Rummenigge verabschiedet Götze – Rückkehr zum BVB reine Preisfrage

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Bei der Rückkehr von Mario Götze zum BVB geht es allein noch um die Ablösesumme.Foto: Jonas Güttler/dpa
Epoch Times17. Juli 2016
Um ein paar Millionen Euro wird noch gefeilscht. Aber an der spektakulären Rückkehr von Mario Götze zu Borussia Dortmund lässt zumindest der FC Bayern keine Zweifel mehr aufkommen.

Karl-Heinz Rummenigge bestätigte am Rande der Testspiel-Premiere des neuen Bayern-Trainers Carlo Ancelotti beim Fünftligisten SV Lippstadt Gespräche mit dem BVB – und den programmierten Ausgang. „Es gibt einen Preis, der ist auch bekannt. Wenn der erfüllt wird, sind wir bereit, diesen Transfer zu vollziehen“, sagte Rummenigge: „Es ist ein Drei-Parteien-Geschäft. Ein bisschen Geduld müssen wir noch haben.“

Von Geduld hatte der Bayern-Chef auch gesprochen, als der Millionentransfer von Nationalspieler Mats Hummels aus Dortmund nach München eingetütet wurde. Und es geht auch beim 24-jährigen Götze allein um die Ablöse: 37 Millionen Euro überwiesen die Bayern vor drei Jahren an den BVB. Nun sollen – ein Jahr vor dem Auslaufen von Götzes Vertrag in München – abhängig von Erfolgszuschlägen möglichst 25 bis 30 Millionen in die umgekehrte Richtung fließen.

Als „perfekt“ konnte Vorstandsboss Rummenigge in seiner Heimatstadt Lippstadt, nur 73 Kilometer entfernt von Dortmund, den Transfer „noch nicht vermelden“. Und Götze fehlte am Samstagnachmittag auch wie die übrigen urlaubenden EM-Teilnehmer des FC Bayern beim 4:3 (3:0) im mit 8500 Zuschauern ausverkauften Stadion am Bruchbaum.

Rummenigge verabschiedete den WM-Helden im Interview bei Sport1 und auch der Mixed Zone quasi schon nach drei beiderseits unglücklichen Jahren. „Mario Götze ist ein wunderbarer Fußballer, aber leider hat es eben beim FC Bayern bisher nicht funktioniert. Der Junge ist jetzt 24 Jahre alt, er muss kontinuierlich spielen. Und ich glaube, das muss er bei einem anderen Verein versuchen.“ Der BVB sei „eine gute Option“, und Götzes Rückkehr „auch nicht schlecht für Dortmund“.

Beim BVB war Götze ein Juwel. Eine Verheißung auf eine Zukunft als Weltstar. Weltbekannt ist er auch durch sein Tor gegen Argentinien im WM-Finale 2014 geworden. In München sammelte Götze etliche Titel von der Club-Weltmeisterschaft bis hin zu drei deutschen Meisterschaften. Aber in den großen Fußballspielen spielte er nie eine Hauptrolle. Es war eine Liaison, die für beide Parteien nicht aufging; angefangen mit der offiziellen Vorstellung im Sommer 2013, als Götze mit einem Shirt seines Ausrüsters Nike im Adidas-Club FC Bayern auftrat.

Der Fehlstart ließ sich nicht korrigieren, zumal sich Götze gleich am Anfang seiner Münchner Zeit am Sprunggelenk verletzte. Auch später stoppten ihn Blessuren, wenn er auf dem Sprung schien. Sein noch im vergangenen Herbst verkündeter Wunsch, „ein Gesicht des FC Bayern zu werden“, erfüllte sich nicht. Das vor der EM in Frankreich abgegebene Bekenntnis zu einem vierten Jahr beim FC Bayern war aber wohl eher taktischer Natur. Zumal ihm auch Ancelotti, der Nachfolger von Pep Guardiola, keine neuen Perspektiven aufzeigen konnte.

„Deshalb ist der Sinneswandel für mich nicht überraschend, sondern eine logische Entwicklung“, bemerkte Rummenigge in Lippstadt. Götze, der gerade in den USA seine Ferien verbringt, wagt einen Neuanfang bei der Borussia, die für Rummenigge der „natürliche Konkurrent des FC Bayern bleibt“. Es ist ein wenig heikel, weil Götzes Wechsel 2013 böses Blut in BVB-Fankreisen hinterließ.

Andererseits könnte der Spieler in einem bekannten Umfeld wieder aufblühen. Und der BVB erhält – nach dem Verlust wichtiger Säulen wie Hummels, Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan – einen topmotivierten Offensivspieler mit weiterhin besonderen Fähigkeiten. Sollte der BVB dazu auch noch Götzes Kumpel André Schürrle, mit dem er sogar den Urlaub verbringt, beim VfL Wolfsburg loseisen, wäre ein besonderes Wohlfühlklima geschaffen. Aber bis dahin heißt es: Geduld haben.

(dpa)

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