiel zum finalen Pep-Abschied in einer Woche gegen den Ligarivalen Borussia Dortmund. „Wenn wir das Pokalfinale gewinnen, wäre es eine richtig gute Saison für uns“, hob Lewandowski hervor, der als erster Bundesligaprofi seit fast vier Jahrzehnten die 30-Tore-Marke knackte. „Wenn die drei vorne steht, ist das was Besonderes. Darauf bin ich stolz, aber muss mich bei der ganzen Mannschaft bedanken“, sagte der polnische Torjäger.

Im Bewerbungsspiel gegen Hannover konnte neben Lewandowski, der das 1:0 erzielte, besonders Mario Götze als zweifacher Torschütze punkten. „Er hat diese wahnsinnige Qualität“, lobte Guardiola, der die Vorzüge des Weltmeisters aber in drei Jahren nur selten nutzte. Hannovers Abschiedstor aus der Bundesliga schoss Artur Sobiech.

Nach Vorbild der US-Profiligen erhielten Spieler, Trainer und die Betreuer rund ums Team erstmals einen Meisterring. „Ein gutes Andenken an die vierte deutsche Meisterschaft in Folge“, sagte Welttorhüter Manuel Neuer zu nächtlicher Stunde im edel dekorierten Münchner Postpalast bei „gemütlicher Atmosphäre“.

Bis tief in die Nacht wurde mit rund 300 Gästen getanzt und gefeiert, mit der vorzeitig beendeten Party auf dem Rasen wollten sich die Bayern nicht aufhalten. Nachdem hunderte Fans den Platz stürmten, flüchteten Guardiola und sein Team schnell in die Katakomben. Angst habe man nicht gehabt, beteuerte Kapitän Lahm. Und Jérôme Boateng zog sich sogar ganz gerne in die trockenen Katakomben zurück. „Wir haben in der Kabine weitergefeiert. Das Wetter war jetzt nicht so, dass man den ganzen Tag auf dem Platz stehen muss.“

(dpa)

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