Sanches und Coman: Bayerns Talente als Sorgenkinder
Auf der größten Bühne des europäischen Fußballs standen sich Renato Sanches und Kingsley Coman im Juli 2016 gegenüber. Der Portugiese und der Franzose trafen 2016 im EM-Finale aufeinander.
Danach sahen sich die beiden Hochbegabten beim FC Bayern München wieder. Sanches kam von Benfica Lissabon, Coman war schon seit 2015 in München.
Etwas mehr als zwölf Monate später teilen der 20-jährige Sanches und der ein Jahr ältere Coman das gleiche Schicksal: Beide konnten sich trotz ihres außergewöhnlichen Talents bislang nicht beim deutschen Rekordmeister durchsetzen. Am Donnerstag teilte der FC Bayern mit, dass Europameister Sanches für ein Jahr an Swansea City verliehen werde.
Zweifel an seinen Qualitäten wollte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nicht aufkommen lassen: „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass er das Potenzial hat, in der Zukunft ein wichtiger Spieler für den FC Bayern zu werden. Aus diesem Grund ist fest vereinbart, dass der Spieler ohne Klausel am 1. Juli 2018 zurückkehrt.“
Rund 8,5 Millionen Euro sollen die Münchner für das Leihgeschäft nach Informationen des „Kicker“ erhalten. Eine Kaufoption gibt es nicht, schließlich verpflichteten Rummenigge und Co. das Juwel erst vor einem Jahr für schätzungsweise 35 Millionen Euro von Benfica.
Der Portugiese konnte die Erwartungen in München bislang nicht erfüllen und dem enormen Konkurrenzdruck standhalten. In der vergangenen Saison kam der junge Mittelfeldspieler auf 25 Pflichtspiele für den deutschen Meister, spielte aber nur zwei Partien durch. In England soll er nun Spielpraxis sammeln, statt weiter auf der Bank zu sitzen.
„Es war unser Ziel, dass Renato in einer sehr starken Liga wie der Premier League bei einem Klub regelmäßig zum Einsatz kommt“, sagte Rummenigge, der seine Freude über den vollzogenen Deal wenige Stunden vor Schließung des Transferfensters äußerte. Bei Swansea trifft Sanches auf einen Bekannten: Paul Clement, in der Hinserie der Vorsaison noch Assistent von Bayerns Carlo Ancelotti, traininert die Waliser, die in der Premier League mit vier Zählern aus drei Partien gestartet sind.
Weiter das Trikot des FC Bayern tragen wird dagegen Kingsley Coman. Der dribbelstarke Franzose hat in Franck Ribéry, Arjen Robben und Thomas Müller aber weiter starke Konkurrenz, an der er mit seiner Unbeständigkeit nicht dauerhaft vorbeizukommen scheint.
Auch sein Kontakt mit den Trainern in München scheint nicht der beste zu sein, wie er selbst offenbarte. „Kein besonderes Verhältnis“ habe er zum 2016 abgewanderten Pep Guardiola gehabt, sagte er dem TV-Sender Sky, es habe wenig Austausch gegeben.
Und hat sich mit Nachfolger Ancelotti etwas geändert? „Nicht wirklich“, antwortete der 21-Jährige: „Das Verhältnis ist das gleiche.“ Wie bei Sanches scheinen die Bayern aber auch bei Coman noch an dessen Fähigkeiten zu glauben. Im Sommer verpflichteten sie den Offensivspieler nach zwei Jahren Leihe fest von Juventus Turin. Der Kaufpreis klingt in diesem Transfersommer wie ein Schnäppchen: Gut 20 Millionen Euro. (dpa)
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