Münchner Real-Botschaft gegen BVB-Bubis: WIR SIND BEREIT

Das war schon Königsklasse - vom FC Bayern. Im Bundesliga-Topspiel gelingt den Münchnern gegen Dortmund eine optimale Einstimmung auf Madrid. Das 4:1 wird zur Lehrstunde von Männern für Junioren. Ancelottis Real-Elf steht. BVB-Coach Tuchel beklagt ein «Dilemma».
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Der FC Bayern zeigte gegen den BVB eine ganz souveräne Leistung.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times9. April 2017

Das war eine Siegesbotschaft in Großbuchstaben, die die gestandenen Fußball-Männer des FC Bayern im deutschen Clásico gegen hilflose Dortmunder Bubi-Kicker nach Madrid übermittelten. Sie lautete: WIR SIND BEREIT FÜR REAL UND RONALDO!

Das 4:1 (2:1) im Bundesliga-Topspiel war genau die Einstimmung auf die Champions-League-Kraftprobe mit dem Titelverteidiger, die sich das Münchner Team um den Königsklassen-Spezialisten Carlo Ancelotti gewünscht hatte. „Wir haben ein schwieriges Spiel erwartet, aber wir haben Dortmund keine Chance gelassen“, tönte Arjen Robben.

Der rasende Holländer bildete mit Robert Lewandowski und Franck Ribéry eine bärenstarke Sturmreihe, die selbstbewusst den Kampf der Giganten mit Reals Paradeangriff Ronaldo, Benzema, Bale aufnehmen kann. Das Trio erzielte alle vier Bayern-Tore, Lewandowski traf mal wieder doppelt. „Wie wir gespielt haben, war richtig gut. Das hat Spaß gemacht“, sagte Robben, der die Dortmunder Defensive narrte.

„Jetzt kommt am Mittwoch das erste große Spiel – und hoffentlich kommen insgesamt noch fünf“, sagte Robben zur Königsklassen-Mission. Er legte schon am Samstagabend den Plan für das Viertelfinal-Hinspiel vor: „Wir müssen von der ersten Minute an das Signal abgeben, dass hier nichts zu holen ist, dass wir das Spiel gewinnen wollen.“

Bei der Unterrichtsstunde für einen stark ersatzgeschwächten BVB ging diese Taktik auf. Nach zehn Minuten stand es 2:0. Nur ein Fehler von Arturo Vidal, den Dortmunds Europameister Raphael Guerreiro mit einem Traumtor bestrafte (20. Minute), ließ die Gäste vorübergehend hoffen, ebenfalls Mut für die eigene Champions-League-Aufgabe gegen den AS Monaco schöpfen zu können. Nach 90 Minuten aber, in denen Dortmund einen weiteren Dämpfer im Kampf um das direkte Königsklassen-Ticket für die kommende Saison hinnehmen musste, blieb BVB-Coach Thomas Tuchel nur dieses ehrliche Fazit: „Das war eine sehr lehrreiche, sehr bittere Erfahrung. Es gibt viel aus diesem Spiel zu lernen.“

Ohne Leistungsträger wie Reus, Weigl, Kagawa, Schürrle, Götze und den angeschlagen auf der Ersatzbank sitzenden Lukas Piszczek sowie einen weitgehend abtauchenden Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang war der BVB nur ein Sparringspartner für diese Bayern. Männer spielten auf dem Rasen mit Junioren. „Wir hätten uns hier was zugetraut in absoluter Bestbesetzung“, bemerkte Tuchel: „Man braucht für dieses Spiel die besten Leute in der besten Verfassung. Der FC Bayern ist das höchste Niveau, das dir begegnet.“ Das naive Wegducken des 19-jährigen Ousmane Dembélé beim Freistoßtor von Lewandowski zum 2:0 in der Abwehrmauer gehen trotzdem nicht.

Um Supermann Lewandowski, der im Torjägerduell mit Aubameyang mit 26:25 Treffern die Führung in der Bundesliga übernahm, kamen kurz Sorgen auf, weil er beim Elfmeter-Foul von BVB-Torwart Roman Bürki unglücklich auf die Schulter fiel. Aber der Pole gab Entwarnung: Schulterprellung – schmerzhaft, aber nicht dramatisch. „Ich werde für Mittwoch hundertprozentig bereit sein. Es ist nicht so schlimm.“

Ancelotti dürfte damit alle Stars beisammen haben. Auch Torwart Manuel Neuer und Angreifer Thomas Müller sollen aus dem Krankenstand zurückkehren. „Wenn man Titel gewinnen will, braucht man nicht elf Spieler, sondern den ganzen Kader“, betonte Robben. Die Elf für Real steht: Neuer wird im Tor Sven Ulreich ersetzen. Und Mats Hummels für den lange verletzten Jérôme Boateng in die Abwehrreihe rücken. „Jetzt kommt der schöne Monat – da musst du da sein“, verkündete Robben.

Auf „schöne Champions-League-Abende“ freuen sie sich in München, wie Kapitän Philipp Lahm sagte: „Jeder muss sein Bestes abrufen, wir spielen gegen eine absolute Topmannschaft.“ Die Vorfreude auf das Heimspiel gegen Monaco am Dienstagabend hielt sich auf Dortmunder Seite dagegen noch in Grenzen. Dass einige wichtige Kräfte wie Julian Weigl, Shinji Kagawa, Piszczek und der in München angeschlagen ausgewechselte Gonzalo Castro zurückkehren könnten, konnte Tuchel im aktuellen „Dilemma“ nicht wirklich trösten. „Wir brauchen die Spieler mit Form, mit Kraft, mit Energie!“, stöhnte er. Also so, wie die Bayern-Stars beim Europa-Warmup im deutschen Clásico auftraten. „Ich habe das Gefühl – wir sind bereit“, verkündete Robben. (dpa)



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