Sommerspiele in Japan: Olympia bleibt zur heißen Sommerzeit

Jetzt darf geplant werden: Nur sechs Tage nach der Olympia-Absage für diesen Sommer war der neue Tokio-Termin da. Die Sommerspiele vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 und die folgenden Paralympics sollen zum Fest werden in Japans Hauptstadt.
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Eine Countdown-Uhr in Tokio zeigt die Anzahl der verbleibenden Tage bis zu den Olympischen Spielen 2021 an.Foto: -/kyodo/dpa/dpa
Epoch Times31. März 2020

Die wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verlegten Olympischen Spiele werden vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 ausgetragen – und damit fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem ursprünglichen Termin.

„Die Menschheit befindet sich derzeit in einem dunklen Tunnel. Diese Olympischen Spiele in Tokio können ein Licht am Ende dieses Tunnels sein“, sagte Thomas Bach, der Chef des Internationalen Olympischen Komitees.

EIN JAHR SPÄTER – ALTER TERMIN, GUTER TERMIN? „Eine große Chance wurde vertan“, sagt Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behinderten-Sportverbandes dem TV-Sender Sky Sport News. Der 73 Jahre alte SPD-Politiker war lange Zeit Vorsitzender des Sportausschusses. Beucher spielt auf die hohe Luftfeuchtigkeit in Japans Hauptstadt an, die insbesondere den Ausdauersportlern zu schaffen macht – die Marathonläufe finden deshalb in Sapporo statt. „Bei allem Respekt, bei aller Freude, dass endlich verschoben worden ist, sehe ich aber, dass man diesen Aspekt einfach hat liegen lassen“, sagte der Funktionär. Beucher spekuliert, dass die Fernsehrechte zu einem für die Athleten besseren Zeitpunkt nicht so viel wert gewesen wären. „Die hätten eben im Herbst, wo das hingehört hätte, nicht diese Preise erzielen können.“

Auch Marisol Casado, der Präsident des Triathlon-Weltverbandes, hätte „es vorgezogen“, die Spiele auf ein früheres Datum zu verschieben, um der Hitze zu entgehen. „Aber wir waren uns einig, dass diese Daten die beste Lösung für alle Sportarten, Sportler und Internationale Sportverbände sind. Wir unterstützen daher die Entscheidung von ganzem Herzen.“

DAS FERNSEHEN: „Wir freuen uns, dass das IOC und Tokyo 2020 die Olympischen Spiele schnell neu terminiert haben. Das gibt allen Beteiligten Sicherheit – insbesondere den Athleten, Fans und Partnern. Wir freuen uns auf einen großartigen Sportsommer 2021“, teilte der amerikanische Medienkonzern Discovery mit seinem Tochter-Unternehmen Eurosport als TV-Rechtehalter mit.

DIE RECHNUNG: Die Nachrichtenagentur AP rechnete vor, dass das IOC 73 Prozent seiner Einnahmen von 5,7 Milliarden US-Dollar in einem vierjährigen olympischen Zyklus aus dem Verkauf von TV-Übertragungsrechten erhält. Etwa die Hälfte dieser TV-Einnahmen stammt vom amerikanischen Sender NBC. „Das amerikanische Fernsehen hat zugestimmt“, sagte Francesco Ricci Bitti, der Präsident der 33 olympischen Sommersportarten. „Der professionelle Kalender ist nicht mehr am Sportler orientiert, er ist am Geschäft orientiert.“

AUSWIRKUNGEN: Die für den August 2021 in Eugene/USA geplante Leichtathletik-WM wurde ins Jahr 2022 verschoben. „Jeder muss flexibel und kompromissbereit sein, und zu diesem Zweck arbeiten wir jetzt mit den Organisatoren der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Oregon an neuen Terminen im Jahr 2022“, teilte der Leichtathletik-Weltverband mit.

Auch die vom 16. Juli bis 1. August 2021 in Fukuoka/Japan geplante Schwimm-WM muss verlegt werden. Der Schwimm-Weltverband FINA kündigte Beratungen an. „Die FINA wird sich auch mit Interessengruppen wie Sportler*innen, Trainer*innen, nationalen Verbänden, Fernsehpartnern und Sponsoren beraten, um die bestmögliche Lösung zu ermitteln“, hieß es in einer FINA-Mitteilung.

FREUDE: „Auch mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie finde ich diese Terminierung richtig, da mit 16 Monaten hoffentlich genug Zeit bleibt, Impfstoffe zu entwickeln und die Gesundheit aller und damit auch Chancengleichheit zu garantieren“, sagte etwa Wasserspringer Patrick Hausding.

STARS KÖNNEN KOMMEN: „Bei einem anderen Datum hätten viele Sportarten – insbesondere die Profisportarten – keine Verfügbarkeiten gehabt“, sagte Ricci Bitti. Die Basketballstars der NBA, die Major League Baseball, die Golfer und die Tennis-Spieler – sie alle hätten bei einem anderen Termin Probleme gehabt. (dpa)



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